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Großes Interesse an Versammlung Heimatverein deckt viele Sparten ab

Von Andrea Schröder 12.03.2013, 02:21

Der Heimatverein Havelberg hat auf seiner Jahresversammlung am Sonnabend Bilanz über vielfältige Aktivitäten gezogen. Zudem gab es einen Ausblick auf Geplantes.

Havelberg l Mit seinen bis auf die Sommerpause monatlich stattfindenden Plattdeutschtreffen ist der Heimatverein regelmäßig in der Öffentlichkeit präsent. Die Akteure sorgen für viele gemütliche Stunden, nicht nur in Havelberg, sondern auch bei ihren Auftritten außerhalb. Die plattdeutsche Singegruppe ist fester Bestandteil und macht die Hansestadt auch bei separaten Auftritten bekannt. Mit den plattdeutschen Arbeitsgemeinschaften in der Sekundarschule Havelberg unter Leitung von Elke Joachim und der Grundschule Sandau von Bärbel Harmel, die vom Heimatverein unterstützt werden, sowie der Plattdeutsch-AG in Klietz, besteht die Hoffnung, dass die Sprache erhalten bleibt, würdigte der amtierende Vereinsvorsitzende Dr. Hans-Jürgen Nisch in seinem Rechenschaftsbericht alle, die sich dafür einsetzen, und bedankte sich bei ihnen für ihr Engagement.

"Ich hoffe, dass der Heimatverein stabilisiert in die Zukunft geht."

Dr. Hans-Jürgen Nisch

Beliebt sind auch die jährlichen Tagestouren des Heimatvereins, die zuletzt nach Paretz und Ribbeck beziehungsweise zum Kloster Dambeck führten. In seinem Rückblick erinnerte Hans-Jürgen Nisch zudem unter anderem an die Jubiläumsfeier zum 20-jährigen Bestehen des Vereins im Mai 2011, an die Enthüllung des Großbildes an der Giebelwand am Landkreisgebäude und an das 7. Plattdeutschfest im vergangenen Oktober. Er sprach die ersten drei Hefte des "Havelberger Heimatblattes" an, die die Heimatfreunde Christel und Helmut Knopf herausgegeben haben. Darin zu lesen, ist spannend, bescheinigte Hans-Jürgen Nisch und berichtete davon, dass die Steine für das Rote Rathaus und die Siegessäule in Berlin aus Havelberger Ziegeleien stammen.

Geprägt war das vergangene Jahr von der Nachfolgersuche nicht nur für den Vorsitzenden (wir berichteten gestern). Doch wurde zum Glück für alle Posten eine Lösung gefunden. Neuer Vereinsvorsitzender ist Eyko Pohland. Erfreulich ist, dass die Mitgliederzahl weitgehend stabil geblieben ist, sie sank in den vergangenen zwei Jahren von 238 auf 231. Neue Mitglieder zu werben und sie für eine Mitarbeit zu interessieren, darum bat Hans-Jürgen Nisch die Heimatfreunde. Zwölf Euro Jahresbeitrag (sechs für Rentner) sollten kein Hinderungsgrund sein. Gemeinschaftsgefühl, Pflege des Brauchtums und Bindeglied sein für alle ehemaligen Havelberger, gehört zu den Aufgaben, die sich der Verein gestellt hat. Er sprach seine Hoffnung aus, dass es dem Heimatverein nicht so geht wie anderen, die sich schon aufgelöst haben, sondern dass "er stabilisiert in die Zukunft geht und für seine Mitglieder und die Stadt weiterhin Anlaufpunkt ist".

Mit Blick auf den Arbeitsplan für die nächsten zwei Jahre kündigte er unter anderem an, dass es wieder Exkursionen gibt und einen Vortrag von Museologin Antje Reichel sowie die Plattnachmittage in vier- bis sechswöchigem Rhythmus und dass die Heimatheft-Reihe fortgesetzt wird. Im nächsten Jahr soll es Info-Fahrten zu den Buga-Standorten geben.

Auch aus personeller Sicht war die Arbeit der Arbeitsgruppen Stadtgrün und Denkmalpflege in der zurückliegenden Zeit etwas ausgebremst. Dass beide Gruppen weiterhin auch von Stadtseite erwünscht sind, darauf machte Bürgermeister Bernd Poloski, der dem Heimatverein von Anfang an angehört, aufmerksam. Fachkundige Mitarbeiter sind für beide Gremien Voraussetzung, damit sie arbeitsfähig sind. Wichtig seien zudem kurze Kommunikationswege, denn in der schnelllebigen Zeit müssten Entscheidungen oft kurzfristig getroffen werden.

Bezogen auf die Zukunft des Vereins machte er angesichts der vielen Teilnehmer an der Versammlung Mut: "Ich habe noch nie so viele Mitglieder hier gesehen. Das ist ein deutliches Zeichen für das Interesse am Erhalt des Vereins." Er bescheinigte dem Heimatverein eine sehr breite Basis sowie engagierte und erfahrene Mitglieder. "Man sollte sich nicht entmutigen lassen, wenn etwas mal nicht so läuft, wie wir uns das vorstellen, und nicht alles gleich als Scheitern ansehen", sagte der Bürgermeister und sprach veränderte Interessen und Bedürfnisse an. Es sei durchaus legitim, bei Veranstaltungen auch mal Eintritt zu verlangen. Der Verein sollte genau schauen, wo der Nerv der Leute getroffen wird, und mal etwas wegzulassen, sollte erlaubt sein.

Bernd Poloski: "Es ist eine organisatorische Höchstleistung, so viele Sparten abzudecken."