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Baufirma ersetzt defekte Steine, bringt Blech auf Giebel auf und verfugt Fassadensanierung an Kirche in Wulkau

Von Ingo Freihorst 01.12.2011, 05:24

Die Fassade der Kirche in Wulkau wird seit einiger Zeit saniert. Grund waren unter anderem Schäden durch herablaufendes Regenwasser und Kletterpflanzen gewesen.

Wulkau l Lange Zeit hatte der Denkmalschutz den Kirchen das Anbringen von Dachrinnen verwehrt, es passte nicht ins Bild. Maximal Kupfer wäre für die Rinnen infrage gekommen. Doch welche Kirchgemeinde konnte das bezahlen?

Das Mauerwerk des ältesten Teils der Wulkauer Kirche wurde in Zeitraum zwischen 1250 und 1300 errichtet, viele der Steine waren durch die Umwelteinflüsse arg angegriffen, teils gar zerbröselt. Hinzu kamen Schäden, die durch das über Jahrzehnte herablaufende Regenwasser entstanden. Letztendlich sorgten auch Kletterpflanzen für Risse im Mauerwerk.

An der Nordseite drang zudem Regenwasser unter den Fenstern ins Innereein. Ebenso oben am Giebel auf der Ostseite. Das war besonders schlimm, denn die Kirche verfügt noch über eine Decke aus Holz.

Um das einzudämmen, wurde jetzt eine Baufirma aus Müggenbusch mit der Fassadensanierung des Gotteshauses beauftragt. Geschäftsführer Ulrich Kilian kennt sich mit dem Gebäude bestens aus, in den 1990-er Jahren war er bereits mit der Ausbesserung der Turmfassade beschäftigt gewesen.

Die Südseite ist bereits saniert, die Fugen wurden nachgezogen und defekte Steine ausgewechselt. Gleiches geschieht nun an der Nordseite, dies erledigt Dietmar Witt. Auch der über dem Dach aufragende Giebel wurde neu verfugt. Zudem wurde sein Mauerwerk von oben mit einem Zinkblech abgedeckt, so dass Regenwasser hier nicht mehr unters Dach eindringen kann. Mit diesen Arbeiten ist derzeit Maik Brandt beschäftigt. Die Rollschicht auf der Sakristei wurde von den Maurern ebenfalls ausgefugt.

Gegen eindringenden Regen werden auch die Bleiglasfenster auf der Nordseite abgedichtet, berichtete Caren Pfundt vom Gemeindekirchenrat.

Die Wulkauer möchten auch gern wieder ein Sandsteinkreuz auf dem Giebel errichten lassen, wie es auf alten Fotos zu sehen ist. Der Sockel ist noch vorhanden. Deshalb wurden Fördermittel beantragt, noch fehlt zudem die denkmalrechtliche Genehmigung. Das Kreuz soll fachgerecht wieder hergestellt werden.

Der Apsissaal ist der älteste Teil der Wulkauer Kirche, er ist aus spätromanischer Zeit. Seine Mauern sind 80 Zentimeter dick. Vermutet wird, dass in einer Nische auf der Ostseite einst eine Figur gestanden hatte. Durch einen Blitzschlag wurde 1839 der alte Fachwerkturm zerstört. Der westlich anschließende dreischiffige Kirchenbau entstand erst im 19. Jahrhundert samt dem Westturm und dem Tonnengewölbe im Saal. 1903 wurde die Sakristei angebaut und die Kirche im Innern saniert - das Jesusmosaik entstand.