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Hausgeburt Richard ist auf dem Sofa zur Welt gekommen

Zwei Babys, die 2019 im Elbe-Havel-Land das Licht der Welt erblickten, sind zu Hause auf die Welt gekommen. So wie Richard in Kamern.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 17.01.2020, 16:09

Elbe-Havel-Land l Für seine Eltern stand von Anfang an fest, dass ihr viertes Kind zu Hause auf die Welt kommen wird. Familie Täuscher stammt aus Berlin und ist erst vor zwei Jahren mit den Kindern Linda (2010 geboren), Erik (2012) und Jannik (2016) nach Kamern gezogen, wo die Omi von Mama Henrike lebt. Ein weiterer triftiger Grund, von der Hauptstadt aufs Land umzusiedeln: die Freie Schule in Kamern. Hier gehen die beiden Ältesten zur Schule, „sie fühlen sich sehr wohl und das Lernen macht ihnen Freude. Wir sind glücklich über die Entscheidung, hierhergezogen zu sein, wir wollen nicht mehr zurück“, ist Henrike Täuscher sicher. Ihr Mann ist Informatiker, pendelt nach Berlin und arbeitet teilweise auch von zu Hause, sie selbst kann als Übersetzerin ebenfalls vom heimischen Schreibtisch aus Aufträge erledigen.

Mit Grit Krüger fand sich eine von wenigen Hebammen, die Hausgeburten betreut. Schon während der Schwangerschaft festigte sich der Kontakt zwischen beiden, so dass eine gute vertrauensvolle Bindung besteht. Und als in der Nacht zum 9. April der Anruf aus Kamern kam, dass die Wehen eingesetzt haben, machte sich die Hebamme auf den Weg. Grähns warteten voller Vorfreude auf Richards Geburt, „in den vertrauten vier Wänden ein gutes, entspanntes Gefühl“. Linda und Erik gingen morgens – auch wenn sie gern bleiben würden – wie gewohnt zur Schule, die Omi holte Jannik zu sich nach Hause ab. Dann war es ruhig im Haus.

Um 8.56 Uhr war es soweit: Richard kam! Mit 4400 Gramm schon ein richtiger Wonneproppen. Sein Geburtsort: der Kamernsche Hunnenberg.

Die Hebamme blieb noch ein paar Stunden bei Grähns, kümmerte sich um Mutter und Kind. Die großen Geschwister konnten es kaum erwarten, am Nachmittag aus der Schule nach Hause zu eilen, um ihr Brüderchen zu begrüßen. Henrike Täuscher gönnte sich zumindest anfangs die nötige Ruhe, ihr Mann kümmerte sich um alles. Schnell kehrte wieder Alltag ein.

Inzwischen ist Richard neun Monate alt und ein ganz entspanntes Baby. Schließlich ist er es gewöhnt, dass von Anfang an mit drei Geschwistern Trubel im Hause Grähn herrscht.