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Ehrenamt Lebensfreude in der Schollener Kirche

Die Vorsitzende des Gemeindekirchenrates Schollene, Birgit Lewerenz, hat den Volksstimme-Blumenstrauß des Monats Juni erhalten.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 16.06.2018, 01:01

Schollene l Eigentlich wollte Birgit Lewerenz zusammen mit ihrem Mann Norbert am Sonntag nach dem Gottesdienst auf dem altmärkischen Kirchentag in Schönhausen gerade los, um über den Markt der Möglichkeiten zu schlendern. Doch da stand Pfarrer Ralf Euker plötzlich mit einem großen Blumenstrauß vor ihr. Warum sie ihn verdient hat: „Birgit ist die Seele unserer Kirchengemeinde in Schollene. Sie versprüht jede Menge guten Geist in ganz Schollene, und jüngst das Gemeindefest, für das bei ihr die Fäden aus dem ganzen Dorf zusammen liefen, war eine Wucht!“

Völlig überrascht hörte die Schollenerin die lobenden Worte. „Es spornt an, weiter zu machen.“ Dass sie so viel Zeit für die Kirche investieren kann, hat sie auch ihrem Mann zu verdanken. „Er hält mir den Rücken frei. Und ich kann manchmal auch zwischendurch los, um wichtige Dinge zu erledigen.“ Denn Birgit Lewerenz arbeitet als Zahnarzthelferin in der Praxis ihres Mannes. 1990 waren sie von Havelberg, wo sie nach dem Studium Arbeit gefunden hatten, nach Schollene gezogen. Hier war die Praxis von Dr. Wendt frei geworden. Familie Lewerenz mit den Söhnen Simon (heute 28 Jahre alt) und Tobias (33) lebte sich schnell ein und fühlt sich bis heute sehr wohl in der Gemeinschaft.

Als der kleine Simon Mitte der 90-er Jahre getauft wurde, fragte Pfarrer Brix Birgit Lewerenz, ob sie denn nicht im Gemeindekirchenrat mitarbeiten wolle. „Warum nicht?“ sagte sie zu. Und dann Anfang der 2000-er Jahre, als Pfarrer Ralf Euker die Stelle im Pfarrbereich Schönhausen übernahm, zu dem auch das Kirchspiel Molkenberg-Schollene gehört, wurde sie zur Vorsitzenden des Gemeindekirchenrates gewählt. Sie ist immer zur Stelle, wenn es etwas zu organisieren gibt oder auch zugepackt werden muss. Als vor zwei Jahren das erste Mal das Gemeindefest mit allen Schollener Vereinen organisiert wurde, hielt sie die organisatorischen Fäden in der Hand. Auch die zweite Auflage in diesem Jahr war so ein großer Erfolg wie die Premiere.

Und auch die von ihr ini­tiierte „offene Kirche“ jeden Dienstag in Schollene ist gut besucht. Mit Jutta Brecht wechselt sie sich ab bei dem, was unter anderem in der Fürbitte gesagt wird. „Ich mache mir da schon Gedanken. Denn ich will nicht einfach nur die Zeit füllen, sondern eine Botschaft rüberbringen. Jutta und ich, wir freuen uns sehr, dass das Angebot so gut angenommen wird – auch das Anzünden einer Kerze, um eines besonderen Menschen oder Ereignisses zu gedenken.“

Und noch eines Ehrenamtes hat sich Birgit Lewerenz angenommen: Sie ist Notfallseelsorgerin im Landkreis Stendal. Mehrfach war sie schon gefordert, um zuzuhören, Trost zu spenden und Zuversicht auszusprechen. Leicht ist das nicht. „Aber mit Superintendent Michael Kleemann im Team bewältigen wir solch schwierige Situationen und leisten Menschen in Not Beistand.“

Freudig sind dagegen andere Aufgaben. Beispielsweise das Sammeln von Spenden. Beim Gemeindefest kamen beispielsweise durch die Kollekte nach dem Konzert mit den Schowlenern und durch den Kuchenverkauf 600 Euro zusammen. Dieses Geld kommt auf das Sparbuch. Denn das Schollener Pfarrhaus muss saniert werden. Dafür sind Fördermittel beantragt und auch die Kirche stellt Mittel bereit. Dennoch wird es wohl noch ein paar Jährchen dauern, bis tatsächlich mit den Bauarbeiten begonnen wird.

Dass es in Molkenberg-Schollene trotz der überschaubaren Anzahl von 200 Gemeindegliedern ein aktives Gemeindeleben gibt, freut Birgit Lewerenz. So existiert ein rühriger Familienkreis. Und der bis Ende letzten Jahres aktive Singkreis wird auch gerade wiederbelebt.

In ihrer Freizeit sind Birgit und Norbert Lewerenz leidenschaftliche Großeltern eines Enkelsohnes. Gern fahren sie mit dem Kanu auf der Lanke, „das ist herrlich und bietet allerbeste Erholung“. Und Birgit Lewerenz begleitet ihren Mann hin und wieder auch zu Laufveranstaltungen in der Region.

Der Volksstimme-Blumenstrauß wurde am Sonntag erst einmal im Pfarrhaus in die Blumenvase gestellt. Denn Lewerenzens schlenderten noch über den Markt der Möglichkeiten und freuten sich, dass die Pfarrgemeinde als Gastgeber des Kirchentages so viele Besucher begrüßen konnte.

Wenn auch Sie, liebe Leserinnen und Leser, jemandem mit dem Blumenstrauß des Monats Dank sagen möchten, rufen Sie uns an unter 039387/76821 oder schreiben Sie uns an redaktion.havelberg@volksstimme.de