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Kita Zwerge freuen sich auf volles Haus

„Herzlich willkommen“ steht auf den Plakaten, mit denen am Montag alle Kinder im Havelberger „Zwergenland“ begrüßt werden.

Von Andrea Schröder 27.02.2021, 00:01

Havelberg l Es ist soweit: Ab 1. März dürfen wieder alle Kinder die Kitas und den Hort besuchen. Nach der seit Mitte Dezember währenden coronabedingten Notbetreuung geht‘s nun in den eingeschränkten Regelbetrieb. Darauf sind alle vier Einrichtungen in Havelberg und Warnau gut vorbereitet, versichert der Leiter des Amtes für Ordnung, Soziales und Kultur André Gerdel.

Zu den Stoßzeiten am Morgen werden die Eltern em- pfangen und erhalten Hinweise zum Kita-Betrieb. Und auch die Bitte, die Kinder wirklich nur in der unbedingt erforderlichen Zeit in der Kita zu belassen. Ausgefüllt werden muss wieder eine Erklärung etwa dazu, dass das Kind keine Krankheitssymptome zeigt. Wichtig ist, dass sich immer nur eine Familie beim Bringen und Abholen des Kindes in der Garderobe aufhält und die Maske aufgesetzt ist. In die Gruppenräume geht es für die Eltern nicht. „Im Prinzip verfahren wir analog der Regelungen, die wir schon im vergangenen Juni hatten“, so André Gerdel.

Erzieher und Eltern sind sensibilisiert, die Verhaltensregeln gehören inzwischen zum Alltag, schätzt der Amtsleiter ein. Die Kita-Gruppen bleiben unter sich. Für die Sammelgruppen im Früh- und Spätdienst von 6 bis 7 und 17 bis 18 Uhr hat die Hansestadt ihr Hygienekonzept beim Landkreis eingereicht und geht davon aus, dass es wieder zugelassen wird. So müssten die Öffnungszeiten nicht eingeschränkt werden. „Die Einrichtungen sind mittlerweile Profis im Umsetzen der Regeln.“

Die Stadt hat für die Erzieher vom Ministerium Schnelltests erhalten. „Damit sind wir gut aufgestellt, zweimal pro Woche können sich die Mitarbeiter selbst testen. Damit haben sie im Januar schon gute Erfahrungen gemacht“, so André Gerdel. Dass die Schnelltests zur Verfügung stehen, findet Kerstin Hamann, Leiterin des „Zwergenlandes“, gut und wichtig. Die Erzieher können selbst entscheiden, ob sie den Test vornehmen wollen. Dass sie ebenso wie die Lehrer in der Priorität beim Impfen eine Stufe vorgerückt sind, begrüßen sie ebenfalls. Die Stadt hat vom Landkreis Unterlagen wie Anamnesebogen und Merkblatt für die Impfvorbereitung erhalten und sie am Freitag an Kitas und Grundschule – für die die Stadt Träger ist – verteilt. „Über das Wann, Wie, Wo und Was wissen wir aber noch nichts“, sagt André Gerdel.

Die Erzieher freuen sich, dass nun wieder alle Mädchen und Jungen die Kita besuchen dürfen. „Den Kindern geht so viel verloren“, sagt zum Beispiel Erzieher Enrico Hannusch. Auch in der Notbetreuung haben Projekte stattgefunden. In der Abc-Gruppe etwa wurde das Thema Körper behandelt. „Das ist zwar immer in der Vorschulgruppe so, aber dieses Mal haben wir das auf den Menschen als Ganzes ausgeweitet und uns mit Lebensformen beschäftigt. Das greift nun in alle Angebote über, ob bei der Bewegung, bei der Menge oder der Muttersprache“, erzählt Enrico Hannusch. So haben die Kinder ausprobiert, wie sie ihre Bauchmuskeln anstrengen müssen, um, im Kreis sitzend, einen Ball mit den Beinen zu transportieren. Mitmachen können in den nächsten Tagen alle Kinder beim Hüttenbauen und beim Thema Inklusion. Sie probieren aus, wie es ist, sich mit einem Rollstuhl, Rollator oder mit Gehhilfen fortzubewegen. 27 Kinder sind in der Gruppe, in den zurückliegenden Wochen durften um die 15 in die Kita kommen.

In der Kita läuft gerade auch ein Müllprojekt. Die Spatzengruppe hat dafür von zu Hause sauberen Abfall mitgebracht und geübt, in welche Tonne Plastik, Papier, Bioabfall, Restmüll und Glas gehören. Dafür gibt es jetzt passende Müllbehälter in den Räumen, berichtet Erzieherin Nicole Kaufmann.

Bei den Bienchen heißt es „Ab in die Tonne“. Mit einer Geschichte vom Müllroboter Roby sind die Kinder in das Thema eingestiegen. Das Lied von der Kokosnuss haben sie zum Mülllied umgedichtet und sich eine Minimüllkippe gebaut, erzählt Claudia Dreock. In ein Glas mit Muttererde haben sie Obst- und Gemüseschalen gefüllt, in ein anderes leere Gummitierchentüten. Sie wollen beobachten, wie die Verrottung vonstatten geht.

Bei den Sonnenkindern stehen Dinos im Mittelpunkt. Dinos basteln und backen hat ebenso Spaß gemacht wie aus Klopapierrollen ein Skelett zu legen oder auf dem Buga-Spielplatz eines auszubuddeln und Dino-Spuren in den Sand zu drücken. „Blue“ heißt das Dino-Maskottchen der Gruppe. Dino-Lied, Vulkan bauen und Dino-Tanz stehen noch auf dem Plan, berichtet Alexandra Maas. Alle Kinder gehen total in dem Thema auf. Am besten kennt sich Levi aus. Ihm macht so schnell keiner was vor, wenn es darum geht, die Saurier nach Pflanzen- und Fleischfressern zu unterscheiden und ihre Namen zu nennen, sagt Madlen Rödiger.

Bei den Marienkäfern geht‘s schon seit einigen Wochen um Tiere. Angefangen haben die Kinder mit den Eichhörnchen. Für sie versteckten sie Nüsse im Wald Richtung Müggenbusch. Eine Woche später waren diese weg. Nur noch etwas Nussschale lag da. Momentan beschäftigen sich die Kinder mit Rehen, weitere Waldtiere folgen, berichtet Xenia Drews.

93 Kinder sind in der Kita angemeldet, 50 bis 60 Prozent davon besuchten während der Notbetreuung die Kita. „Wir haben den Kindern, die zu Hause bleiben mussten, Post geschickt und ihnen geschrieben, dass wir uns freuen, wenn sie bald wieder bei uns sind“, berichtet Kerstin Hamann von Aktivitäten der einzelnen Gruppen. Es kam auch Post zurück. Und die Kita ist mit einem Video-Gruß an alle Kinder und Eltern ins weltweite Netz gegangen. Auf der Stadtinternetseite sind die Gruppen unter anderem beim Tanzen zu sehen. Reinschauen unter www.havelberg.de lohnt sich auf jeden Fall.