Großer Appell am Sonnabend auf dem Übungsplatz Wasser-Land der Bundeswehr in Nitzow Generäle tauschen Fahnenband aus
Großes Antreten am Sonnabend auf dem Land-Wasser-Übungsplatz der Bundeswehr in Nitzow. Gleich mehrere Gründe bildeten den Anlass dafür.
Havelberg l Zunächst natürlich waren es der traditionelle Havelbiwak, verbunden mit dem Tag der offenen Tür der in der Elb-Havel-Kaserne stationierten Einheiten. "Diese beiden Veranstaltungen und die beeindruckende Kulisse hier bilden einen würdigen Rahmen, um an dieser Stelle zugleich das 60-jährige Bestehen der Bundeswehr und 25 Jahre Armee der Einheit zu begehen", erklärte Brigadegeneral Jürgen-Joachim von Sandrart vor den angetretenen Angehörigen des Panzerpionierbataillons 803, des Pionierbataillons 901 und der Pionierkompanie 952. Diese beiden Jubiläen seien auch ein guter Grund für den ersten bundesweiten Tag der Bundeswehr. Er wurde am Sonnabend in Standorten aller Bundesländer offiziell begangen - in Sachsen-Anhalt in der Kaserne in Burg. Der Tag der offenen Tür der Bundeswehr auf dem Übungsplatz in Nitzow füge sich ausgezeichnet darin ein, machte der Redner, der die Panzergrenadierbrigade 41 Vorpommern kommandiert, deutlich.
Veränderter Name und neue Unterstellung
Doch Brigadegeneral Jürgen-Joachim von Sandrart war zusammen mit dem stellvertretenden Kommandeur der 1. Panzerdivision Brigadegeneral Ernst-Peter Horn nicht nur zur Teilnahme am Havelbiwak nach Nitzow gekommen, sondern auch mit offizieller Aufgabe: Er stellte das Pionierbataillon 901 außer Dienst und gleichzeitig das schwere Pionierbataillon 901 in Dienst, das wie sein Vorgänger unter der Führung von Oberstleutnant Hauke Krüger steht. Seine Heimat hat das schwere teilaktive Pionierbataillon 901 in Havelberg; direkt unterstellt ist es allerdings nicht mehr der Panzergrenadierbrigade 41, sondern nunmehr der 1. Panzerdivision Hannover. Die beiden anwesenden Generäle übernahmen deshalb den Unterstellungswechsel gemeinsam, indem sie an der Truppenfahne das entsprechende Fahnenband austauschten.
Das "901" ist ausschließlich für den Einsatz bei Naturkatastrophen und anderen Ausnahmesituationen bestimmt. Ein großer Teil des Personalbestandes besteht aus Reservisten. Im Einsatzfall, zum Beispiel bei einem extremen Hochwasser wie zuletzt 2013, werden dem Bataillon drei aktive Einheiten angegliedert, und zwar eine Faltschwimmbrücken-Kompanie aus Havelberg, eine amphibische Kompanie aus Minden und eine Pioniermaschinenkompanie aus Bogen.
Pionierkompanie 952 gibt es nun nicht mehr
Die Auflösung einer anderen Einheit hatte der Kommandeur des Havelberger Panzerpionierbataillons 803, Oberstleutnant Stefan Gruhn, gleich zu Beginn des feierlichen Appells vorgenommen: nämlich die der Pionierkompanie 952. Für diese sehen die Strukturpläne der Bundeswehr keine Verwendung mehr vor. Vor fünf Jahren wurde die Kompanie, in die im Alarmierungsfall bis zu 100 Reservisten einberufen wurden, in Havelberg aufgestellt. Mit sechs Pionierpanzern "Dachs" war sie technisch sehr gut bestückt und konnte "eine besondere Leistungsfähigkeit entwickeln", wie Oberstleutnant Gruhn betonte. Er würdigte die Verdienste der Einheit unter Führung von Hauptmann Robert Thiele bei den verschiedensten Truppenübungen, bei Hochwassereinsätzen und bei Einsätzen für die Kriegsgräberfürsorge.