Musischer Abend in der Grundschule ist eine Reise über den schwarzen Kontinent Eltern fliegen mit "Air Wust" nach Afrika
"Über den Wolken" hob das Flugzeug am Freitagabend in der Wuster Grundschule ab, um die Gäste des musischen Elternabends nach Afrika zu bringen.
Wust l Afrika ist für die Wuster Kinder schon längst kein ferner, unbekannter Kontinent mehr. Von der 1. Klasse an widmet sich die Unesco-Grundschule immer wieder verschiedenen Projekten. "Deshalb dachten wir uns, dass wir Sie, liebe Gäste, dieses Mal mitnehmen auf die Reise", hieß Schulleiterin Annett Kaiser-Wenzlau die Besucher willkommen. Die hatten sich zunächst auf dem Schulhof eingefunden. Doch dunkle Regenwolken zogen auf und kurzerhand entschied man sich, in den Seniorenraum umzuziehen, "hier muss niemand frieren und keiner fällt um". Auch wenn selbst die Stehplätze kaum ausreichten, tat das der Stimmung keinen Abbruch. Schließlich hatten die Mädchen und Jungen lange geübt, um vier Länder vorzustellen.
Zunächst ging es mit der "Air Wust" in die Hauptstadt von Ägypten, Kairo. Die Kinder erzählten von den Müllsammlern und dass vor dem Unterricht das Beten zum festen Tagesablauf gehört. Weiter ging es nach Nigeria. Hier ging es den Bauern früher gut, sie ernteten von den fruchtbaren Feldern entlang des Flusses Niger Obst und Gemüse. Doch dann wurde Öl gefunden und die Pipelines haben Löcher und auslaufendes Öl verseucht die Äcker, zudem gibt es sauren Regen. "Das Öl hat uns kein Glück gebracht", resümierten die Bauern. Äthiopien ist das ärmste Land der Welt, die Landwirtschaft ist von Dürre und Heuschrecken geplagt. Nur 28 von 100 Kindern gehen zur Schule, alle anderen müssen auf dem Feld arbeiten. Es gibt drei Millionen Aids-Infizierte. Unicef hilft unter anderem mit Waisenhäusern, um die Not zu lindern. Ein letztes Mal hob der Flieger zum Lied "Über den Wolken" nach Botswana ab. Hier gibt es die bekannte Kalahari-Wüste, in der die Buschleute als Ureinwohner Afrikas leben. Die Wuster ahmten die Sprache dieser nur 1,50 Meter großen Menschen nach. Und sie tanzten und trommelten so, wie es im fernen Afrika zum täglichen Leben gehört.
Mit dem Lied "Kinder der Welt" ging die Reise zu Ende. Draußen hatten sich die Regenwolken inzwischen verzogen und die Gäste konnten über den Schulhof und durch das Schulgebäude schlendern. Es gab Leckeres zu Essen, die Kinder versuchten ihr Glück beim Losen und so manches typisch afrikanisches Deko-Element wurde auf dem Basar gekauft. Die Schüler hatten dafür fleißig gebastelt.
"Wir denken nur von Jahr zu Jahr und werden sehen, wie es weitergeht
So wurde bis zum Einbruch der Dunkelheit noch geplaudert. Auch über die mögliche Schließung der Schule. "Wir sind natürlich verunsichert", erklärt die Schulelternratsvorsitzende Andrea Schröder aus Kabelitz. "Zunächst erst einmal können wir nur von Jahr zu Jahr denken, für 2013/14 hat es ja gerade wieder eine Ausnahmeregelung gegeben. Und dann werden wir sehen, wie es weitergeht. Wir haben hier in Wust so viele Möglichkeiten, aber die Landesregierung wird wohl an ihren Forderungen festhalten." Bei der öffentlichen Diskussionsrunde, zu der die Verbandsgemeinde am 17. Juni nach Klietz einlädt, wollen die Wuster auf jeden Fall dabei sein.