Behindertes Wuster Mädchen und ihre Eltern genießen die Tage in Mundomar Delfin-Therapie in Spanien: Jasmin König ist entspannter und aufmerksamer
Große Hoffnungen hatten Katrin und Sven König in die Delfin-Therapie für ihre Tochter Jasmin gesetzt, die seit ihrer Geburt behindert ist. Nun ist die Wuster Familie zurück aus Spanien. Mit welchem Ergebnis?
Wust l "Wir haben keine Wunder erwartet. Wenn ich Jasmin jetzt so fröhlich und entspannt sehe, weiß ich, dass die Therapie ein Erfolg war." Katrin König schaut zufrieden Logopädin Cäcile Rebinski und ihrer Tochter zu. Sie lacht, klappt eine Seite nach der anderen in dem Buch mit bunten Bildern um, schaut sie aufmerksam an. "So entspannt habe ich Jasmin lange nicht erlebt! Es ist viel einfacher, mit ihr zu üben. Sie ist aufmerksamer - das ist wichtig, um mehr zu lernen auf allen Gebieten."
Der Verein "Schattenkinder" hat den zehntägigen Spanienaufenthalt organisiert und teilweise bezahlt, den Rest des Geldes mussten Königs selbst aufbringen, Spenden unter anderem vom Blaue-Herzen-Verein haben dabei geholfen.
Für die Wuster Familie war es der erste Urlaub im Ausland. Schon der Flug war spannend und verlief ohne Probleme. In Mundomar bezogen Königs zunächst ihre Ferienwohnung, von der aus sie den Ausblicks aufs Meer und auf Berge genossen.
Zwei Tage später erwartete sie im nahegelegenen Aquapark das Team von Therapeut Branko Weitzmann. Zusammen mit dessen Frau Birgit und Therapeutin Angelika Riegmann machte die zwölfjährige Wusterin das erste Mal Bekanntschaft mit den Delfinen.
"Jasmin ist ein sehr verspanntes Mädchen, hat Spastiken und ist teilweise sehr blockiert wegen ihrer körperlichen und geistigen Verfassung", lautete die anfängliche Einschätzung von Angelika Riegmann. "Jasmin hat bei der Delfin-Therapie gut mitgearbeitet, Nähe zugelassen und angefangen, zu vertrauen. Durch die Therapie im Wasser mit den Delfinen und durch leises, ruhiges Zureden entspannte sich ihr Körper und sie war unglaublich aufmerksam, neugierig und ruhig."
Delfinmutter stupst an den Füßen
Katrin König, die zusammen mit ihrem Mann nur aus der Ferne zuschauen durfte, erzählt, wie Jasmin versuchte, nach dem Delfin und dem Wasser zu greifen. "Am letzten Tag kam die Delfinmutter immer wieder zu Jasmins Füßen geschwommen und hat sie angestupst - als wenn das eine Aufforderung zum Aufstehen gewesen ist."
Angelika Riegmann rät den Eltern, im kommenden Jahr erneut eine solche Therapie zu machen: "Jasmin kann dabei ein weiteres Stück Lebensqualität gewinnen. Auch wenn wir keine Krankheiten heilen können, versuchen wir oft erfolgreich Blockaden zu lösen und den Kindern mehr Selbstbewusstsein und Lebensqualität zu geben."
Hündin Neele musste zu Hause bleiben
Weitere positive Effekte der Therapie können sich auch in den kommenden Wochen noch einstellen.
Als Königs vor wenigen Tagen wieder zu Hause eintrafen, freute sich jemand ganz besonders auf sie: Neele, die Therapiehündin, die seit inzwischen fast neun Jahren bei der Familie lebt und stets an der Seite von Jasmin bleibt. Sie war vorübergehend in Pension.