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Havelberger Club heißt Austauschschüler nach seiner Rückkehr aus Irapuato wieder in der Heimat willkommen Havelberger Austauschschüler Niklas Kripke erlebt bei den Rotariern in Mexiko das schönste Jahr seines Lebens

Von Ingo Freihorst 18.07.2012, 05:27

Havelberg l "Es war das schönste Jahr meines Lebens, so etwas kann man nur weiterempfehlen" schwärmt Niklas Kripke noch immer von seinem einjährigen Aufenthalt in Mexiko. Eigentlich hatte der 17-jährige Havelberger der Reise erst skeptisch gegenüber gestanden, wäre am liebsten zu Hause geblieben. Doch nun ist er heilfroh, sich für den Austausch entschieden zu haben.

Über seinen ersten Eindrücke informierte er kürzlich den Havelberger Rotary-Club bei dessen Sitzung im Mühlenholz. Hier wurde er auch offiziell in der Heimat willkommen geheißen. Es war zugleich die erste Amtshandlung des neuen Clubpräsidenten Lars Kripke, dem Vater des Austauschschülers. Jedes Jahr wird im Club ein neuer Präsident gewählt, so wollen es die Vorgaben.

Nach einem elfstündigem Flug über den "großen Teich" war der Havelberger bereits am 22. Juni zurückgekehrt. Bei insgesamt drei Familien war er untergebracht, alles Rotarier. Bei der dritten Gastfamilie gab es ein Kuriosum, was so noch nie passiert war: Deren Tochter war zugleich im Austausch bei seiner Familie.

Gewohnt hatte er in der Stadt Irapuato im zentralen Staat Guanajuato - fernab von den Unruheregionen Mexikos im Norden und Süden. Das ist aber von den Organisatoren so gewollt, schließlich soll kein Schüler gefährdet werden. Ein Blazer voller Anstecker aus diversen Ländern zeugt von seinen Freundschaften.

Schon nach zwei Monaten konnte der ohne Vorkenntnisse Gestartete sich auf Spanisch verständigen, jetzt hat er die Sprache intus und spricht sie fließend. In Mexiko besuchte er eine "Prepa", sie entspricht der amerikanischen Highschool, und zwar das fünfte und sechste Semester.

Zur Einrichtung gehörten unter anderem mehrere Tennisplätze, Sporthalle mit Fitnessraum, Fußballplatz und eine große Bibliothek. In Deutschland wird der einjährige Schulbesuch allerdings nicht angerechnet, hier besucht er ab September die 11. Klasse.

Fit gehalten hat sich Niklas Kripke dreimal die Woche beim Fußballtraining sowie beim Schwimmen und im Fitnesscenter. Auch beim American Football hatte er reingeschnuppert. Das war auch nötig, weil ihm die mexikanische Küche mit Chili und Limetten sehr zusagte, berichtet er.

Der Schüler fand die Mexikaner freundlicher und offener als die Deutschen, Kriminalität hat er nicht erleben müssen. Der Unterschied zwischen Arm und Reich ist dort immens, auch Niklas Kripke leistete bei den Armen mit dem dortigen Rotary-Club soziale Hilfe. Das Negative: Im subtropischen trockenen Klima gab es rasch einen Sonnenbrand.

Im Schnitt entsenden die Havelberger Rotarier zwei Jugendliche im Jahr in andere Länder, informierte der Jugendbeauftragte Wolfgang Schürmann. Im Gegenzug werden von den Mitgliedern ebenso viele Schüler aus der Ferne willkommen geheißen. Im Sommer verreisen wieder zwei Schüler - darunter der Scharlibber Willi Glimm, dessen Schwester Antje 1998 erste Austauschschülerin des Havelberger Clubs war.

Einer schönen Sitte gemäß wird Niklas Kripke die Clubmitglieder im Oktober in einem Vortrag über seinen Aufenthalt in Mexiko informieren.

Bewerben für das Austauschjahr können sich übrigens auch jene Jugendlichen, deren Eltern kein Mitglied bei den Rotariern sind.