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Ehemalige Krippenerzieherinnen der früheren Kinderkombination trafen sich im Mühlenholz Frauen lassen alte Zeiten wieder aufleben

Von Wolfgang Masur 24.10.2013, 01:07

Wiedersehen macht Freude! Diese strahlte ehemaligen Krippenerzieherinnen der früheren Kinderkombination (Ki-Ko) im Havelberger Franz-Mehring-Viertel bei ihrem Treffen am Wochenende aus den Gesichtern.

Havelberg l Fast 30 Ehemalige hatten sich am Wochenende getroffen und fröhliche Stunden verlebt. Angelika Wojtalla und Sieglinde Lasse hatten zum wiederholten Mal dieses Treffen organisiert. "Es ist in diesem Jahr ein etwas größerer Rahmen, obwohl immer noch einige vom alten Stamm fehlen", erzählten die Organisatorinnen. Nach dem Treff an der Sankt-Annen-Kapelle ging die Gruppe zunächst ins Rathaus. Die Verwaltungsangestellte Evelin Bullwan, sie arbeitete früher auch in der Ki-Ko, empfing die lustige Truppe mit einem Glas Sekt. Dann wurde die Ausstellung von Reinhold Steffen besichtigt.

"Eine grandiose Idee"

So richtig in Fahrt kamen die ehemaligen Erzieherinnen aber erst im Gasthaus Mühlenholz. Alte Fotos wurden ausgepackt und lustige Begebenheiten zum Besten gegeben. Auch an dem großen Tisch, an dem Angelika Wojtalla saß, ging es recht heiter her. Zahlreiche Fotos machten die Runde, die von allen lautstark kommentiert wurden. Immer wieder machte sich aber auch Bedauern breit, dass der erlernte Beruf heute keine Zukunft mehr hat. Nach der politischen Wende wurden die Kinderkrippen in einigen Orten geschlossen und die Erzieherinnen mussten sich neu orientieren. Viele von ihnen sind ihrer Ausbildung treu geblieben und in Kindergärten gewechselt, andere arbeiten heute mit Senioren, und wieder andere haben ganz umgeschult.

"Das Treffen war eine grandiose Idee, es ist so schön zu sehen, wie viele Frauen diesen Beruf ausgeübt haben", freute sich Sieglinde Lasse. "Es war toll, was wir für Fähigkeiten und Fertigkeiten bei den Kindern wecken und auch fördern konnten", schwärmte sie weiter.

Auch wenn die meisten Krippen heute geschlossen sind, geht der Trend der Kindergärten wieder in die Krippenrichtung. Zahlreiche Einrichtungen bauen derzeit um, damit sie säuglingsgerecht werden, um so bereits Kinder ab einem Lebensjahr aufnehmen zu können. In der Havelberger Kita "Regenbogen" ist der Krippenbereich geblieben. "Vielleicht sind die Krippenerzieher ja bald wieder gefragt, denn wir hatten immer viel Freude bei der Arbeit", bemerkte Angelika Wojtalla mit einem Lächeln.

Mit die weitesten Anreisen hatten die einstigen Havelbergerinnen Christa Kassner (Schleswig-Holstein), Lilo Schwochert (Schwerin) und Ilona Goroncek sowie Helga Freitag aus Salzwedel. Über das Erscheinen der ältesten Mitarbeiterin, der nunmehr 90-jährigen Ella Rehberg, die jetzt in Nordhausen wohnt, freuten sich alle. Neben den ehemaligen Erzieherinnen waren auch einige technische Mitarbeiterinnen gekommen. Und alle zeigten sich von diesem Treffen begeistert! Daher wurde auch ein Termin für die nächste Zusammenkunft gleich abgesprochen. Die Frauen einigten sich darauf, sich in Zukunft jedes Jahr am zweiten Wochenende im Oktober zu treffen.