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Jahresversammlung Sechs neue Aktive für Fischbecker Wehr

Entgegen dem allgemeinen Trend wurde die Feuerwehr Fischbeck auf ihrer Jahresversammlung gleich um sechs Aktive aufgestockt.

Von Ingo Freihorst 13.02.2017, 17:00

Fischbeck l Stefan Ebert, Paul Rzyski, Marcus Köppe, Hannes Rückert, Pascal Rektorik und Lukas Heidensohn haben erst vor kurzem erfolgreich den Grundlehrgang beendet, welcher für die Aufnahme in die aktive Abteilung vonnöten ist. Somit sei die Anzahl der Fischbecker Aktiven auf 28 angewachsen, freute sich Wehrleiter André Köppe. Drei stießen im Vorjahr bei einer Werbe-Aktion zur Wehr, drei stammen aus dem eigenen Nachwuchs, also der Jugendwehr.

Die Fischbecker hatten nach dem Deichbruch viel Solidarität erfahren. Da war es für sie im Vorjahr natürlich keine Frage, die Familie eines bei der Flutbekämpfung verunglückten Feuerwehrmannes in Schwäbisch Gmünd zu unterstützen. 1700 Euro wurden zusammen mit dem Kegelverein gesammelt und übergeben. Die Aufnahme vor Ort war sehr herzlich. Dort habe die Wehr einen hohen Stellenwert, viel werde getan, um die Aktiven an ihren Ort zu binden, lobte André Köppe. „Und bei uns lässt man den Dingen ihren Lauf.“

Der 27. Mai war für die Fischbecker Feuerwehr ein besonderer Höhepunkt, denn das nach der Flut neu errichtete Gerätehaus wurde im Beisein des Ministerpräsidenten offiziell übergeben.

Wenige Tage zuvor war ein weiterer wichtiger Schritt vollzogen worden: Der Förderverein, welcher bereits 2013 gegründet werden sollte, wurde auf Initiative von Maik Mangelsdorf endlich aus der Taufe gehoben. Erste gemeinsame Veranstaltung von Wehr und Förderverein war der „Tag der offenen Tür“ am 17. September, wozu auch Gäste eingeladen wurden, welche zur Übergabe im Mai nicht kommen konnten. Aus diesem Anlass wurde das nach der Flut angeschaffte Boot „Unser Uwe“ getauft – als Erinnerung an das verstorbene Mitglied Uwe Classe.

Das A und O in einer Feuerwehr ist jedoch die Ausbildung, die Aktiven trafen sich 2016 zu 24 Dienstabenden, wobei 923 Stunden zusammen kamen. Im Schnitt waren knapp 13 Aktive anwesend, was den Wehrleiter aber nicht zufrieden stellt. Denn im Jahr müssen mindestens 40 Ausbildungsstunden absolviert werden, was bei vielen Aktiven nicht der Fall ist. An drei Samstagen wird zudem mit Wust zusammen geübt – wo auch jemand, der in der Woche auf Montage ist, zugegen sein kann.

Neben der Ausbildung vor Ort gab es auch Lehrgänge beim Landkreis und der Katas­trophenschutzschule: Sieben Aktive absolvierten im Vorjahr und dieses Jahr die Grundausbildung, Maik Mangelsdorf war zur Ausbildungslehre, André Köppe bildete sich zur Einsatzplanung und -vorbereitung weiter, Tobias Grünwald war zum Gerätewart-Lehrgang und Christopher Rzyski zum ABC-Einsatz-, Tierseuchen- und Jugendwart-Lehrgang. Stefan Mertens ist nun zudem Atemschutzgeräteträger. Insgesamt wurden bei diesen Lehrgängen 527 Stunden absolviert.

Enormer Bedarf besteht an Maschinisten, welche einen Lkw fahren dürfen. Ein Aktiver hatte im Oktober 2015 die Ausbildung auf Kosten der Verbandsgemeinde übernommen, war dann aber nicht zur Prüfung erschienen. Das Geld, was pro Jahr nur für zwei Ausbildungen reicht, ist weg und jetzt sind erst einmal andere Wehren an der Reihe. André Köppe hofft deshalb, dass Maschinist Herbert Rente trotz seiner 60 Jahre weiterhin zur Stange hält, um die Einsatzbereitschaft abzusichern.

Im Vorjahr mussten die Fischbecker zwölfmal ausrücken, im Schnitt waren um die acht Aktiven dabei. Bereits am 10. Januar wurde zu einer Ölspur im Ort alarmiert, am 1. Februar folgte ein Kellerbrand in Sydow, wo man nicht mehr einzugreifen brauchte. Ein Verkehrsunfall mit einem Eingeklemmten und mehreren Verletzten ereignete sich am 21. März, am 28. Mai brannten Gartenabfälle in Schönhausen und am 31. Mai waren Flüssigkeiten nach einem Unfall auf der B 188 zu beseitigen.

Zum Brand bei einem Tangermünder Entsorger wurde die Wehr am 22. August gerufen, der Einsatz dauerte acht Stunden. Am 5. September ging es erneut zu einem Unfall, ein Auto war im Maisfeld gelandet. Ein Todesopfer forderte ein tragisches Unglück am 4. Oktober in Wust und am 11. Oktober war eine Ölspur im Ort zu beseitigen. Eine Strohmiete brannte am 20. Oktober am Wiehlweg in Schönhausen, zehn Tage später folgte ein Kellerbrand in Kabelitz, wo Schlimmeres verhindert wurde. Der letzte Einsatz war am 14. Dezember, im Mühlenweg musste Tragehilfe geleistet werden.

Ärgerlich war, dass ein Lkw beim Wenden vor der Ampel die neuen Außenanlagen beschädigte. Obwohl der Verursacher bekannt ist, wurde der Schaden noch immer nicht beseitigt. Gleiches gilt für den Unfall eines Aktiven an der Gerätehausausfahrt – auch bei ihm wurde der Schaden bislang noch nicht reguliert.