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Dachsanierung Letztes Teil vom Dach der Sandauer Kirche wird saniert

Mit dem Nordseitenschiff wird jetzt das letzte Dachteil der Sandauer Kirche eingedeckt. Wie auf der Südseite wird die alte Dachpappe durch ein Zinkblechdach ersetzt.

Von Ingo Freihorst 03.08.2023, 17:39
Die Zimmerleute aus dem brandenburgischen Herzberg sind mit dem Dachgebälk der Sandauer Kirche schon gut vertraut. Sie errichteten zuerst  ein Wetterschutzdach aus großen Planen, das nach dem Abriss der Dachpappe zum Auswechseln des Gebälks  aufgeständert wurde – wie im Hintergrund zu sehen.
Die Zimmerleute aus dem brandenburgischen Herzberg sind mit dem Dachgebälk der Sandauer Kirche schon gut vertraut. Sie errichteten zuerst ein Wetterschutzdach aus großen Planen, das nach dem Abriss der Dachpappe zum Auswechseln des Gebälks aufgeständert wurde – wie im Hintergrund zu sehen. Foto: Ingo Freihorst

Sandau - Mit der Zeit haben die Bauherren von der Sandauer Kirchgemeinde genug Erfahrungen in puncto Dachsanierung sammeln können – zumeist weniger gute. Schon der Start verlief völlig anders als vorgesehen: Beim Abdecken des Kirchenschiffes wurden die enormen Schäden entdeckt, welche der Hausschwamm am Dachgebälk hinterlassen hatte. Viele befallene Hölzer mussten ausgetauscht werden, was den Preis in die Höhe trieb. Das mühsam eingesammelte Geld langte am Ende gerade für dieses Hauptdach, alle anderen – also die Apsis und die beiden Seitenschiffe – mussten warten.

Seit kurzem arbeiten Zimmerleute aus dem brandenburgischen Herzberg am Nordseitenschiff, der letzten Dachbaustelle der Kirche. Wegen des Regens musste erst einmal ein provisorisches Wetterschutzdach aus Planen über dem Dach errichtet werden, unter dessen Schutz wurde die Dachpappe entfernt. Zum Entfernen der Balken wurde das Planendach dann höhergestellt.

Übler Schwammbefall im Gebälk

Auch im Nordschiff wurde, wie schon an der Südseite, wieder arger Schwammbefall entdeckt, denn hier hatte es ebenfalls durchgeregnet. Bei Stürmen waren wegen der Verwirbelungen ab und an Ziegel vom Turm herabgefallen. Kleine Äderchen am Holz zeigten von der Existenz des Pilzes. Das komplette Gebälk kommt deshalb raus.

Dieser Dachbalken war bereits arg geschädigt, unter ihm fand sich zudem der vertrocknete Balg eines Tieres.
Dieser Dachbalken war bereits arg geschädigt, unter ihm fand sich zudem der vertrocknete Balg eines Tieres.
Foto: Ingo Freihorst

Da er auch im Mauerwerk nistet, müssen die Steine abgetragen, gesäubert, abgeflammt und mit einem Pilzmittel getränkt werden, ehe sie wieder vermauert werden. Denn neue Steine in diesem großen Klosterformat sind zum einen schwer zu bekommen und zum anderen sehr teuer.

Peter Busse hält die Verbindung zu den Zimmerleuten die schon bei den vorherigen Abschnitten dabei waren. Wenn sie das Mauerwerk saniert und das neue Gebälk aufgebracht haben, kommt der Dachdeckerbetrieb aus Jederitz an die Reihe. Er wird das neue Dach aus Stehfalzblechen zusammenfügen.

Auch die Kirchenfenster sollen saniert werden.
Auch die Kirchenfenster sollen saniert werden.
Foto: Ingo Freihorst

Diese werden als vorprofilierte Bleche, die an den Längsseiten Aufkantungen besitzen, geliefert. Bei der Montage werden die Kanten benachbarter Bleche in Handarbeit umgebogen und zusammengedrückt, so dass sie sich ineinander verhaken und eine dichte Verbindung entsteht. Dieser Verbindungsfalz steht ein paar Zentimeter senkrecht von der Dachfläche ab – deshalb Stehfalz.

Für das Dach stehen über 222000 Euro bereit, neben Eigenmitteln sind dies Zuschüsse von Lotto-Toto, der Kirchenbaustiftung, dem Baulastenfonds der Kirche sowie 60000 Euro vom Land. Im Oktober soll alles fertig sein.