Fliegertreffen zum Tag der Deutschen Einheit im Havelberger Modellsportzentrum Havelberger Arno Luksch erlebt Riesenüberraschung
Modellflugfreunden aus nah und fern schlug das Herz am Wochenende in Havelberg um einiges höher. Denn für das traditionelle Fliegertreffen zum Tag der Deutschen Einheit hatten Piloten aus ganz Deutschland von Klein bis Groß so ziemlich alles mitgebracht, was die Modellbaubranche derzeit so hergibt.
Havelberg. "Das Wetter ist einfach traumhaft" - Klaus Schubert aus Halle (Saale) strahlte mit der Sonne. "Ich kann mich nicht erinnern, dass es in den letzten sieben, acht Jahren, in denen ich bei keinem Fliegertreffen in Havelberg fehlte, jemals so schön gewesen ist." Klaus Schubert reiste gleich mit einem ganzen Auto voller Modellflugzeuge in Havelberg an. "Vom Fertigmodell bis zur aufwändigen Eigenkonstruktion ist alles dabei", erzählte er, "vom drei Meter langen Modell von sechseinhalb Kilogramm bis zum 17 Gramm leichten Fluggerät." Eines nach dem anderen ließ er Sonnabend und Sonntag in die Luft aufsteigen. "Für mich gibt es kein schöneres Hobby", versicherte der Hallenser.
30 Modellflug-Piloten mit über 50 Modellen konnte der gastgebende Modellflugclub "Otto Lilienthal" (MFC) zu seinem traditionellen Fliegertreffen zum Einheitsfeiertag begrüßen. Es ist für alle Modellflugklassen offen. Und so gab es vom Sonnabend bis zum Montag neben modernen Großmodellen auch Kunstflieger, kleine ferngesteuerte Maschinen, Oldtimer, Helicopter und auch ganz ausgefallene Flugobjekte zu bewundern.
"Mit der Beteiligung an dem Treffen sind wir wieder sehr zufrieden", machte MFC-Mitglied Arno Luksch deutlich. "Wir blickten dem Wochenende aber auch schon sehr zuversichtlich entgegen, da die Hochdruckwetterlage bereits die ganze Woche lang anhielt und die Vorhersagen eine Fortsetzung bis über den 3. Oktober hinaus ankündigten", berichtete er. "Das Wetter zeigt sich ja nun auch wirklich von seiner allerbesten Seite und sorgt drei Tage lang für fantastische Flugbedingungen", freute sich der Havelberger. Nicht zuletzt lockten die Sonnenstrahlen auch zahlreiche Schaulustige ins Modellsportzentrum an der Rathenower Straße - und das trotz vieler anderer Veranstaltungen in der Havelberger Umgebung.
Aus ganz Deutschland reisten die Teilnehmer am Fliegertreffen an. Aus den westlichen wie aus den östlichen Bundesländern. Die weitesten Wege legten dabei Modellsportfreunde aus Chemnitz und aus Göttingen zurück. Eine ganze Reihe von Modellflugkapitänen kam aus dem Hamburger Raum in die Domstadt. "Mit unserem schönen Sport sind wir in nunmehr über 20 Jahren alle zusammengewachsen. Er verbindet uns genauso wie die vielen guten Kontakte und Freundschaften, die seit der deutschen Wiedervereinigung untereinander entstanden sind", erklärte Arno Luksch. Diese Kontakte zu pflegen und weiter auszubauen, sei ein Ziel des alljährlichen Fliegertreffens zum Tag der Deutschen Einheit.
Arno Luksch wird das Fliegertreffen 2011 übrigens so schnell nicht vergessen. Denn es begann für ihn mit einer wirklich großen Überraschung. "Ich traf hier meinen alten Freund und Sportkameraden Andreas Muhs wieder", berichtete er. "Wir glaubten es beide kaum, uns nach über 20 Jahren im Modellsportzentrum wiederzusehen." Denn Andreas Muhs, der heute in Mölln zu Hause ist, hatte im Wendejahr seinen Wohnort Perleberg verlassen und war in die alten Bundesländer ausgewandert. "Zuvor hatte er sich als Mitglied im Havelberger Modellflugverein einen ziemlich guten Namen gemacht", erinnerte sich Arno Luksch. "Denn immerhin sind wir beide DDR-Meister im Flugzeugschlepp geworden."
Um die Erinnerungen aufzufrischen, "haben wir unseren Siegesflug von damals heute noch einmal nachgestellt", erzählten die beiden Freunde am Sonntag ganz stolz. "Und in gemütlichen Stunden außerhalb des Schau- und des freien Fliegens natürlich auch die alten Zeiten wieder aufleben lassen."