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Neue Kompanie Ein Wimpel für die Grundausbilder

Mit der Übergabe des Wimpels an die Kompaniechefin ist die neue Grundausbildungskompanie in der Havelberger Kaserne angekommen.

Von Andrea Schröder 26.07.2020, 09:50

Havelberg l Erstmals seit Jahren lernen wieder Rekruten in  Havelberg das Einmaleins des Soldatendaseins. Es ist die vierte Kompanie im Panzerpionierbataillon 803 Havelberg, in der die jungen Soldaten auf ihren Beruf vorbereitet werden. Bataillonskommandeur Oberstleutnant Ralph Peter übernahm den offiziellen Akt der Wimpelübergabe beim Appell, der erstmals seit der Covid-19-Bestimmungen stattgefunden hat. Abstand spielte dabei eine Rolle, auch wenn inzwischen schon einige Lockerungen wieder Einzug gehalten haben in den Dienstalltag. Die Grundausbildungskompanie wird von Major Stefanie Purann geleitet. Offiziell beginnt die sechswöchige Grundausbildung am 3. August.

Die ersten Rekruten waren bereits in dieser Woche in der Elb-Havel-Kaserne, um organisatorische Dinge wie Einkleidung, ärztliche Untersuchungen und Stubenbeziehen zu erledigen. Der zweite Teil kommt nächste Woche. Von ursprünglich geplanten 200 Rekruten hat sich die Zahl auf 80 reduziert, darunter sind 35 bis 40 Offiziersanwärter, berichtet der Kommandeur. Das hängt mit Corona zusammen, denn viele Bewerbungsverfahren konnten nicht stattfinden. Den Start der Grundausbildung hat das Bataillon den Bedingungen angepasst. So wurden die künftigen Soldaten bereits im Juni angeschrieben und erhielten ein Fernlernpaket, mit dem sie sich mit den Grundlagen des Soldatenberufes vertraut machen konnten. Sie bekamen zudem ein Übungsprogramm, um ganzheitlich Sport treiben zu können. Denn körperliche Fitness ist eine Grundanforderung an Soldaten. „In dieser Woche haben die ersten Rekruten nun ihre Ausbilder persönlich kennengelernt“, sagt Ralph Peter und erklärt, wie das Bataillon die coronabedingte Grundausbildung vornimmt. Die 80 Frauen und Männer sind in zwei Züge mit jeweils vier Gruppen eingeteilt. Somit absolvieren jeweils zehn Soldaten mit zwei festen Ausbildern die Grundausbildung. „Durch diese räumliche Trennung können wir das Risiko einer Ansteckung mit Covid 19 minimieren“, sagt der Kommandeur.

Die Grundausbildung erfolgt komprimiert, normalerweise dauert sie 12 bis 14 Wochen. In den jetzt sechs Wochen, die in der Elb-Havel-Kaserne, auf dem Truppenübungsplatz Klietz und dem Übungsplatz in Nitzow stattfinden, vertiefen die Rekruten ihr im Selbststudium zu Hause angeeignetes Wissen und üben sich im Gefechtsdienst und im Schießen. Die körperliche Fitness besitzt auch hier einen hohen Stellenwert. Am Ende der Grundausbildung sind die jungen Menschen als Sicherungs- und Wachsoldaten ausgebildet.

Danach trennen sich ihre Wege. Die Gruppe der Zeitsoldaten wird zum Jägerbataillon 91 versetzt, das zur Panzerlehrbrigade 9 gehört und im niedersächsischen Rotenburg an der Wümme stationiert ist. Von den Offiziersanwärtern – ein Teil hat gerade sein Abitur in der Tasche, ein Teil ist schon Soldat und hat sich für die Offizierslaufbahn entschieden – verbleiben 15 in Havelberg. „Wir haben insgesamt sechs Pionierbataillone, von denen zwei die Ausbildung für alle übernehmen“, erklärt Ralph Peter. Diese Soldaten sind zumeist 15 Monate in der Ausbildung, bevor sich dann das vierjährige Studium anschließt.

Beim Bataillonsappell übergab der Kommandeur zudem die Leitung der ersten Kompanie in neue Hände. Er würdigte die Leistungen des scheidenden Kompaniechefs Major Andy Kretzschmar, der drei Jahre in dieser Funktion tätig war. Er wechselt ins Ausbildungszentrum der Pioniere nach Ingolstadt. Neuer Chef ist Major Michael Zerreich, der zuletzt in Holzminden stationiert war.