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19-Jährige aus Brandenburg erlernt im Sanitätszentrum Havelberg der Bundeswehr den Beruf einer medizinischen Fachangestellten Isabell Baumann fühlt sich sehr wohl in der Männerwelt

Von Dieter Haase 11.04.2012, 05:22

Havelberg/Klietz l Dass das Dienstleistungszentrum der Bundeswehr im Standort Klietz für junge Leute Jahr für Jahr zivile Ausbildungsstellen in den Bereichen Kfz-Mechatroniker, Konstruktionsmechaniker (Metallbauer) und Elektroniker zur Verfügung stellt, ist allgemein bekannt. Nicht aber, dass es solche Angebote auch für den medizinischen Bereich gibt. In diesem gehen die Auszubildenden im Sanitätszentrum Havelberg der Bundeswehr in die Lehre.

"Wir waren bisher immer sehr zufrieden mit unseren Azubis", versichert Oberstabsarzt Juri Schwab, der neue Leiter des Sanitätszentrums. Erst jüngst hat eine Zahnarzthelferin hier ihre Lehre abgeschlossen. Derzeit ist Isabell Baumann das Kücken in der Einrichtung. Seit dem 1. August 2011 erlernt die 19-Jährige hier den Beruf einer medizinischen Fachangestellten.

"Das war schon immer mein Wunschberuf", erklärt die junge Frau, die in Brandenburg (Havel) zu Hause ist. Schon während der Schulzeit ging sie am wöchentlichen Praktikumstag immer mit Freude in ein Krankenhaus. Alle Bewerbungen, die sie schrieb, waren an medizinische Einrichtungen adressiert. "Ich denke, es werden so an die zwölf gewesen sein, die auf die Reise in ganz Deutschland gingen", berichtet sie. Und als es dann vom Dienstleistungszentrum der Bundeswehr in Burg wenig später eine positive Nachricht gab, sprang Isabell Baumann vor Freude "sofort in die Luft".

"Ich bin im Sanitätszentrum Havelberg gut aufgenommen worden. Die Arbeit macht Spaß und ist genau das, was ich mir vorgestellt habe", erzählt die 19-Jährige. Ob als Helferin des Arztes oder am Schreibtisch über den Akten - "die Büroarbeit gehört nun mal in jedem Beruf dazu. Die Kartei von Patienten korrekt zu führen, ist zudem eine sehr wichtige Aufgabe im medizinischen Beruf". Wozu sie auch eine Menge theoretisches Wissen benötigt. Dieses eignet sich die sympathische Auszubildende in einer Berufsschule in Magdeburg an. Täglich nimmt sie dafür den Weg von Brandenburg (Havel) in Kauf. Ebenso wie zum Sanitätszentrum Havelberg, das sich derzeit wegen Bauarbeiten in der Elb-Havel-Kaserne bei der Bundeswehr in Klietz befindet. "Nur gut, dass ich ein Auto und einen Führerschein besitze", fügt sie an.

Auch wenn sie im Sanitätszentrum nicht die einzige Frau ist, kommt Isabell Baumann in der von Männern dominierten Soldatenwelt sehr gut zurecht. "Sie sind alle wie große Brüder zu mir", erklärt sie mit einem Lächeln im Gesicht. Gerne würde sie aus diesem Grund nach dem Abschluss ihrer Ausbildung hier auch weiter als Zivilangestellte tätig sein - "falls ich übernommen werde".

Andererseits reifen in ihr aber auch Überlegungen, "mir eventuell selbst einmal die Bundeswehruniform anzuziehen. Denn ich glaube, dass sich als Längerdienende gerade auch im medizinischen Bereich gute Perspektiven für mich eröffnen."