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Neuer Bauabschnitt Kirchturm erhält barrierefreien Zugang

Der Innenausbau des Sandauer Kirchturmes geht weiter. Im Außenbereich wird zudem der barrierefreie Zugang hergestellt.

Von Andrea Schröder 20.08.2017, 15:29

Sandau l Mit dem wunderschönen Blick auf die Stadt und die Elblandschaft saßen Wolfgang Hellwig, Mitglied im Vorstand des Fördervereins der Sandauer Kirche, und Planer Kristian Fleischhack aus Wismar im Kirchturm zusammen, um über den Beginn des 10. Bauabschnittes zu sprechen. Wie berichtet, stehen dafür nun die Gelder bereit. Beide kennen sich schon viele Jahre. Seit der Grundsteinlegung im Jahr 2012 begleitet Kristian Fleischhack den Wiederaufbau des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Kirchturms. Bis der Zuwendungsbescheid für die Fördergelder aus dem Leader-Programm den Förderverein erreicht hat, dauerte es dieses Mal sehr lange. Doch nun liegt er vor und die Ausschreibungen können verschickt werden.

„Wir haben schon gut vorgearbeitet und können die Firmen anschreiben, um die Angebote einzuholen“, sagt Kristian Fleischhack. In sechs Wochen rechnet er mit der Vergabe der Leistungen. Wissend, dass die Auftragsbücher der Firmen voll sind, hofft er, dass die Bauarbeiten trotzdem schnell beginnen können. Priorität hat die Gestaltung der Außenanlagen mit Erd- und Pflasterarbeiten.

Damit soll im Bereich vor dem Eingang zum Turm, vom Kriegerdenkmal aus, endlich der barrierefreie Zugang hergestellt werden. Die Kirche ist barrierefrei, im Turm führt ein Aufzug bis ganz nach oben. Nur an der Zuwegung hapert es noch. Da kommt derzeit eine Rampe zum Einsatz. Bis zum Einbruch des Winters sollen diese Arbeiten erledigt sein. In Absprache mit der Stadt soll in dem Zuge auch eine Parkordnung entlang der Mauer geschaffen werden, berichtet Wolfgang Hellwig. Für alles andere ist bis Mitte März Zeit. Der Förderverein hat aufgrund des späten Zuwendungsbescheides Aufschub mit der Abrechnung der Fördergelder bekommen. Sonst ist die Abrechnung bis zum Jahresende üblich. 64.000 Euro fließen über Leader, 16.000 Euro sind Eigenmittel des Fördervereins. Dafür hat er wieder zu Spenden aufgerufen.

Ausgebaut werden jetzt die Sozialebene, in der sich Teeküche und eine Toilette befinden. Fliesen- und Malerarbeiten sind erforderlich, eine weitere Toilette wird eingebaut. Das immer noch provisorische Treppengeländer wird durch ein richtiges ersetzt. Im Turm oben werden die Schallluken vollendet, wobei in die nach Süden ausgerichtete offene Luke eine Pfeilerimitation aus Holz eingesetzt wird, damit die Ansicht einheitlich ist, bei nötigen Arbeiten etwa an den Kirchglocken darüber aber eine Zuwegung möglich bleibt. Auch Elektroarbeiten etwa für vernünftige Beleuchtung im oberen Veranstaltungsraum sind vorgesehen.

In einem nächsten Bauabschnitt müsste dann der Brandschutz vollendet werden. Einige Rauchmelder, Brandschutztüren und ein Notstromaggregat sind noch nötig, sagt Wolfgang Hellwig. Hier rechnet er mit Kosten von 80.000 Euro. Noch einmal 120.000 Euro sind nötig, um im 12. Bauabschnitt den Sandauer Kirchturm mit dem Dachreiter komplett zu machen. Der wurde aus Kostengründen zunächst weggelassen. Wichtig ist neben den Fördergeldern für die Fertigstellung des Kirchturmes das Einwerben von Spenden. Das Spendenaufkommen im Jahr liegt im Schnitt bei 28.000 Euro. Einen Großteil davon machen die offene Radlerkirche und die Straße der Romanik aus.