Straßenbau im ländlichen Raum Landkreis Stendal: Neuer Asphalt in Hohengöhren
Baustelle im Dorf an der B107: Kleine Straße und Dammstraße werden erneuert. Bleiben für die Schwalben nach dem Rückbau der Freileitungen noch „Sitzplätze“?

Hohengöhren. - Bei den Bewohnern der Kleinen Straße und der Dammstraße in Hohengöhren im Landkreis Stendal war in den vergangenen Monaten viel Geduld gefragt. Lärm, Staub und keine direkte Zufahrt zum Grundstück, dafür gibt es in Zukunft Erdkabel und eine gut ausgebaute Straße. Was passiert mit den Schwalben, wenn die Leitungen abgebaut werden?
Und es geht voran: die Baufirma ist beim Asphaltieren. Die Hoffnung, dass bis zum Jahresende das meiste geschafft wird, besteht. Zudem kommen die alten Strommasten weg, bis auf drei, die als „Schwalbenwohnsitz“ bleiben dürfen. Zugvögel haben damit weiterhin ihren Ort für Rast und Sammlung.
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Nach den Worten von Peter Hackel, Mitglied im Gemeinderat Schönhausen, der in die Bauplanung eingebunden ist, sei die Dammstraße Teil der Flutschadensanierung, die Kleine Straße werde dagegen von der Gemeinde saniert. Sichtbarer Fortschritt für den Straßenbau in der Kleinen Straße und in der Dammstraße war anhand der schweren Technik der Baufirma zu erkennen, die den Asphalt verlegte. „Der geplante Beginn verzögerte sich aufgrund einer Havarie im Mischwerk Lüderitz“, so Peter Hackel. Von dort sollte der Asphalt nach Hohengöhren geliefert werden. Als Ersatz wurde die Lieferung aus Magdeburg organisiert, eine logistische Herausforderung.

Eine gute Idee für die Schwalben
Das Wetter spielt noch eine große Rolle – deshalb sei es auch fraglich, ob die Asphaltarbeiten überhaupt rechtzeitig möglich sind. Geplant ist jedenfalls, bis zum Wochenende die Schichten aufzubringen. Im Anschluss kommen die restlichen Arbeiten an den Zufahrten, Kreuzungen und Gehwegen an die Reihe. Ziel ist es, bis Weihnachten damit abschließen zu können. Bei Vorarbeiten wurden schon neue Bordsteine gesetzt, es gab Abstimmungen mit den Anwohnern für den Bau der Zufahrten. Als im Sommer die Erdkabel verlegt wurden und somit sichtbar war, dass sich die Zeit der Freileitungen und Strommasten dem Ende zuneigt, kam schon die Frage auf, was denn die Schwalben und anderen Zugvögel machen. Das typische Sammeln auf den Leitungen würde dann fehlen.
Peter Hackel berichtete, dass in der Frage bereits weitergedacht wurde: „Drei der alten Strommasten bleiben stehen für die Vögel.“ Die Gemeinde kann die Masten vom Stromanbieter übernehmen. Sie sind aus Beton und so stabil, dass sie noch sehr lange als „Schwalbensitz“ nützen. Sie stehen im Kreuzungsbereich der ehemaligen Bahnanlage. Der Anblick der Schwalben, wenn sie sich im Spätsommer auf den Drähten sammeln, ist etwas sehr Typisches für die Region. Außerdem bleibt den Vögeln so ein Stück des gewohnten Lebensraums erhalten.
Ein Mast in der Kleinen Straße wird noch in diesem Jahr herausgenommen, damit die Arbeiten am Gehweg abgeschlossen werden können. Die anderen Masten werden zu einem späteren Zeitpunkt abgebaut. Auch im Sinne der Nachhaltigkeit ist die Hohengöhrener Initiative für den Gehweg in der Kleinen Straße. In dem Zusammenhang werden die alten Gehwegplatten nach der Aufarbeitung von Einwohnern neu verlegt.