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GIW-Wohnanlage Schollene feiert 20 Jahre Zusammenleben

Zum schönen, nun auch schon 1070 Jahre alten Haveldorf Schollene gehören seit zwei Jahrzehnten die Bewohner auf dem Mühlenberg dazu.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 23.08.2018, 16:04

Schollene l An ihren Einzug vor 20 Jahren wurde am Donnerstag auf einem Festempfang erinnert, am Freitag steigt die Geburtstagsparty auf dem Festplatz.

„Kathleen komm‘ mal her, ich muss dich drücken“, breitet Monika Engel die Arme aus und umarmt GIW-Einrichtungsleiterin Kathleen Stahlberg. Diese Szene steht symbolisch für den herzlichen Umgang, der in der Wohnanlage für Menschen mit Behinderungen auf dem Schollener Mühlenberg herrscht. Deshalb sind auch viele der über 30 Mitarbeiter schon so lange dabei – von Anfang an Jana Handrik, Henrik Bartosch, Carmen Kramer, Heike Harmuth und auch Kathleen Stahlberg, die einst als Ergo-Therapeutin begonnen hatte und die Anlage seit 2014 leitet. Sie bekamen deshalb auch ein kleines Präsent vom Geschäftsführer des Reha-Zentrums Berlin/Ost, Helmut Siebert. Er richtete sich als Erster an die Gäste, die im Festzelt unter den Mühlenflügeln Platz genommen hatten.

Besonders freute er sich, den ehemaligen Bürgermeister Hasso Gäde begrüßen zu können. Er war mit seiner Gemeinde von Anfang an ein guter Partner beim Projekt auf dem Mühlenberg. Im April 1996 waren Helmut Siebert, der Architekt und der Vater einer nach einem Unfall behinderten Tochter als Mitbegründer vor Ort. „Ich war begeistert von der Idee, hier etwas auf die Beine zu stellen und Gemeinwesen integriertes Leben zu schaffen. Dank der Unterstützung der Gemeinde und des Landkreises konnten wir hier auf der freien Fläche bald den Grundstein legen und dann Richtfest feiern.“

Entstanden sind 15 Doppelhäuser mit 40 Wohneinheiten, drei Heime für schwerst mehrfach Behinderte mit 30 Plätzen sowie ein Gemeinschaftshaus – das „Haus am See“. Dazu gekommen ist im Laufe der Jahre noch das Therapiehaus am Wall. Einst gab es auch eine Galerie.

Die Entscheidung, in Schollene zu investieren, hat der Verein Reha-Zentrum Berlin/Ost – inzwischen eine Stiftung – nicht bereut. „Wir haben tolle Bewohner und Mitarbeiter, guten Kontakt zur Gemeinde – was wollen wir mehr? Die Wohnanlage auf dem Mühlenberg lebt!“

Beate-Maria Leonhard, seit zwei Jahren Geschäftsführerin der Betreibergesellschaft RWO Wohnstätten, schloss sich den lobenden Worten an und malte ein auf die Mühle zugeschnittenes Bild: Der erste der vier Flügel steht für die Bewohner; der zweite für die Mitarbeiter, die jeden Tag voller Antriebskraft, mit Fleiß und Kompetenz die Arbeit bewältigen; der dritte für die Eltern, denen für ihr Vertrauen Dank gesagt sei; und der vierte für das ganze Drumherum – den Stiftungsvorstand, den Inhaber, die Gemeinde, den Paritätischen Wohlfahrtsverband und die Firmen aus Schollene und Umgebung, die feste Partner der GIW sind. „Die Idee vom Miteinander ist hier Wirklichkeit geworden!“

Glückwünsche zum 20. Geburtstag gab es auch vom stellvertretenden Landrat Sebastian Stoll. Kathleen Stahlberg freute sich, unter den vielen Gästen wichtige und zuverlässige Wegbegleiter von Landkreis und Behörden begrüßen zu können, Schollener und ganz besonders auch Hasso Gäde und Dr. Anton Schreiber, der bis zu seiner Rente 16 Jahre lang der Hausarzt für die Bewohner der Anlage war.

Der feierliche Teil endete mit einem Sitztanz, den Betreuerin Heike Harmuth mit den Betreuten einstudiert hatte.

Und dann gab es mehrere Durchgänge des Schwarzlichttheaters – extra zum Jubiläum mit einem neu einstudierten Stück. Die Gäste konnten sich auch noch eine Fotoausstellung ansehen und bei einem Rundgang durch den Heimbereich sehen, wie familiär es sich hier lebt.

Am Freitag steigt die Party auf dem Festplatz, zu der Kathleen Stahlberg ganz herzlich alle Schollener und Gäste aus der Umgebung einlädt. Um 17 Uhr geht es los. Für Live-Musik sorgt die Band „Saitenspringer“ und Heiko Kurze als DJ für Musik aus der Konserve.