1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Havelberg
  6. >
  7. Die halbe Welt spielt in Nitzow auf

Kammermusik Die halbe Welt spielt in Nitzow auf

Das kleine Haveldorf Nitzow wird in der ersten Augustwoche international. Junge Kammermusiker aus der ganzen Welt sind hier zu Gast.

Von Dieter Haase 12.07.2017, 01:01

Nitzow l Die Internationale Kammermusik Akademie Nitzow – gefördert von der Friede Springer Stiftung – bringt zum ersten Mal hochtalentierte Nachwuchsmusiker aus Deutschland, Israel und aller Welt in die Havelregion. Betreut von renommierten Dozenten erarbeiten sie wichtige Werke der Kammermusikliteratur und stellen ihre Interpretationen bei Konzerten in der Dorfkirche vor.

Eine Woche lang leben und arbeiten die jungen Musiker im Alter von 19 bis 28 Jahren gemeinsam in Nitzow. Sie lernen zentrale Kompositionen der Kammermusik besser kennen, knüpfen wertvolle Verbindungen untereinander und geben neue künstlerische Impulse. „Dorf, Kirche, Fluss: Musik öffnet nicht nur die Ohren, sondern auch das Herz. Wir freuen uns auf bewegende Konzerterlebnisse und besondere Begegnungen“, erklärt Sara Maria Rilling, die musikalische Leiterin der Internationalen Kammermusik Akademie Nitzow, bei einem Vorgespräch in der Dorfkirche.

Einige der teilnehmenden Musikstudenten kennt sie bereits von Veranstaltungen aus anderen Jahren, „in der Zusammensetzung wie sie für Nitzow vorgesehen ist, haben sie aber noch nie zusammen gespielt“, sagt sie. Da warte ab 31. Juli ein ganzes Stück Arbeit auf sie und die anderen beiden Dozenten Monia Rizkallah und Joël Marosi. Täglich viermal zwei Stunden konzentrierte Probenarbeit sind dafür geplant.

Zustande gekommen ist die Internationale Kammermusik Akademie einerseits durch die Erinnerungen von Sara Maria Rilling an ein Konzert, das sie mit ihrer Schwester vor zehn Jahren in der Nitzower Kirche gegeben hat. „Die schöne Atmosphäre dabei ist mir im Gedächtnis geblieben und hat mich zu der Überlegung veranlasst, unbedingt mal wieder was in Nitzow zu machen.“ Andererseits waren es die guten Kontakte zur Nitzowerin Rita Spanner, die bei der Vorbereitung für den musikalischen Höhepunkt wieder so richtig aufgelebt sind. Neben vielem anderem mehr stellt Rita Spanner zum Beispiel das Quartier für die Dozenten und die Studenten und organisiert deren Verpflegung.

Höhepunkte der Kammermusik Akademie werden dann am Sonnabend, 5. August, um 18 Uhr das Eröffnungskonzert und am Sonntag, 6. August, um 16 Uhr das Abschlusskonzert in der Nitzower Dorfkirche sein, zu denen sich bei Sara Maria Rilling sogar Besuch aus den USA angekündigt hat. Die musikalische Leiterin als auch Rita Spanner hoffen dafür auf eine voll besetzte Kirche. Insgesamt stehen in dieser an die 250 Besucherplätze zur Verfügung.

Das Programm der jeweils etwa 90-minütigen Konzerte, zu denen der Eintritt frei ist, umfasst Stücke aus unterschiedlichen Epochen, die vom Duett bis hin zum Sextett vorgetragen werden. „Die Palette reicht vom Klassischen, Ernstem und Dramatischem bis hin zu Romantischem und zu Swingigem“, macht Sara Maria Rilling den Musikfreunden s Appetit. „Das werden zwei ganz fantastische Konzerte“, ist sie sich absolut sicher.