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Brieftauben Klietzer Züchter sind nun Generalmeister

Eine erfolgreiche Saison liegt hinter der Reisevereinigung Stendal. Ausgewertet wurde diese auf der Abschlussversammlung in Klietz.

Von Ingo Freihorst 20.12.2017, 14:00

Klietz l Dutzende Pokale standen auf einem Tisch, als sich die 35 Mitglieder der Reisevereinigung Stendal in der Klietzer Gaststätte „Zur alten Tanke“ zu ihrer Jahresabschlussversammlung trafen. Die Vereinsbezeichnung kann zu Trugschlüssen führen: Versammelt sind hier nicht jene, welche Reisen als Hobby entdeckt haben, sondern vielmehr Brieftaubenzüchter. Zur Reisevereinigung Stendal gehören zehn Vereine, unter anderem aus Tangerhütte, Dolle, Kläden, Arneburg, Tangermünde, Lüderitz, Angern und Seehausen. Ostelbisch ist der Verein „Schönfeld-Elbeland 09732“ vertreten – obwohl aus dem Elbdorf niemand mehr Mitglied ist. Dort war der Verein allerdings am 1. Januar 1960 gegründet worden. Mitglieder sind aktuell die Klietzer Gastgeber – also die Schlaggemeinschaft Udo Hinz / Uwe Läufer – sowie Eckhard Kieselbach aus Neuermark-Lübars, Herbert Plaue und Raik Bretthauer aus Rehberg.

Udo Hinz als stellvertretender Vorsitzender der Reisevereinigung vertrat auf der Sitzung den erkrankten Vorsitzenden Peter Küster aus Tangerhütte, er erstattete den Bericht und nahm die Ehrungen vor. Zusammen mit Uwe Läufer konnte sich seine Schlaggemeinschaft über den Pokal für den Generalmeister freuen, bei dieser Wertung werden Jung- und Alttiere sowie die jährigen Vögel zusammengefasst. Sehr erfolgreich war auch Rudi Gröning aus Mahlwinkel gewesen, er sammelte die meisten Pokale ein. Unter anderem durfte er auch den Pokal als Vereinsmeister in Empfang nehmen, Hartmut Paproth aus Lüderitz belegte den 2. Platz, die beiden Klietzer kamen auf den 3. Platz.

Im Jahr beteiligt sich die Reisegemeinschaft an etwa zwölf Flügen, die Saison geht von Mai bis September. Der längste Flug startet in der polnischen Hauptstadt Warschau, es sind etwa 600 Kilometer. Ein belüfteter und heller Spezialexpress bringt die Tauben zu den Startpunkten, er fasst um die 3000 Vögel. Die kürzeste Flugstrecke beträgt 200 Kilometer.

In den zehn Vereinen werden von den 35 Züchtern – darunter ein Jungzüchter – über 1000 Tauben gehalten, und zwar ausschließlich Brieftauben. Anfangs waren es 90 Züchter mit 4000 Tieren. In der DDR durfte man nur in Osteuropa starten, mit der Wende ging es erstmals in Richtung Westen. Seit 2014 wird wieder in Osteuropa gestartet. Die Flugzeit wird über Satellit ermittelt.

Verluste gibt es bei diesen Flügen natürlich auch. Höher sind oftmals aber die Verluste am heimischen Schlag – die Raubvögel warten dort nur, bis der Schwarm ausfliegt.