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Freiwilliges Soziales Jahr Im Landkreis Stendal: Übers Probieren geht´s zur Ausbildung

Das Freiwillige Soziale Jahr in Sandau eröffnet neue Perspektiven im Landkreis Stendal. Einer jungen Frau hilft es bei der Berufswahl.

Von Max Tietze Aktualisiert: 17.04.2024, 17:29
Diana Schäfer absolviert ihr Freiwilliges Soziales Jahr in der Grundschule Sandau. Den Kindern gefällt es, wenn sie zur Pausenaufsicht kommt.
Diana Schäfer absolviert ihr Freiwilliges Soziales Jahr in der Grundschule Sandau. Den Kindern gefällt es, wenn sie zur Pausenaufsicht kommt. Foto: Max Tietze

Sandau. - Wer ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) absolviert, hat dafür verschiedene Gründe. Es reicht vom Zeitüberbrücken nach dem Schulabschluss bis hin zum Ansinnen, sich bewusst in der Gesellschaft im Landkreis Stendal zu engagieren. Diana Schäfer aus Havelberg hat sich für das Soziale Jahr nach der Schulzeit entschieden. Die Erfahrungen helfen ihr bei der Berufswahl. Sie stellte fest, der soziale Bereich ist interessant, aber für sich sieht sie die Zukunft in Handwerk und Technik.

Die Realschule war geschafft, Ziele für das Berufsleben waren bei Diana Schäfer Kindergärtnerin und Polizistin. Letzteres wurde wegen der Hürde mit den gesundheitlichen Anforderungen nichts.

Vom Wohnheim in die Schule

Also musste die 17-Jährige sich neu orientieren und entschied sich für ein Überbrückungsjahr. Dann mit 18 Jahren eine Ausbildung zu beginnen, ist ein Weg, den schon viele gegangen sind. Ihre ehemaligen Mitschüler stecken auch noch mitten in der Ausbildungszeit. Sie sagt: „Es gibt einen guten Spruch, den habe ich für mich übernommen – erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.“

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Sie begann ihr Freiwilliges Soziales Jahr im Wohnheim Julianenhof in Müggenbusch bei Havelberg. Nach kurzer Zeit erkannte sie, die Arbeit bei den Bewohnern mit unterschiedlichen Einschränkungen lag ihr nicht. Vom FSJ-Träger erhielt sie die Möglichkeit, in die Grundschule nach Sandau zu wechseln. Über ihre Aufgaben erzählt Diana Schäfer: „Die Arbeit in der Schule liegt mir mehr. Ich unterstütze die Lehrer und helfe den Schulkindern. Dadurch lerne ich den Alltag der Lehrer und der pädagogischen Mitarbeiter kennen.“ Ihr Tagesablauf in der Schule beginnt gegen 7 Uhr und dauert bis in die frühen Nachmittagsstunden.

Diana Schäfer begleitet die Kinder nicht nur in der Schule, zusammen geht es auch zu Ausflügen in die Umgebung. Sie ist in die Aufsichten in den Pausenzeiten und zur Mittagszeit eingeteilt und bekommt Aufgaben bei Schulveranstaltungen.

Kinder staunen über Hobby

Und sie kann in der Schule ein Kunstprojekt für die Kinder anbieten. Montags kommen Kinder aus der 1. und 2. Klasse. Sie beschäftigen sich mit verschiedenen Ideen. Diana Schäfer beschreibt das Projekt: „Es sind einfache Dinge, die Kinder gut machen können. Wir haben Schmetterlinge gebastelt und Blumen gezeichnet.“

Die Kinder sagen über die Zeit mit Diana Schäfer: „Sie ist richtig gut. Malen mit ihr ist toll. Da lernen wir etwas.“ Ihr Hobby sind Anime-Charaktere, Figuren aus japanischen Comics. Die zeichnet sie gerne, und die Kinder freuen sich, dass sie auch so etwas lernen können. Ihre FSJ-Zeit geht noch bis in die Sommermonate, dann wird sie die Kinder noch ein bisschen in der Ferienzeit begleiten. Vor kurzem hatte sie die Möglichkeit erhalten, ein Praktikum bei einer Elektrofirma zu machen.

Aufgaben im Praktikum

Darüber berichtet Diana Schäfer: „Das war interessant, etwas Neues und ich habe es gern gemacht. Ich habe gesehen, welche Aufgaben ein Elektriker hat und was alles gemacht wird. Sogar die Berufsschule konnte ich kennenlernen. Ich durfte mitarbeiten, den Tagesablauf in so einer Firma erleben. Als Praktikantin hatte ich auch meine Aufgaben, beispielsweise beim Kabelverlegen.“ Bei ihr reifte der Plan, sich um eine Ausbildung für den Elektrikerberuf zu bewerben.

Das Freiwillige Soziale Jahr möchte Diana Schäfer nicht missen, denn die Erfahrungen vom Wohnheim und in der Grundschule bleiben. Die junge Frau sagt: „Ich kann es empfehlen. Es ist wirklich zum Ausprobieren gut. Es sind Dinge, die man sonst gar nicht so lernen kann.“

Die Arbeit mit jungen Menschen möchte sie beibehalten. Sie ist in der Freiwilligen Feuerwehr und will die Juleica-Ausbildung machen. Damit kann sie sich in der Jugendausbildung der Wehr Havelberg einbringen. Der Führerschein gehört auch zu ihren Zielen, der ist nützlich, egal, in welchem Bereich. Und vielleicht kommen bald die Wege zur Berufsschule dazu.