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Flutschadenssanierung Deich erhält Berme und Spundwand

Zu den Deichbaustellen bei Sandau und Neuermark-Lübars gesellte sich jetzt eine weitere auf Höhe von Klietz.

Von Ingo Freihorst 08.06.2020, 20:25

Neuermark-Lübars l Der Weg, welcher vom alten Klietzer Bahnhof zum Deich führt, ist jetzt eine Sackgasse: Er endet an riesigen Sandbergen. Zwischen der Überfahrt zur Arneburger Fähre, wo eine andere Baustelle endet, und dem Klietzer Weg wird der Elbdeich normgerecht ertüchtigt. Dieses 770 Meter lange Stück war noch nicht saniert worden. Im Norden endet die Bautrasse dort, wo später einmal die noch in der Konzeption befindliche Deichrückverlegung Klietz-Schönfeld-Süd angrenzen soll.

Normgerecht sanieren bedeutet auch, dass der Wall auf der Landseite eine befahrbare Berme erhält. Diese ersetzt hier den alten Asphaltweg, welcher vom Klietzer Weg zur Fährüberfahrt geführt hatte. Dieser musste dem Deichbau weichen, denn wegen des Grabens war hier kein Platz mehr. Weil auf der Wasserseite ökologisch wertvolle Eichen wachsen, wird zudem statt einer mineralischen Dichtung eine Spundwand eingebaut.

Die Betonspurbahn auf der Berme ist so bemessen, dass auf ihr auch Landmaschinen entlangfahren können. Entsprechend breit sind deshalb die Kurvenradien. Denn die Landwirte gelangen nur hier entlang zu ihren Ländereien.

Gerade wurde die Auffahrt vom Klietzer Weg zur Berme hergerichtet. Hänger für Hänger wurde abgekippt. Eine Raupe schob den aus Wischer von der anderen Elbseite angelieferten Sand Bahn für Bahn glatt. Wobei ein über Satelliten gesteuerter Bildschirm dem Maschinisten Heiko Hilliger genau anzeigte, wo er schon geschoben hatte. Die dicken Antennen befinden sich auf der Motorhaube.

Die 22 Tonnen schwere Raupe arbeitete in Schräglage, was recht gefährlich aussah – dafür ist die Maschine mit ihrer Breite aber ausgelegt. Das vier Meter breite Schiebeschild konnte ordentlich Material auf der künftigen Berme verteilen.

Den Zuschlag für diese Flutschadenssanierung hatte die Osterburger Firma Ostbau erhalten, sie arbeitet auch schon in den beiden benachbarten Bauabschnitten – also zwischen Hohengöhren und der Fährüberfahrt. Etwa 1,85 Millionen Euro kostet diese Investition den Landesbetrieb für Hochwasserschutz (LHW). Verantwortlich für das Projekt ist beim LHW Tobias Koch.

Die landseitige Böschung hier war schon einmal saniert worden, weil aber noch eine Spundwand etliche Meter tief in die Erde gerammt wird, hatte der LHW die Kampfmittelräumer dieses Areal noch einmal untersuchen lassen.

Die Umfahrung für Landwirte und Anwohner führt über den Lagerplatz vorm Deich. Der landseitig neben dem alten Asphaltweg verlaufende Graben wird im Bereich der Abfahrten teilweise verlegt. Geplant ist, dass die im April begonnenen Arbeiten im Oktober beendet werden.