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Jugendliche setzen bei Olympiade Radler auf Pontonfähren über den Klietzer See ICC-Camper ermitteln sportlichstes Team

Von Ingo Freihorst 24.07.2012, 05:23

Hoch her ging es am Sonntag in Klietz: Die Teilnehmer des internationalen ICC-Jugendcamps ermittelten ihre besten Olympioniken.

Klietz l In London beginnt in dieser Woche die echte Olympiade, da darf ein Ableger beim internationalen Jugendcamp in Klietz natürlich nicht fehlen. Weil die Lagersprache Englisch ist, heißt die Aktion "Camp-Olympics".

Los ging es bereits am Sonntagvormittag mit dem Fischerstechen am See sowie mit Wettkämpfen im Beachvolleyball, Tischtennis und Schach. Am Nachmittag ging es auf den Sonderübungsplatz der Bundeswehr. Hier mussten von den Mannschaften unter anderem Pontonteile von Laufbrücken der Pioniere zusammengebaut werden und vier Paddler einen Radfahrer über den See setzen. Der Radler musste den See umrunden. In der ersten Runde wurde erst um den See geradelt und danach zurück zum Übungsplatz gepaddelt, in der zweiten Runde war es umgekehrt. Die Jugendlichen waren bei der Ponton-Rallye jedenfalls mit Feuereifer bei der Sache und feuerten ihre Teams lauthals an.

An anderen Stationen der Camp-Olympiade wurden Colakästen aufgestapelt, mit einem Riesen-Katschy geschossen und es gab Wettrennen in Schlauchbooten. Ein Team setzte sich aus zehn Mitgliedern aus verschiedenen Nationen zusammen, jedes war nach einem Film benannt. So gab es die "Simpsons", die "Herren der Ringe" oder die "Piraten der Karibik". Entsprechende Logos befanden sich auf den Shirts der Teammitglieder.

Drücken konnte man sich bei der Olympiade nicht, jedes Mitglied musste eine gewisse Anzahl von Stationen absolvieren. Am Ende wurden die an den Stationen gesammelten Punkte addiert, beim abendlichen Bergfest fand dann die Auswertung mit der Siegerehrung statt.

Etwa 180 Jugendliche aus zehn europäischen Ländern sind beim ICC-CLIMS-Camp dabei - die Abkürzung steht für die Vereinigung westeuropäischer Streitkräfte. Das Camp findet jedes Jahr in einem anderen Mitgliedsland statt, Klietz war bereits 2004 Gastgeber gewesen. Weil die Bedingungen hier ideal sind, wurde der Ort auch in diesem Jahr auserkoren, erklärte Camp-Direktor Achim Mohr.

Am Sonntag war zugleich Besuchstag, die Angehörigen konnten schauen, wie es ihren Kindern so geht. Unter anderem kamen Belgier, Franzosen und Bulgaren. Die Besucher stellten übrigens auch die Olympiade-Jury.

Insgesamt 35 Betreuer organisieren die Aktionen mit großer Hilfe der Klietzer Bundeswehr. Sogar ein Arzt ist mit dabei, so ist es in den internationalen Standards für die Camps verankert. Er hatte auch schon einiges zu tun.

"Unser Hauptauftrag ist die internationale Verständigung", erklärte Achim Mohr. Die verschiedenen Kulturen wie Essen, Verhalten und Gestik sollen unter anderem dargestellt werden. Auch die international zusammengestellten "Zwangs-teams" sollen dazu beitragen.

In Deutschland liegt die Organisation - sie begann bereits vor anderthalb Jahren - in den Händen des Bundeswehr-Sozialwerks. Die seit 1960 bestehende Einrichtung sorgt sich um das soziale Wohlergehen von Bundeswehrangehörigen und deren Familien, hält dazu unter anderem diverse Ferienobjekte bereit. Die wenigen Hauptamtlichen werden dabei von 2500 ehrenamtlichen Mitarbeitern in allen Bundeswehr-Dienststellen unterstützt.

Bundesvorsitzender Peter Niepenberg war am Sonntag ebenfalls zu Gast in der Seegemeinde. In dieser Funktion weihte er auch ein tolles Gastgeschenk für die Klietzer und ihre Gäste ein - eine große überdachte Raststelle am westlichen Seeufer (dazu demnächst mehr).

Das Camp, welches am 18. Juli begann, wird am Sonnabend beendet. Doch bis dahin gibt es noch allerhand Aktionen zu erleben. Eine Tagesfahrt führt in die Bundeshauptstadt, dort wird es Schnitzeljagden, Stadtführungen und einen Besuch der Blue-Man-Group-Aufführung geben. Am Donnerstag geht es in Bussen nach Potsdam, wo unter anderem die Filmstadt Babelsberg besichtigt wird.

Natürlich dürfen abendliche Diskos, Karaoke-Wettbewerbe oder das Relaxen bei Musik am nächtlichen Seestrand nicht fehlen. Am meisten Spaß bereitet den Jugendlichen wohl der Gokart-Parcours, welcher auf dem Gelände der Sonderübungsplatzes aufgebaut ist. Diese Fahrzeuge müssen allerdings nicht mit Pedalkraft bewegt werden, sondern besitzen einen Motor. Auf nassem Untergrund macht es noch mehr Spaß.

In der ersten Campwoche waren sieben Stationen zu absolvieren. Auf dem Biwakplatz nahe Großwudicke wurde nach einer Nachtwanderung mit Geistern übernachtet, was sehr gut ankam. Ferner gab es einen Bootsausflug auf der Havel, der Klettergarten in Stendal wurde von Mutigenabsolviert, Joachim Steinborn informierte die Jugendlichen auf einer Exkursion über die Natur um Klietz und es wurde mit dem Bogen geschossen. Nicht fehlen durfte die Gokartbahn, auch gibt es ein Internet-Café.

Die Angehörigen und Freunde werden über eine täglich aktualisierte Camp-Zeitung auf dem Laufenden gehalten, sie wird unter nachfolgender Adresse im Internet veröffentlicht.

www.icc2012.de