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Tourismus Kreis Stendal: Drei Tourismus-Regionen an einem Tisch in Havelberg

Altmark, Prignitz und Havelland setzen mit dem Tourismusforum in Havelberg auf „grenzenlos“. Ideen und Potenzial für Tourismus im ländlichen Raum sind vorhanden.

Von Max Tietze Aktualisiert: 11.10.2023, 16:25
Beim Tourismusforum in Havelberg waren Teilnehmer aus den Regionen Prignitz, Altmark und Havelland dabei. Oliver Hermann, Mike Laskewitz, Carla Reckling-Kurz, Uwe Seibt und Matthias Kühn (von links) gehörten zu den Rednern bei den Podiumsdiskussionen.
Beim Tourismusforum in Havelberg waren Teilnehmer aus den Regionen Prignitz, Altmark und Havelland dabei. Oliver Hermann, Mike Laskewitz, Carla Reckling-Kurz, Uwe Seibt und Matthias Kühn (von links) gehörten zu den Rednern bei den Podiumsdiskussionen. Foto: Max Tietze

Havelberg - Havelberg war Veranstaltungsort für das Tourismusforum zwischen Prignitz, Altmark und Havelland unter dem Motto „Grenzenlos l(i)eben“. Gerade für den Tourismus geht es immer wieder darum, Grenzen zu überschreiten. Wie man dabei zusammenarbeiten kann, worauf geachtet werden muss, das waren Fragen für das Forum.

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Die Hanse- und Domstadt stellt die Wiege der Prignitz dar, ist ein alter Teil von Brandenburg und bildet heute im Landkreis Stendal die Brücke in die Altmark. Zur Veranstaltung im Havelberger Arthotel Kiebitzberg waren zirka 100 Teilnehmer gekommen, darunter Übernachtungsanbieter, kommunale Partner, Verbände und Marketing. Ebenso waren Verkehrsunternehmen und diejenigen, die Angebote für Touristen bereitstellen, vor Ort. Mathias Bölt, Bürgermeister der Stadt Havelberg (parteilos), machte deutlich: „Tourismus fördert Lebensqualität, auch in abgelegenen Gebieten. Attraktivität ist für Gäste und Einheimische gleichermaßen gefragt.“

Es gilt, überregional zu denken. Das „Dreiländereck“ bei Havelberg hat Potenzial für Touristen. Als Beispiel nennt er Havelberg, Bad Wilsnack und Plattenburg. Für Touristen sind dies gute Ziele, aber dazwischen liegen Kreis- und Ländergrenzen. Das Tourismusforum an diesem Tag ist ein Schritt in die richtige Richtung für überregionales Arbeiten und in der Form eine Premiere.

Reiseziele für Gäste und Einheimische

Podiumsdiskussionen, Vorträge und Zeit zum Austausch gaben den Anwesenden Einblick in Erfahrungen und zeigten auf, wo Reserven liegen.

Ein Beispiel, wie Stadtentwicklung, Ideen und Tourismus ineinandergreifen, ist Wittenberge. Innerhalb von rund zwanzig Jahren ist aus dem ehemaligen, nicht sehr attraktiven Industriestandort ein Reiseziel für Touristen geworden, die auch länger als drei Tage bleiben. Oliver Hermann, Tourismusverband Prignitz, erläutert: „Es sind authentische Orte, Natur mit Nähe und Weite gefragt.“ Es ist wichtig, optimistisch zu denken. Daniel Krause-Pongratz ist Erster Beigeordneter im Landkreis Prignitz. Er kam als Schweizer in die Prignitz und erzählt: „Es geht um das Anbieten von Lebenswelten. Viel Kommunikation ist gefragt. Und man muss sich immer wieder fragen, warum sollen Leute gerade zu uns kommen.“

Carla Reckling-Kurz vom Altmärkischen Regionalmarketing- und Tourismusverband sagte: „Die Altmark soll als Reiseregion für Tagestouristen hervorgehoben werden. Altmärker können ihre eigene Region noch mehr entdecken. Wir wünschen uns weitere Möglichkeiten zur Übernachtung.“

Das bestehende Netz der Radwege an Elbe und Havel gibt bereits die Kooperation vor. In der Altmark und im Havelland kommen die regionalen „Boxen“ sehr gut an. Regionale Produkte auch in kleinerer Form als „to go“ sind geplant. Dazu hatte Mike Laskewitz vom Tourismusverband Prignitz das passende Zitat: „Mit Speck fängt man Mäuse.“

Prignitz, Altmark und Havelland zusammenzubringen, war nach Meinung vieler Teilnehmer eine sehr gute Idee. Marina Heinrich, Leiterin der Touristinformation Havelberg, sagt: „Mit allen drei Regionen an einem Tisch lässt sich zusammen etwas bewegen.“ Renate Lewerken, Arthotel Kiebitzberg, sieht viel Positives in diesem Treffen und sagt: „Es ist gut, dass auch kontrovers diskutiert werden kann.“ Die Idee mit dem verbindenden Forum für die Regionen verdient eine Fortsetzung.