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Flutschaden Weitere 2,5 Kilometer Elbdeich saniert

Weitere zweieinhalb Kilometer Elbdeich sind normgemäß saniert. Die Baustelle zwischen Havelberg und Neuwerben wurde jetzt abgenommen.

Von Ingo Freihorst 27.09.2017, 18:00

Havelberg l Im Schnitt einen halben Meter höher ist der Deich zwischen Havelberg und Neuwerben geworden, er bekam wasserseitig eine Kerndichtung in Form einer Spundwand, landseitig wurde eine befahrbare Berme angebaut. Zuletzt wurde die Krone asphaltiert – hier wird dann auch wieder der Elberadweg entlangführen.

Gebaut wurde in zwei Losen: erst mussten ein Entlastungsschlitz angelegt und ein Kabel des WSA umverlegt werden. Das zweite Los war der eigentliche Deichbau, informierte Marco Schirmer vom Landesbetrieb für Hochwasserschutz.

Für den Stützkörper wurden 72.000 Kubikmeter Material benötigt, 12.000 Quadratmeter Betonpflaster und 240 Meter Betonspur wurden verlegt, nannte er einige Zahlen.

Hinzu kam fast eine halbe Tonne Saatgut einer okölogische Rasenmischung. Denn an den Wall grenzen im Vorland Naturschutzflächen an, weshalb der Deich auch nicht verbreitert werden konnte. Deshalb kam als Alternative die teure Spundwand zum Einsatz, weshalb die Baukosten am Ende bei 4,6 Millionen Euro lagen. Den Zuschlag fürs zweite Los hatte die Firma Ostbau aus Osterburg erhalten, welche eine gute Arbeit abgeliefert hatte, schätzte Marco Schirmer bei der Abnahme ein. Auch die einstigen Lagerflächen waren zurückgebaut und die Aussaat gut aufgegangen. Im Juli des Vorjahres hatte die Sanierung begonnen.

Ausgleichsmaßnahmen für den Naturschutz werden im kommenden Jahr umgesetzt: In der Nähe wird auf 12.000 Quadratmetern eine Aue aus Weich- und Hartholz initiiert.

Steffen Kugust, einer der Projektverantworlichen vom LHW, berichtete von den Gründen der Sanierung: Bei der Flut von 2013 hatte es in dem Bereich massive Probleme mit Sickerstellen mit Materialausträgen gegeben, es bestand sogar Deichbruchgefahr. Zudem liegt der Deich zwischen Elbe und Havel, beiderseits stand damals das Wasser an – eine Herankommen war also nur noch auf der Krone möglich.

Als Sofortmaßnahme waren bereits nach der Flut 700 Meter Deich hinter der Schleuse saniert worden. Zudem wurde der parallel zum Schleusendeich verlaufende Weg erhöht und mit Rasengittersteinen befestigt, so dass auch bei Hochwasser ein Herankommen möglich ist. Das wäre nun aber auch auf der Berme möglich, welche bei allen Deichsanierungen an der Elbe mit angebaut wird.

Von der Schleuse bis zur Schutzhütte kurz vor Neuwerben ist der Deich nun durchgehend asphaltiert. Der Wall zwischen dieser Hütte und der Kolonie wird in Kürze ebenfalls saniert, auch in Neuwerben selbst wird bereits gebaut. Deshalb bleibt der Elberadweg auch weiterhin gesperrt.