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Geschützter Baum Eine Tafel für das Naturdenkmal im Kreis Stendal

Touristen sollen mehr über geschützte Schwarzpappel bei Wulkau im Kreis Stendal erfahren. Diese Baumart ist selten und war schon Baum des Jahres.

Von Max Tietze 23.02.2024, 23:01
Die Schwarzpappel am See bei Wulkau steht neben dem Radweg. Eine Infotafel soll zukünftig auf den seltenen Baum hinweisen.
Die Schwarzpappel am See bei Wulkau steht neben dem Radweg. Eine Infotafel soll zukünftig auf den seltenen Baum hinweisen. Foto: Max Tietze

Wulkau. - Am Rahnsee bei Wulkau steht ein markanter Baum. Ihm sieht man an, wie stark seine Krone war, die aus Sicherheitsgründen im vergangenen Jahr gestutzt wurde. Es ist eine seltene und geschützte Schwarzpappel. Eine Tafel beim Baum am See soll zukünftig über dessen Bedeutung informieren.

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Erika Kügler aus Wulkau kennt die Bedeutung des Baumes. Über die Schwarzpappel, deren lateinische Bezeichnung „Populus nigra L.“ lautet, berichtet sie: „Hier steht eine weibliche Normalform als Naturdenkmal in einer geschützten Umgebung. Der Rahnsee in Wulkau ist als Natura-2000-Gebiet ausgewiesen. Im Jahr 2006 war die Schwarzpappel ,Baum des Jahres’ geworden. Damit wird auf besondere und gefährdete Arten aufmerksam gemacht.“

Sie hat den bedeutsamen Baum am Rahnsee 2007 als historisches Kulturlandschaftselement bei der zuständigen Denkmalbehörde in Halle an der Saale eintragen lassen. Zur Bedeutung dieser rar gewordenen Baumart erläutert die Wulkauerin: „Früher wurden Schwarzpappeln an den großen Flüssen als Deichschutz gegen Eisgefahr bei Hochwasser im Winter gepflanzt. Wie wirksam das ist, erkannte man schon vor Jahrhunderten. Sie wurden hier an der Elbe auch Vielbaum genannt. Bei Hohengöhren befindet sich das größte Pappelgebiet dieser Art nördlich von Magdeburg in Sachsen-Anhalt.“

Der Ort Vielbaum in der Altmark könnte nach Angaben aus der Heimatforschung mit diesem Baum im Zusammenhang stehen.

Über die Schwarzpappel am See sagt die naturverbundene Frau: „Die Pappel bei Wulkau dürfte gute 250 Jahre alt sein. Vor dem Rückschnitt im vergangenen Jahr kam der Baum auf eine Höhe bis etwa 30 Meter. Jetzt steht noch immer der Stamm mit einem Umfang von rund sechs Metern. Die Schwarzpappel ist ein Baum im Auenwald und steht auf der Roten Liste der zu schützenden Bäume.“

Ein Antrag für eine Infotafel wurde bei der Gemeinde Kamern für dieses Naturdenkmal eingereicht. Es gibt schon erste Pläne, wie die Tafel aussieht und auf welchem Wege sie finanziert werden kann.