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Elberadweg Die Nummer 1 ist wieder das Ziel

Der Elberadweg soll wieder die Nummer 1 auf der Liste der beliebtesten Fernradwege werden. Dieses Ziel wurde in Havelberg genannt.

Von Andrea Schröder 07.05.2019, 15:30

Havelberg l Seit 2005 war er der beliebteste Fernradweg der Deutschen. 2018 musste sich der Elberadweg bei der Umfrage des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs mit Platz 2 hinter dem Weserradweg begnügen. Das soll sich wieder ändern, sagte Klaus Rehda (Bündnis 90/Die Grünen), Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie, zur Eröffnung des 17. Elberadeltages des Landkreises Stendal in Havelberg. Gastgeber war das Haus der Flüsse. Viele Radfahrer und weitere Gäste waren zum Info-Zentrum Natura 2000 geströmt, um dort zum Saisonauftakt ein buntes Fest zu feiern.

„Wir müssen die Ausschilderung und die Radwege verbessern, dafür will das Verkehrsministerium deutlich mehr Geld bereit stellen“, sagte Klaus Rehda. Dabei geht es nicht nur um den Elberadweg. Der Radtourismus ist ein wichtiges Thema im Land. Immer mehr Leute planen einen Urlaub auf dem Rad. „Mit der Zunahme an E-Bikes werden Leute mobil, die vorher nicht an einen Fahrradurlaub gedacht haben.“

Verbesserungen für den Radtourismus hat die „Knotenbezogene Wegweisung“ zum Ziel, an der die Hansestadt Havelberg zusammen mit drei weiteren Lokalen Leader-Aktionsgruppen arbeitet. Zwölf Kommunen bis hinein ins Jerichower Land wollen in den nächsten drei Jahren diese Wegweisung installieren und damit eine Übersicht schaffen über vorhandene Radwege und Themenrouten. Dafür sind allein im Landkreis Stendal 150 000 Euro erforderlich, wie Havelbergs Bürgermeister Bernd Poloski im Gespräch mit der Volksstimme sagte. Fördergelder kommen von der EU und vom Land. „Das ist gut angelegtes Geld für die nachhaltige Tourismusförderung.“

Aktuell sind alle Wege befahren und die Beschilderungen beplant. Havelberg knüpft damit auch ans Land Brandenburg an. Die Beschilderung wird nächstes Jahr vorgenommen. Prospekte und Flyer sind ebenfalls geplant. Auf der nächsten Beratung der LAG soll die Übersicht der Routenplanung vorgestellt werden.

Landrat Carsten Wulfänger (CDU) berichtete den Besuchern des Elberadeltages von 18 500 Radfahrern auf dem Elberadweg in den ersten neun Monaten des Jahres 2018, die an der Zählstelle Bittkau registriert worden sind. In Garz wurden in den ersten acht Monaten 10 600 Radfahrer auf dem Havelradweg gezählt.

„Das ist schon eine Hausnummer.“ 110 Kilometer des Elberadweges führen links- und rechtsseitig des Flusses durch den Landkreis Stendal. Wissend darum, dass 79 Prozent der Deutschen Rad fahren und davon 62 Prozent gern auf Tagesfahrten gehen, sieht der Landrat darin einen wichtigen Faktor für den Tourismus. „Wir liegen strategisch günstig für große Städte wie Berlin, Hamburg und Magdeburg. Dass der Elberadweg von Platz 1 auf 2 gerutscht ist, ist vor allem der großen Hitze 2018 geschuldet. Im Herbst haben wir wieder viel aufgeholt. Der Elberadweg ist nach wie vor beliebt. Hier kann man vor einmaliger Kulisse und stressfrei Rad fahren und dabei viel Landschaft und Sehenswürdigkeiten sehen. Gerade sind Havelberg und Tangermünde zu den 15 beliebtesten Kleinstädten Deutschlands gewählt worden. Sie haben auch viel Geschichte zu bieten.“

Dass das Haus der Flüsse ein hervorragendes Tagesziel für Radfahrer ist, zeigte sich beim Elberadeltag. Mit über 20 multimedialen Stationen im Innern, die umfangreich Auskunft über die Flusslandschaften an Elbe und Havel geben, und den Stationen in der nachempfundenen Fluss­aue im Außenbereich bietet das Info-Zentrum viel Wissenswertes für Klein und Groß. Zum Elberadeltag unterhielten Musik-, Tanz- und Sportgruppen die Besucher. Es gab Stände von Partnerbetrieben des Biosphärenreservates Mittelelbe, das in diesem Jahr sein 40-jähriges Bestehen feiert und zu dem das Flüssehaus gehört. Und auch manchen Tipp für weitere (Rad-)Ausflüge, etwa vom Kirchturmverein Sandau –die Kirche ist offene Radfahrkirche.