Bibliothekswesen Kamern hat eine neue Bibliothekarin
Über fünf Jahre hatte Diana Schulz in Kamern die Gemeindebibliothek einmal in der Woche geöffnet, um die Lesefreunde mit neuen Büchern zu versorgen. Jetzt wurde sie aus dem Ehrenamt verabschiedet.

Kamern - Seit November 2016 hatte Diana Schulz jeden Dienstag die Bibliothek im Kamernschen Gemeindehaus geöffnet, um Lesefreunde aus Kamern und Umgebung mit neuen Büchern sowie weiteren Medien zu versorgen. Übernommen hatte sie das Ehrenamt damals von Birgit Kose.
Jetzt war es bei Diana Schulz an der Zeit, der Gemeindebibliothek Lebewohl zu sagen: Durch ihre Arbeit kann sie das zeitaufwendige Ehrenamt nicht mehr ausüben. Bürgermeister Arno Brandt kam mit einem Blumenpräsent, um sich für das jahrelange Engagement zu bedanken.
Auch die Chronik digitalisiert
Noch einiges mehr zu tun gab es für Diana Schulz in Vorbereitung der 600-Jahr-Feier von Kamern: Damit durch Christoph von Katte eine Chronik in Buchform erstellt werden konnte, digitalisierte sie die handgeschriebenen und mit Zeitungsartikeln beklebten Seiten der mehrere Bände umfassenden Chronik von Willi Hüttenrauch. Weshalb ihr der Bürgermeister auch noch eine solche Chronik als Geschenk überreichte.
„Ich bin aber noch nicht ganz weg“, erklärte Diana Schulz und verwies darauf, dass sie derzeit auch noch die vom ehemaligen Bürgermeister Klaus Beck gesammelten Zeitungsartikel digitalisiert. Dazu werden diese aufgeklebt und gescannt.
Froh ist sie, dass sich mit Jutta Böhning-Kluge auch gleich eine Nachfolgerin fand. Die Rentnerin, welche seit zwei Jahren in der Seegemeinde lebt, hatte in der Vorwoche die Bibliothek erstmals aufgesucht und war von Diana Schulz spontan gefragt worden, ob sie ihre Nachfolgerin werden wolle. „Als Rentnerin habe ich genug Zeit dafür“, nahm sie das überraschende Angebot an.
Gute Zusammenarbeit mit der Kreisbibliothek
In der Bibliothek befinden sich derzeit genau 6130 Bücher, dazu kommen noch diverse CDs und DVDs sowie Hörbücher. „Insgesamt werden es wohl so um die 7500 Medien sein“, berichtete Diana Schulz. In der Kartei stehen 165 Leser, zum festen Stamm gehören etwa 20 davon. Nicht nur aus Kamern, sondern auch aus Hohen- und Neukamern sowie aus Warnau. Geöffnet ist jeden Dienstag von 15 bis 17 Uhr.
Das mit der Bücheranzahl wusste die Bibliothekarin so genau, weil sie gerade eine Statistik für die Kreisbibliothek in Osterburg erstellt hatte. Mit dieser habe es immer eine gute Zusammenarbeit gegeben, blickte Diana Schulz zurück. Erst vor kurzem hatte deren Leiterin wieder einige Bücher nach Kamern gebracht, was öfter mal erfolgte. Auch ein Antrag auf Fördergeld in Höhe von 200 Euro wurde unterstützt, die Gemeinde gibt dieselbe Summe hinzu. Und bezahlt alljährlich die Bewirtschaftungskosten. Viele Bücherspenden gab es zudem aus den Haushalten, bedankte sich die scheidende Bibliothekarin.