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Sabine Ruß freut sich über das Engagement Vieler / Das einzige Problem: Für Abfälle ist auf der Anlage kein Platz mehr Fleißige Leute halten Domfriedhof in Schuss

Von Dieter Haase 14.07.2011, 06:29

Die Friedhöfe in der Stadt Havelberg haben Zukunft. Auch die beiden, für die 2010 die Entscheidung für eine Schließung fiel. "Denn viele fleißige Leute tragen dazu bei, dass der Stadt- und auch der Domfriedhof bestens gepflegt und sogar noch verschönert werden", freut sich Sabine Ruß, Mitglied des Gemeindekirchenrates und des Friedhofsausschusses.

Havelberg. "Das ist ein richtig schöner Friedhof hier, ein Ort der Ruhe und Besinnung mit wunderbaren alten Bäumen. Eine solche Anlage zu pflegen und in Ordnung zu halten, macht richtig Spaß", sagt Kurt Kubat. Am Sonnabend hat er sich mit Hartmut Neumann und weiteren fleißigen Helfern auf dem Domfriedhof zu einem kleinen Arbeitseinsatz eingefunden, um "die Linden frei zu schneiden und Unrat, der sich angesammelt hat, zu beseitigen", wie er sagt. "Die anderen, großen Aktionen starten wir immer einmal im Frühjahr und einmal im Herbst", fügt er an, "dann sind nicht selten 15 bis 20 Frauen und Männer auf dem Friedhof fleißig bei der Arbeit". "Das verdient hohe Anerkennung", fügt Sabine Ruß an. "Zu den Arbeitseinsätzen kommen Leute, die wir nicht einmal beim Namen kennen. Das finde ich wirklich ganz toll. Weil es zeigt, dass sie gewillt sind, auf dem Friedhof noch ein bisschen mehr zu tun, als die Grabstellen ihrer Angehörigen zu pflegen. Ein ganz großes Dankeschön dafür."

Denn es ist kein Geheimnis, dass der Pflegeaufwand für den Stadt- und den Domfriedhof seit dem Schließungsbeschluss erheblich heruntergekurbelt worden ist. "Allerdings nicht ganz", wie Sabine Ruß versichert. Der Friedhofsgärtner der Evangelischen Gemeinde sei nach wie vor auf allen Friedhöfen der Stadt mit Pflegearbeiten beauftragt. Für Dom- und Stadtfriedhof seien die Kosten dafür aber entsprechend minimiert worden. Denn gute Pflege kostet Geld. Viel Geld. "Für die volle Bewirtschaftung von drei Friedhöfen in der Stadt reicht es allerdings nicht hinten und nicht vorne", bedauert Sabine Ruß. Aus diesem Grund sei mehr denn je die Eigeninitiative der Friedhofsnutzer und anderer Bürger der Stadt gefragt.

Was ihr, den Domfriedhof betreffend, besonders am Herzen liegt, ist der Umgang mit dem Abfall. "Wir haben zwar ein Schild ,Abfälle ablegen verboten\' aufgestellt, aber es wird offensichtlich von vielen ignoriert", erzählt sie. Kurt Kubat und Hartmut Neumann standen hier am Sonnabend vor einem großen Haufen Unrat, in dem sich auch jede Menge Plasteabfälle und anderer Müll befanden. "Als Bio geht das nicht durch. Und wenn wir einen Container voll davon abfahren lassen, dann wird das richtig teuer." Die Bitte von Sabine Ruß an die Friedhofsnutzer: "In einem Plastebeutel können verbrauchte Blumensträuße, Laub und anderes Grün bequem mit nach Hause genommen und in der Biotonne entsorgt werden." Das gleiche treffe für Grabschalen und Plasteabfälle jeglicher Art zu, für die dann die häusliche Mülltonne in Frage kommen würde. Wenn sich jeder daran halte, erspare das den fleißigen freiwilligen Friedhofsarbeitern eine Menge Arbeit. Außerdem trage es zu einer gepflegteren Gesamtanlage bei und koste der Kirchengemeinde kein zusätzliches Geld.

Letzteres können übrigens alle, die gerne bei der Erhaltung der Friedhofsanlagen in Havelberg helfen möchten, auch mittwochs zur Sprechstunde im Pfarrhaus spenden. "Jeder Euro hilft", so Sabine Ruß.