Molkenberg l „Danke für die herzliche, offene Art, die wir vermissen werden. Wir haben Gottes Wort nicht nur gehört, sondern auch verstanden!“ Das sagte die Gemeindekirchenratsvorsitzende Birgit Lewerenz am Sonntag zum Abschluss des Gottesdienstes in der Molkenberger Kirche, den Johannes Seidenberg zum letzten Mal während seiner Vertretungszeit im Pfarrspiel Schollene gehalten hat. Er reiste nicht nur mit herzlichen Worten im Ohr und Blumen im Gepäck ab, sondern auch mit einem alten Dachziegel samt Aufdruck „Molkenberg bei Rathenow“, den Ingetraut Bengsch ihm zur Erinnerung schenkte.
An den kommenden zwei Wochenenden hält Johannes Seidenberg noch Gottesdienste in Schönhausen, Hohengöhren und Lübars. Ostern hat er dann frei, „das ist mir in meinem Berufsleben auch noch nicht passiert“. Denn nachdem er als Pfarrer in Möringen verabschiedet worden war, trat der jetzt 68-Jährige sogleich die Vakanzvertretung in Schönhausen an. Dass es mit anderthalb Jahren so eine lange Zeit werden würde, hatte er geahnt, als Ralf Euker im November 2019 verabschiedet worden war. „Mir hat die Zeit hier viel Freude bereitet. Die Menschen hier wollen Gottes Wort hören, das ist deutlich zu spüren.“ Leider habe Corona viele seiner Pläne durchkreuzt. So war der erste Zentral-Gottesdienst im März 2020 in Schönhausen für den gesamten Bereich von Sandau bis Jerichow schon perfekt vorbereitet – wenige Tage vorher gab es die Absage. Ausfallen mussten auch die verschiedenen Gesprächskreise, Konfirmation und eben vieles, was das Gemeindeleben ausmacht.
