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Bürgermeisteramt Erster Überblick ist verschafft

Die ersten Tage als Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde liegen hinter Steffi Friedebold. Der Volksstimme gab sie ihr erstes Interview.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 17.01.2017, 13:43

Volksstimme: Wie waren die ersten Arbeitstage?

Steffi Friedebold: Vielfältig. Am vergangenen Freitag bin ich zunächst erst einmal durch alle Büros und habe mich den Mitarbeitern vorgestellt. Auch mit den Amtsleitern habe ich mich zusammengesetzt. Ziel ist ein harmonisches Miteinander im Amt. Nachmittags stand dann der Neujahrsempfang des Landkreises in Stendal an. Die Gesprächspartner hier sicherten mir ihre Unterstützung zu – die werde ich sehr gern annehmen. Am Montag hatte ich zusammen mit dem Kämmerer einen Termin bei der Kommunalaufsicht wegen des Haushaltes, außerdem habe ich die Mitarbeiter in der Außenstelle Sandau besucht. Ich verschaffe mir erst einmal einen Überblick über alle Bereiche. Ich werde mich auch nach und nach in den Gemeinden sehen lassen, auch auf den kleinen Dörfern will ich mich vorstellen. Natürlich ist mir der Draht zu den Gemeinden sehr wichtig. Deshalb werde ich auch an den regelmäßigen Bürgermeisterrunden festhalten. Kommunikation ist das A und O einer guten Verwaltungsarbeit.

Diese Woche steigen die Ausschüsse des Rates voll in die Haushaltsdebatte ein. Was ist zu erwarten?

Einfach wird der Haushalt 2017 nicht. Es ist ein umfangreiches Zahlenwerk. Ich möchte der Diskussion aber nicht vorgreifen.

Eines der zu lösenden Probleme ist die Essenversorgung in Sandau, Klietz und Kamern. Wie ist der aktuelle Stand?

Die Bewerbungsfrist läuft noch bis zum 23. Januar. Es gibt auch Bewerber, so dass es hoffentlich zu einer Lösung kommt, mit der die Eltern zufrieden sind.

Ein komplexes Thema ist die Flutsanierung. Wie werden Sie sich hier einen Überblick verschaffen?

Ich habe hier einen kompetenten Bauamtsleiter an meiner Seite. Die zuständigen Mitarbeiter sind bestens mit dem Thema vertraut. Ich habe vor, jeden Mittwoch auf der Amtsleitersitzung über alle anliegenden Themen zu reden, und dazu gehört natürlich vordringlich die Flutsanierung.

Sie waren seit Sommer 2014 Bürgermeisterin von Schollene. Wie fällt ihr Fazit aus?

Das hat Spaß gemacht. Das Erreichte will ich nicht unbedingt an Materiellem festmachen. Weil wir 2015 gar keinen Haushalt hatten und 2016 der Beschluss leider auch erst am Jahresende gefasst werden konnte, hielten sich die Investitionen ja in Grenzen. Schön, dass jetzt das Dach des Neubaus neu gedeckt werden kann. Im Jugendklub gibt es eine kontinuierliche Betreuung. Für den Bauhof wurde neue Technik angeschafft. Apropos Bauhof: Mit den beiden Gemeindearbeitern Uwe Engel und Klaus Wolf war es ein sehr gutes Zusammenarbeiten. Das trifft auch auf die Gemeindesekretärin Sandra Schluricke zu. Die Arbeit vor Ort läuft einfach gut. Auch wenn uns nur wenige finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, haben wir doch einiges geschafft. Schön geworden ist auch der neue Kindergarten samt Spielplatz – eine Investition der Verbandsgemeinde. Jetzt muss noch ein Käufer für den alten Kindergarten am Waldrand gefunden werden.

Welchen Herausforderungen werden sich Ihr noch zu wählender Nachfolger und der Gemeinderat in diesem Jahr stellen?

Ich bin gespannt, wer sich zur Wahl stellt. Und dann werden wir sehen, welchen Spielraum der Haushalt lässt. Finanziell besser wird es nicht – darauf brauchen wir gar nicht zu hoffen. Deshalb sind für ein intaktes Gemeindeleben, wie wir es in Schollene glücklicherweise haben, auch die Vereine so wichtig. Sie machen Schollene lebenswert. Jeder trägt dazu bei, auch Feuerwehr und Kirche und die Gewerbetreibenden. Ganz toll finde ich die aktuelle Spendenaktion für den neuen Spielplatz. Wahrscheinlich wird es in Zukunft oft so sein, dass man Eigeninitiative ergreifen muss, um etwas zu erreichen. Aber ich bin mir sicher, dass das klappt. Denn auch junge Leute sind bereit, Verantwortung zu übernehmen.