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Pandemie TuS brechen die Einnahmen weg

Mit dem Lockdown müssen auch Sportvereine wie TuS Sandau ihren Übungs- und Spielbetrieb beenden. Dadurch brechen Einnahmen weg.

Von Ingo Freihorst 05.11.2020, 00:01

Sandau l Großer Bahnhof auf dem Sandauer Fußballplatz vorm Kreisliga-Punktspiel gegen Weiß-Blau Stendal: Der Sandauer Unternehmer Jörg Müller, welcher bei TuS einst selbst viele Jahre dem runden Leder nachgejagt war und in Havelberg die Firma Feroma betreibt, spendete der Männermannschaft einen kompletten Satz Präsentationsanzüge. Fürs Foto hatten sich die von Christian Lange trainierten Kicker um Kapitän Philipp Schulz mit ihrem Maskottchen Berni im Tor aufgestellt. Beim Sponsor bedankten sie sich kurze Zeit später mit einem 4:1-Sieg, womit sie den 8. Tabellenplatz behielten.

Hier verbleiben sie auch in den nächsten Wochen – wenn nicht sogar Monaten. Denn der Spiel- und Übungsbetrieb für die Sportvereine ist mit dem erneuten Lockdown ab dem 1. November ausgesetzt.

TuS-Vereinsvorsitzender und Fußball-Abteilungsleiter Olaf Sassenhagen rechnet allerdings nicht damit, dass ab Dezember wieder gespielt werden darf. „Womöglich könnten es am Ende sogar vier Monate werden,“ zeigt er sich skeptisch. Eine Pandemie ist unberechenbar.

Zwei Höhepunkte im TuS-Fußballjahr, das Mitternachtsturnier am 2. Januar 2021 sowie die am 13. Februar geplante zweite Auflage des in diesem Jahr so gut gestarteten Drei-Länder-Cups, wurden bereits abgesagt. Damit brechen dem Verein etliche Einnahmen weg: In diesem Jahr kamen zum Mitternachtsturnier neben elf Mannschaften immerhin 120 zahlende Zuschauer. Auch beim Länder-Cup waren um die 80 Zuschauer dabei, sechs der neun angereisten Teams wollten nächstes Jahr gern wieder zum Turnier kommen ...

Umsatz macht der Sportverein neben dem Verkauf auf dem Fußballplatz auch beim Übungsbetrieb – und zwar im „Sportlertreff“ in der Turnhalle, wo es unter anderem Getränke gibt. Darf nicht trainiert werden, fällt auch diese Einnahmequelle weg. Ausgefallen war dieses Jahr zudem das Volks- und Vereinsfest im Juni, wo der Verein ebenfalls ein Turnier ausrichtet und Einnahmen erzielt.

Die Ausgaben bleiben dem 100 Mitglieder zählenden Sandauer Turn- und Sportverein jedoch, zum Beispiel die Nutzungsgebühr für die Halle, welche an die Verbandsgemeinde entrichtet wird. Obwohl die Halle in diesem Jahr wegen Corona geraume Zeit nicht genutzt werden durfte: Von März bis Juni war auch schon Lockdown und nun ist die Halle erneut zu – womöglich bis zum Jahresende und darüber hinaus. Eventuell sollen nun aber die Gebühren für April bis Juni erlassen werden.

Es gibt noch einen Lichtblick: Landessportbund und Fußballverband wollen die Sportvereine mit Zuschüssen unterstützen. Allerdings muss man dafür viele Formulare ausfüllen, die Mittel sind zweckgebunden und es wird eine Kontrolle über deren Verwendung geben. Zudem ist aktuell nur dieses Jahr vorgesehen. TuS-Schatzmeister Bernd Kandner will Zuschüsse von den Verbänden beantragen.

Neben den Fußballern muss auch Sponsor Jörg Müller jetzt pausieren: Nachdem sich die Riege der Altherren-Fußballer vor einigen Jahren aufgelöst hatte, war er mit anderen Ex-Kickern zum Tischtennis gewechselt. Doch auch hier gilt nun ein Trainingsstopp.