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Katzenbabys Im Wöplitzer „Pflegeheim“ herrscht wieder Leben

Die Zeit der jungen Kätzchen ist wieder da. Und leider auch die der herrenlos auf die Welt gekommenen Tiere. Zum Glück gibt es Menschen, die sich ihrer annehmen.

Von Dieter Haase Aktualisiert: 21.06.2021, 17:42
So niedlich. Das Foto zeigt die von Holger Schulz ?adoptierte? Katzenmutter mit einem ihrer etwas über vier Wochen alten Kätzchen.
So niedlich. Das Foto zeigt die von Holger Schulz ?adoptierte? Katzenmutter mit einem ihrer etwas über vier Wochen alten Kätzchen. Foto: Holger Schulz

Havelberg - Holger Schulz aus Wöplitz ist nicht nur als engagierter Vorsitzender des gemeinnützigen Vereins „Pro Krankenhaus Havelberg“ bekannt. Sondern auch als aktiver Tierschützer mit immer wieder mal einem eigenen kleinen „Pflegeheim“ für ausgesetzte Katzen und junge Katzenbabys.  Meistens handelt es sich dabei im Sommer um Würfe aus dem Frühjahr und im Winter um Würfe aus dem Herbst. Und in der Regel wird der Wöplitzer aus diesem Grund von Bürgern  auch über Feststellungen von Katzen-Hotspots in Dörfern oder Städten informiert. „Vor allem von vielen Leuten kommen solche wichtigen Hinweise. Das ist von großer Bedeutung für die Aufgabe des Tierschutzes“, findet Holger Schulz.

Zuständigkeitsbereich ist größer geworden

Seit einiger Zeit hat er seinen Zuständigkeitsbereich übrigens freiwillig um ein ganzes Stück erweitert. „Denn ich bin einer anderen Gruppe beigetreten“, berichtet er. Dabei handelt es sich um die Tierschutzgruppe Havel-Elbe-Tanger des Bundesverbandes Tierschutz. „Da sie so gut wie kreisweit agiert, ist in ihr auch ein sehr guter Austausch mit vielen anderen Tierschützern möglich, zum Beispiel aus dem Bereich Tangerhütte“, macht er deutlich. „Die Gruppe ist für alle Mitglieder so etwas wie ein großes Informations-Netzwerk“, beschreibt er.

Verhinderung von unkontrollierter Vermehrung

Die Gruppe sei zum Beispiel an Tangerhütter Stadträte herangetreten, um auf das Problem verwilderter und freilaufender Katzen aufmerksam zu machen. In Anlehnung an einen Antrag, wie er bereits in den Stendaler Stadtrat eingebracht worden war, wolle man sich deshalb auch in Tangerhütte für eine Neuregelung der Gefahrenabwehrverordnung einsetzen. Holger Schulz bedauert jedoch, dass eine solche Verordnung mit Blick auf die Katzenhaltung in der zurückliegenden Zeit bereits in Havelberg und in jüngster Vergangenheit auch im Stendaler Stadtrat abgeschmettert worden ist. Unter anderem ging es dabei um die Eindämmung unkontrollierter Vermehrung – um verbindliche Regelungen für eine Kastrationspflicht von herrenlosen Katzen und auch von solchen, denen Freilauf gewährt wird.

Gute Kontakte zum Stendaler Tierheim

Viel enger geworden ist durch die Gruppe der Kontakt zum Tierheim in Stendal. „Gegenwärtig ist dieses völlig überfordert, Katzen anzunehmen“, hat Holger Schulz erfahren. Aus Schönhausen erhielt das Tierheim von einem aufmerksamen Bürger einen Anruf, dass ihm eine tragende herrenlose Katze in dem Ort aufgefallen war. Der Mann wollte das Tier einfangen und nach Stendal bringen. „Doch vom Tierheim erhielt ich dann die Information darüber und ich habe das tragende Tier abgeholt und somit gewissermaßen adoptiert“, berichtet der Wöplitzer Tierschützer.

Mutter und Babys fühlen sich bei Holger Schulz wohl

Die tragende Katze „fühlte sich gleich sehr wohl bei mir“, erzählt er. „Und dann war ich wirklich überrascht, wie viel Nachwuchs sie eines Tages auf die Welt gebracht hat.“ Nämlich gleich fünf Katzenbabys. „Das hätte ich gar nicht gedacht. Aber leider sind zwei davon bereits tot geboren worden.“ Somit befinden sich jetzt die Mutter und drei etwa jeweils vier Wochen alte, niedliche Kätzchen in seinem Katzen-Pflegeheim. „Insgesamt acht Wochen werden sie hier bei mir auf jeden Fall großgezogen, bevor ich online mit ihrer Vermittlung beginne.“ Holger Schulz achtet dabei peinlichst genau darauf, was sich für Interessenten bei ihm melden. „Tierliebe ist eine große Voraussetzung und auch die Versicherung, mir in Bild und Text einmal zu zeigen, wie es den Katzen in ihren neuen Familien geht.“ Ein anderen Katzen-Hotspot der Vergangenheit sieht Holger Schulz als so gut wie abgeschlossen an. „Die Situation in Damerow hat sich sehr entspannt. Vor allem auch, weil sich Bewohner dort sehr gut um die verbliebenen Tiere und auch deren Junge kümmern.“ Eine neue Aufgabe für die Tierschutzgruppe könnte jetzt Garz werden...

Das, was der Tierschutzgruppe besonders wichtig ist, zeigt Holger Schulz hier auf einem neuen Plakat des Bundesverbandes Tierschutz: die Kastration von Katzen.
Das, was der Tierschutzgruppe besonders wichtig ist, zeigt Holger Schulz hier auf einem neuen Plakat des Bundesverbandes Tierschutz: die Kastration von Katzen.
Foto: Dieter Haase