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Flutschadensbeseitigung Deichkrone erhält Asphaltschicht

Gut voran kommen die Deichsanierer auf Höhe Neuermark-Lübars.

Von Ingo Freihorst 02.04.2020, 01:01

Neuermark-Lübars l Die Arneburger Elbfähre könnte – wenn alles weiter so gut klappt – ab Ostern wieder übersetzen. Dies war von Tobias Koch, welcher beim Landesbetrieb für Hochwasserschutz LHW für die Deichsanierung zwischen dem Grundstück Prigge bei Hohengöhren und der Fährüberfahrt bei Neuermark-Lübars zuständig ist, zu erfahren.

In dieser Woche begann die beauftragte Baufirma ConTrans aus Tangerhütte mit dem Auftragen der Schwarzdecke in einem ersten Abschnitt. Dieser erstreckt sich über 1,5 Kilometer von der Fährüberfahrt bis zur alten Bahntrasse der NVA.

In diesem Bereich wurde die Trasse des Deiches kurz vor der Überfahrt zudem optimiert, dort wo der alte Wall einst einen Bogen schlug, befindet sich jetzt ein Gewässer. Denn hätte man hier den Altdeich ertüchtigt, hätten die nahe Eichenreihe gefällt werden müssen.

Mit der Trassenoptimierung konnten als Ausgleich für den Naturschutz sogar noch zwei Gewässer als Biotope entstehen, der neue Wall ist gerade, knapp hundert Meter kürzer und kann somit besser verteidigt werden. Eingebaute Setzungspegel zeigen an, wie sich der neue Wall absenkt. Deshalb wurde er entsprechend überhöht errichtet.

Kurz vor der Überfahrt befindet sich ein Wäldchen nah am Deich, weshalb der LHW hier auf das Anlegen einer landseitigen Berme verzichtet und statt dessen die Krone verbreitert hatte. Normalerweise wird die Krone 2,5 Meter breit asphaltiert, in dem Bereich sind es drei Meter. Die Berme erhält eine Betonspurbahn.

Inzwischen sind die Erdarbeiten an der Trasse beendet, asphaltiert wird nun in drei Abschnitten. Danach wird neben der Krone noch der Oberboden angetragen. Dann ist hier auch der Tonzwickel verdeckt, welcher im Extremfall den Wall vor rascher Durchfeuchtung schützt. Ein etwa 600 Meter langes Stück müsste zudem durch eine Spundwand geschützt werden, denn hier liegt der Deich schar, also nah am Fluss.

Aufgetragen wird der Asphalt in zwei Schichten, welche insgesamt zwölf Zentimeter stark sind. Weil ein Deich wenig befahren ist, wird der Masse ein weicheres Bindemittel zugemischt. Eine Ladung vom Transporter reicht für etwa 25 Meter.

Insgesamt erstrecken sich die Sanierungsmaßnahmen, welche alle noch Flutschadensbeseitigungen vom Juni 2013 sind, über 4,5 Kilometer. Ende November sollen die Arbeiten beendet sein.