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Kammermusik „Das werden ganz tolle Konzerte“

„Bis vor kurzem noch nie von dem Ort gehört“, sagen die Teilnehmer der Internationalen Kammermusik Akademie Nitzow.

Von Dieter Haase 03.08.2017, 19:17

Nitzow l Wenn die laufende Woche vorbei ist, werden sie den Namen der Havelberger Ortschaft in alle Welt tragen. „Das Wichtigste ist, dass alle elf Musikstudenten ohne Probleme hergefunden haben. Das Gros ist bereits am Sonntag über den Bahnhof Glöwen angereist, am Montag war dann auch der letzte Teilnehmer hier“, freut sich Sara Maria Rilling, die bei der Internationalen Kammermusik Akademie im Haveldorf das Sagen hat. Aus Chile, Venezuela, den USA, aus Israel, Syrien, Bulga­rien, Polen und aus Deutschland kommen die jungen Musikstudenten, die die Zeit seit Montag – von drei Dozenten angeleitet – intensiv zur Vorbereitung auf zwei Konzerte in der Nitzower Dorfkirche genutzt haben und weiter nutzen. „Alle haben international zwar schon viele Erfahrungen gesammelt und sich größtenteils bereits mit Preisen schmücken können, aber noch nie miteinander gespielt – ob zu zweit, als Quartett, Quintett oder Sextett. Das professionell einzuüben und in den beiden Konzerten am Sonnabend und Sonntag in der Dorfkirche eindrucksvoll wiederzugeben, darin liegt die große Aufgabe von Nitzow“, erläutert Sara Maria Rilling. „Die ersten Eindrücke waren allerdings gleich vielversprechend“, fährt sie fort. „Die Studenten haben gut zueinander gefunden und sind in der Probenarbeit sehr fleißig.“

In der Ortschaft ist das auch außerhalb der täglichen vier Probeneinheiten zu hören. Vor allem im Dorfzentrum, wo es aus so manchem Haus heraus klingt.

„Ich freue mich schon sehr auf unsere beiden Konzerte“, gibt Johannes Gray aus den USA zu verstehen. Nicht zuletzt auch deshalb, weil „es eine wundervolle kleine Kirche mit einer prima Akustik ist“. Gefreut haben sich die Musikstudenten darüber, dass für ihre Auftritte in dem Gotteshaus von Domküster Andreas Engel extra ein Podest aufgebaut worden ist.

Johannes Gray, der in Paris studiert, hatte so ziemlich die weiteste Anreise von allen Studenten. Denn er startete direkt von seinem Zuhause im Bundesstaat Colorado aus nach Nitzow. Gute 24 Stunden war der 20-Jährige unterwegs. Aus einer musikalischen Familie stammend, hatte er bereits im Alter von zwei Jahren mit dem Cellospiel angefangen. Dass die Kammermusik Akademie in diesem Jahr in Nitzow stattfindet, bezeichnet er als „eine gute Wahl. Ich mag die dörfliche Atmosphäre und vor allem die wunderschöne Landschaft hier, weshalb ich mir bereits einen längeren Spaziergang gegönnt habe“.

„Die tolle Natur und die Ruhe hier inspirieren förmlich. Da geht das Musizieren gleich leichter von der Hand“, findet auch Erika Cedeño (25) aus Venezuela, die in Saarbrücken studiert und auch von dort aus angereist ist. „Es ist für uns junge Leute eine große Herausforderung, hier in Nitzow gemeinsam perfekt Werke der Kammermusik einzustudieren“, sagt sie. Allerdings auch mit ganz großem Optimismus. „Das werden zwei ganz tolle Konzerte in der Dorfkirche“, ist sie sich sicher.

Mit ihren Unterkünften und mit der Verpflegung im Haveldorf sind die jungen Gäste mehr als zufrieden. Rita Spanner und weitere Helfer und Unterstützer haben sich dafür voll ins Zeug gelegt. „Das ganze Dorf steht hinter der Kammermusik Akademie, will ein guter Gastgeber sein“, hat Rita Spanner zu spüren bekommen. „Es gibt so viele Hilfsangebote, dass ich sie gar nicht alle aufzählen kann, ohne jemanden zu vergessen.“

Übrigens: Der Eintritt zu den Konzerten ist frei. Nach diesen gibt es am Sonnabend Gegrilltes und am Sonntag Kaffee und Kuchen.