Kurator Klaus Schröter und Künstler Matthias Schilling können sich Zusammenarbeit gut vorstellen Kulturprojekt Stadtinsel: Künstleraustausch mit Templin geplant
Havelberg l Mit der in der vorigen Woche beendeten Ausstellung "Aquarelle und Grafik" in der Galerie des Kulturprojektes Stadtinsel in der Langen Straße 1 hat sich der Künstler Matthias Schilling nur für kurze Zeit aus der Region verabschiedet. Denn bereits am 20. November ist der Uckermarker wieder mit einer Ausstellung präsent. Dieses Mal in Arneburg in der "Klein-st-en Galerie" im "Goldenen Anker". Und auch nach Havelberg könnte er wieder zurückkehren, denn mit dem Kurator der Galerie Klaus Schröter hat er über ein Projekt gesprochen, das sich dem Künstleraustausch zwischen der Hansestadt und Templin widmet.
Malerpleinairs für Kinder und Erwachsene
In Templin war Matthias Schilling zehn Jahre lang Vorsitzender des Kunstvereins. Jetzt kümmert er sich um die Rathausgalerie in der Stadt und um Malerpleinairs. Letzteres könnte er sich auch gut für Havelberg vorstellen und würde damit an eine alte Tradition anknüpfen. Denn viele Jahre sind Berliner Künstler in die Domstadt gekommen, um hier im Freien zu malen.
Es gibt in diesem Zusammenhang drei Vorschläge: Arbeit mit Kindern, mit erwachsenen Laien und mit Profis. "Über die Machbarkeit müssen wir noch diskutieren und die Bedingungen klären", sagt Klaus Schröter. Beide kennen sich schon lange, würden sich über eine Zusammenarbeit auf diesem Wege freuen. Auch gegenseitige Ausstellungen von Künstlern aus der Havelberger Region in Templin und umgekehrt können sie sich vorstellen. Zudem sind Künstleraufenthalte beim Kulturprojekt möglich.
Matthias Schilling ist seit seiner Kindheit mit der Malerei verbunden. In einer Schülerarbeitsgemeinschaft übte er sich im Malen und Zeichnen. "Bei uns wurde dort gleichzeitig die Begeisterung für die Natur geweckt", erzählt er und berichtet, dass die Schüler lernten, Verantwortung für die Natur zu übernehmen. Das war dem Berliner aber auch in die Wiege gelegt, denn sein Großvater war passionierter Förster.
Matthias Schilling studierte an der Kunsthochschule Weißensee unter anderem Grafik, Malerei und Plastik. Mit seinem Diplom als Architekt arbeitete er in den Achtzigern im Ingenieurhochbau Berlin.
Dann kam die künstlerische Neigung. Er ist seit 1987 Dozent an verschiedenen Schulen in Berlin und Templin für Malen, Zeichnen und Ökologie, seit 1988 ist er freischaffend tätig. Er organisiert Pleinairs, die außer innerhalb Deutschlands zum Beispiel nach Frankreich, Italien, Lettland und Portugal führten. Dabei ist es ihm immer wichtig, die Menschen im jeweiligen Landstrich kennenzulernen.
Die Liebe zur Natur spiegelt sich in Werken wider
Die Natur spiegelt sich in seinen Werken wider. Da gibt es etwa die Baumporträts. Sie zeigen die Lebensstrukturen, die ein Baum durchlebt. Anknüpfend an asiatische Traditionen ergänzen kleine Schnitte die schwarz-weißen Zeichnungen, die mikroskopische Strukturen darstellen. Teile davon wird er auch in Arneburg ausstellen, wenn die Räume das hergeben. Ganz neu sind seine Arbeiten zum Thema Weide in Aquatinta-Radierungen.
Matthias Schilling über seine Inspiration für seine Werke: "In dem Bewusstsein der Subjektivität meiner Wahrnehmungen füge ich Erlebtes zu Bildern, mit dem Wunsch, sie, die Natur, zu preisen. Meine Bilder berichten von Erlebnissen, da in Augenblicken traumgleich Denken, Fühlen und Sein in eins fallen, ich in der Natur aufgehe."