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Polizei vor Ort Beamte sind für Bürger da

Sie sind die „Polizei zum Anfassen“: Guido Schulz und Axel Ritter sind die Regionalbereichsbeamten in und um Havelberg.

Von Andrea Schröder 19.01.2017, 00:01

Havelberg l Im Sommer hatte es den ersten Wechsel bei den Havelberger Regionalbereichsbeamten gegeben. Nachdem Kriminalhauptkommissar Detlef Hoffmann in den Ruhestand ging, übernahm Polizeihauptmeister Guido Schulz seinen Posten zum 1. September. Im November wechselte dann Polizeihauptmeister Andreas Schikor als RBB nach Tangermünde. Im Gegenzug kam Kriminalhauptmeister Axel Ritter nach Havelberg und bildet nun mit Guido Schulz das RBB-Team für den Bereich der Einheitsgemeinde Havelberg.

Für den Klietzer ist die Hansestadt kein neues Tätigkeitsfeld, war er doch bereits von 1987 bis 2003 in Havelberg im Dienst. Er kennt aus dieser Zeit noch viele Leute. Ansonsten hat er mit Guido Schulz einen waschechten Havelberger an seiner Seite, der noch mehr Leute kennt. Das und die Erfahrung aus drei Jahrzehnten Polizeidienst sind eine gute Vor- aussetzung für die Arbeit als RBB. „Sie sind Hauptansprechpartner für die Bürger und für Institutionen“, sagt Polizeirat Torsten Müller, der als Leiter Zentrale Aufgaben auch für die Regionalbereichsbeamten im Polizeirevier Stendal zuständig ist. In den zweieinhalb Jahren seit der Einführung der RBB wurden sehr gute Erfahrungen gemacht. „Sie sind als Allrounder für die Bürger da, zeigen Präsenz und kümmern sich um die verschiedensten Probleme.“ Ob Streit in der Nachbarschaft, erzieherische Dinge, zivilrechtliche Probleme, Neuerungen im Verkehrsrecht – die RBB können helfen. Zum Beispiel gab es mal an einer Schule ein Problem zwischen einem Lehrer und einem Schüler. „Da wurden wir mit hinzugezogen und konnten das Problem lösen, ohne gleich mit Kanonen auf Spatzen zu schießen“, sagt Guido Schulz.

Montags bis freitags machen die RBB ganz normalen Dienst. Dienstag und Donnerstag bieten sie von 16 bis 18 Uhr in der Außenstelle des Polizeireviers nahe dem Dom ihre Sprechstunden an. Sie sind entlastet von der sogenannten Vorgangsbearbeitung, den klassischen Soforteinsätzen und dem 24-Stunden-Dienst. Dennoch nehmen sie auch Anzeigen auf, fahren zu Unfällen, erledigen Amtshilfeersuchen, Ermittlungstätigkeiten, Tempokontrollen, Verkehrsüberwachungen. „Die Kombination von erfahrenem Kriminalist und Schutzmann ist eine würzige Mischung. In erster Linie sollen die RBB aber mit Oma Friedchen das Gespräch über den Gartenzaun führen, eben für die Leute in der Stadt und auf den Dörfern da sein“, beschreibt Torsten Müller das Aufgabenspektrum.

Zu diesem gehören die Schulwegüberwachungen, die sie zwei-, dreimal in der Woche vornehmen. Überhaupt haben sie einen guten Draht zur Schule. Vierteljährlich finden Gespräche statt, mit dabei auch Ordnungsamt und Wasserschutzpolizei. Zur Verkehrs- und Kriminalprävention werden Vorträge angeboten – sowohl für die Jüngsten in Kita und Grundschule als auch für Unternehmen und Seniorengruppen zum Beispiel. Raubdelikte, Mobbing, Cyber-Mobbing, Gewalt an Schulen und in sozialen Beziehungen sowie Drogen- und Suchtprävention sind nur einige der möglichen Themenangebote.

Eine enge Zusammenarbeit gibt es mit der Verkehrswacht. Für junge Fahranfänger sowie Senioren gibt es Angebote. Bei Veranstaltungen wie Pferdemarkt, Bootskorso, Schwimmbadfest zum Kindertag sind die RBB präsent. Und für die Nachwuchssicherung haben sie Tipps zu Berufsinformation und Schülerpraktika bei der Polizei bereit.

„Die Resonanz ist im Landkreis durchweg positiv“, schätzt Torsten Müller die Arbeit der RBB ein. „Kinder winken uns zu, wenn wir im Streifenwagen unterwegs sind, und auf Fußstreifen sprechen uns die Leute gern an“, sagt Axel Ritter. „Vielleicht erreichen wir damit perspektivisch, dass es bald nicht mehr heißt, ,da kommt der blöde Bulle‘, sondern, ,das sind unsere Polizisten‘“, hofft Torsten Müller.

Dem Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung hat die Einführung der RBB offensichtlich gut getan. Auch in Havelberg, wo vor rund zwei Jahren angesichts des zweimaligen Überfalls auf ein Juweliergeschäft und dem Gerücht, die Polizei würde dicht machen, die Meinung herrschte, die Sicherheit sei nicht mehr gewährleistet. Das hat sich beruhigt, schätzt Guido Schulz ein. Rund um die Uhr ist ein Funkstreifen im Einsatz. In dringenden Fällen ist auch künftig die 110 zu wählen. Zu ihren Dienstzeiten sind die RBB stets auf ihrem Handy zu erreichen. Die Nummern hängen in der Touristinfo und in der Außenstelle des Polizeireviers aus.

Guido Schulz ist unter 0151/70 33 66 42 zu erreichen, Axel Ritter unter 0151/70 33 66 43.