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Hansestadt Wohn(vor)ort für Berliner

In Berlin arbeiten und in Havelberg wohnen - dafür werben die drei großen Wohnungsanbieter der Hansestadt gemeinsam.

Von Andrea Schröder 05.02.2018, 19:03

Havelberg l „Wir wollen uns peu à peu an die Ballungsgebiete heranwagen und die Vorteile des Wohnens in Havelberg bekannt machen“, sagt Detlef Leppin, Geschäftsführer der Havelberger Wohnungsgenossenschaft „Solidarität“, als er mit Sebastian Horn, Geschäftsführer der Stadtwerke, zu denen die Havelberger Wohnbau GmbH gehört, die Werbekampagne „In Havelberg zuhause – wohnsinnig gut“ vorstellt. Berlin ist das erste Ziel. „Eine normale Zwei- oder Dreiraumwohung ist dort nicht unter zehn Euro pro Quadratmeter Kaltmiete zu haben, im Neubau sind es 14,50 Euro. Bei uns liegen die Kosten bei knapp vier Euro“, nennt Detlef Leppin ein Argument dafür, nach Havelberg zu ziehen.

In einem weiteren fühlt er sich von hoher Stelle bestätigt: „Ministerpräsident Reiner Haseloff hat beim Neujahrsempfang Havelberg als Perle bezeichnet. Da sind wir einer Meinung. Es ist schön, hier zu wohnen, und: bei uns ist Wohnen bezahlbar. Das wollen wir den Menschen in Berlin deutlich machen. Wir haben hier nicht das große Kulturangebot wie in Berlin, aber auch Kultur und vor allem Natur. Hier holt man sein Fahrrad aus dem Keller, fährt an die Elbe und legt sich auf die Wiese. Natur pur, gesundes Klima. Und das alles kostenlos.“

Die kommunale Wohnbau GmbH, die Wohnungsgenossenschaft „Solidarität“ und die Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft „Einigkeit“ haben als erstes einen Flyer herausgebracht, in dem anhand von Texten und wunderschönen Fotos, die das Leben in Havelberg widerspiegeln, für das Wohnen in der Stadt geworben wird. Verwiesen wird neben den verschiedenen Möglichkeiten zum Wohnen auch auf die Angebote zur Freizeitgestaltung. „Es ist so einfach hier, vom Alltag zu entspannen, in der Natur Kraft zu schöpfen und die Freizeit rund ums Jahr aktiv zu gestalten“, heißt es unter anderem.

„Wir haben modernisierte Kitas und Schulen bis hin zum Gymnasium, Ärzte, das Krankenhaus, fünf Supermärkte und diverse andere Dienstleistungen. Damit können wir uns überall sehen lassen“, sagt Sebastian Horn. „Nicht von der Hand zu weisen ist auch unser gutes DSL-Netz, es sind bis zu 200 MB in Havelberg möglich“, denkt Detlef Leppin an die Bedürfnisse vor allem jüngerer Generationen. Mit dem Zug ist man in einer guten Stunde von Glöwen aus am Hauptbahnhof in Berlin. Von Havelberg aus fahren Busse in das acht Kilometer entfernte Glöwen.

Knapp 1500 Wohnungen haben die drei Wohnungsanbieter. Für dieses Jahr wird die Fusion der Ha-W-Ge mit der kleineren GWG vorbereitet. Es gibt leerstehenden Wohnraum, der nach Wunsch umgebaut und saniert werden kann. Aus kleineren Wohnungen könnten auch größere entstehen. „Das bestimmt die Nachfrage. Die gibt es vor allem auch für die Stadtinsel. Weitere Modernisierungen von Häusern dort behalten wir uns vor“, sagt Sebastian Horn. Dass sie Wohnraum kostengünstig anbieten können, liegt daran, dass immer mit Augenmaß saniert und keine Luxuswohnungen geschaffen wurden, erklärt Detlef Leppin. Stets im Sinne der Mitglieder beziehungsweise Mieter.

Die neue Werbekampagne soll aber auch der Stadt insgesamt dienen. Letztendlich haben alle was davon, wenn der gut ausgebaute Wohnraum genutzt, der Rückgang der Bevölkerungszahl aufgehalten oder sogar Zuwachs erreicht werden kann. Kindergärten, Schulen, Dienstleister, Gewerbe, Gastronomie, Institutionen – sie alle profitieren davon.

„Wir wollen Havelberg als Wohnstandort präsentieren und haben dafür von einer Designerin die Internetseite gestalten lassen“, sagt Detlef Leppin. Die Werbung in Berlin ist nur der erste Schritt, Hamburg und auch der Ruhrpott können folgen. Während es bei den Berlinern auch um die Jüngeren geht, die vielleicht als junge Familie einen guten Wohnort suchen und zum Arbeiten in die Hauptstadt pendeln, ist bei Leuten etwa aus dem Ruhrpott vor allem an den Ruhestand gedacht, der hier verbracht werden könnte. „Aber wer weiß, vielleicht entscheidet sich der eine oder andere auch, hier ein Geschäft zu eröffnen“, so Sebastian Horn.

„Wohnsinnig gut“ lautet der Slogan der Werbekampagne. Der soll schon bald auch auf einem Aufsteller am Stadtberg zu lesen sein und damit Durchreisende auf der Nord-Süd-Achse der Bundesstraße neugierig aufs Wohnen in Havelberg machen.