Ehrenamtliche Redaktion sucht noch viele Zeitzeugen für interessante Geschichten Im Bilderbuchcafé fällt der Startschuss für das Buchprojekt "Das Wissen der Region"
Ein neues, interessantes Buchprojekt ist vor einigen Tagen in Havelberg von einer ehrenamtlichen Redaktion gestartet worden. Es trägt den Titel "Das Wissen der Region".
Havelberg l Wo könnte ein neues Buchprojekt besser starten als an einem Ort, an dem Bücher und Kunst in guter Gemeinschaft mit gemütlicher Atmosphäre bei Kaffee, Kuchen und anderen Köstlichkeiten angeboten wird. So trafen sich kürzlich im Bilderbuchcafé Geschichtsschreiber aus Havelberg, um unter Federführung des Fördervereins "Östliche Altmark" das Buchprojekt "Das Wissen der Region" für die Stadt Havelberg, einschließlich ihrer Ortschaften und Ortsteile, zu starten. Bereits im November des vergangenen Jahres gab es dazu im Havelberger Rathaus eine Informationsveranstaltung, bei der Dr. Wolfgang Haaker, Leiter des Buchprojektes, das Konzept für den 4. Band über die Stadt Havelberg und ihr Umland vorstellte.
Dass Beiträge über die Heimatgeschichte immer gern gelesen werden und bei Alt und Jung auch sehr beliebt sind, zeigen die bereits veröffentlichten Bücher von Wolfgang Masur über Firmen, Geschäfte und Gaststätten in Havelberg. Auch die jüngst erschienenen drei Heimatblätter von Helmut und Christel Knopf sind ein Zeugnis dafür, dass Heimatgeschichte immernoch zu der spannenden Literatur zählt. Seit vielen Jahren beschäftigen sich die drei Havelberger mit Personen, Gebäuden und anderen Dingen, die die Geschichte der alten Hansestadt prägten und prägen. Auch in der Volksstimme gab es darüber bereits einiges zu lesen. Und es fand großen Zuspruch.
Für die drei Heimatforscher ist es etwas Besonderes, nun auch an einem Heimatbuch mitzuarbeiten. Sie gehören zur Arbeitsredaktion. Mit von der Partie ist auch der Redakteur des General-Anzeigers und Volksstimme-Mitarbeiter Bernhard Maslow, der die Öffentlichkeit regelmäßig über den Stand der Arbeit informiert und auch die Verbindung zwischen der Redaktion und den hoffentlich vielen Menschen aus der Region herstellt, die aus ihrem Leben berichten möchten und deren Beiträge dann das Buch mit lebendigen und interessanten Lebensgeschichten füllen sollen.
Der Kulturförderverein "Östliche Altmark" mit Sitz in Altenzaun hat in den vergangenen Jahren bereits drei Heimatbücher in der Reihe "Das Wissen der Region" herausgebracht (Arneburg, Goldbeck-Werben und Umland; Bismark-Kläden und Umland; Wischeland Seehausen und Umland), berichtet die Vorsitzende Kornelia Matzat. Sie freut sich, dass nun ein vierter Band über Havelberg und Umland erscheinen soll.
"Wenn wir jetzt nicht die vielen interessanten Geschichten von unseren Mitmenschen dokumentieren, sind sie für immer weg"
Wenn alles klappt, soll das Buch zu Weihnachten 2014 fertig sein, wünscht sich Dr. Wolfgang Haacker vom Kulturförderverein, unter dessen Leitung bereits die ersten Bände erarbeitet worden sind. Doch bis dahin ist noch viel Fleißarbeit zu verrichten, die nicht nur von den ehrenamtlichen Redaktionsmitgliedern geleistet werden muss. Nun geht es erst einmal um die Sammlung und das Aufschreiben von vielen Geschichten, die in so manchen Haushalten der Stadt und den Ortsteilen schlummern. "Wenn wir jetzt nicht die vielen interessanten Geschichten von unseren Mitmenschen dokumentieren, dann sind sie für immer weg", sagten die drei Heimatforscher aus ihrer eigenen Erfahrung.
Natürlich wissen sie auch, dass nicht jeder in der Lage ist, seine Erlebnisse und Eindrücke aufs Papier zu bringen. Viele können aber noch in Gesprächen von ihren Erlebnissen berichten, und die Redaktionsmitglieder sowie weitere Freiwillige werden dies in Worten aufs Papier bringen. Es gibt sicherlich auch nicht wenige, die noch Dokumente oder Fotos in ihren Schubladen haben, die etwas zur Geschichte ihres Heimatortes aussagen. Auch diese können zum Gelingen des Projektes beitragen.
Wer Interesse hat, an dem neuen Buch "Das Wissen der Region" mitzumachen, kann sich in der Lokalredaktion der Volksstimme in Havelberg, Schulstraße 8, unter Tel. (03 93 87) 7 68 20 oder bei Bernhard Maslow unter 0172/ 9 73 76 97 melden. Die Texte für das Buch werden vom Lektorat gesammelt und im Kontakt mit den Autoren bearbeitet. Nach Fertigstellung des Bandes sind Lesungen in verschiedenen Mitgliedsgemeinden vorgesehen. Doch bis es soweit ist, wird es noch viel organisatorische- und Schreibarbeit geben.
