Tourismus Pedalenspione des Elb-Havel-Winkels gehen wieder auf Tour
Nach 2020 gehen die Pedalenspione des Elb-Havel-Winkels erneut auf Tour. Mitte Juni wollen sie die Region erkunden und dabei das „Radeln nach Zahlen“ ausprobieren.

Elb-Havel-Winkel - Spionieren zugunsten der Tourismuswerbung ist seit 2018 im Elb-Havel-Winkel angesagt. Da hatten die Küchenspione Premiere. Sie erkundeten, was die Küchen der Region zu bieten haben, und blickten dabei zugleich auf Sehenswürdigkeiten. Für diese Idee wurden sie mit dem Tourismuspreis Sachsen-Anhalts ausgezeichnet. Im Jahr danach begaben sich die Touristiker aus der Hansestadt Havelberg und der Verbandsgemeinde Elbe-Havel-Land gemeinsam mit Medienvertretern und Bloggern als Freizeitspione auf Tour. Im vorigen Jahr schwangen sie sich auf Fahrräder, um weitere touristischen Angebote auszukundschaften. Das wird in diesem Jahr wiederholt. Denn mit dem „Radeln nach Zahlen“, das im zeitigen Frühjahr im Elb-Havel-Winkel ausgeschildert wurde, gibt es ein neues Angebot für Pedalritter.
Das knotenpunktbezogene Wegesystem lässt Radfahrer nicht nur im Landkreis Stendal leicht interessante Routen finden. Auch in der benachbarten Prignitz, im Havelland und im Jerichower Land zum Beispiel wird dieses System angewandt. Kartenmaterial gibt es in den Touristinformationen und unter anderem auf der Internetseite von Havelberg. Dort sind auch kurze Routenbeschreibungen zu finden.
Was es an den Wegesrändern alles zu entdecken gibt, wollen die Touristikerinnen des Elb-Havel-Winkels Marina Heinrich aus Havelberg und Jeanett Czinzoll aus Schönhausen nächste Woche Medienvertretern und Bloggern vorstellen. Für Montag und Dienstag (14. und 15. Juni) steht die Südtour auf dem Plan. Sie startet in Tangermünde mit einer Stadtführung und führt über Arneburg nach Klietz, wo der Naturlehrpfad und bei schönem Wetter auch die Badestelle das Ziel sind. Abendessen gibt’s im Landguthotel. Am nächsten Tag sind Besuche im Bismarck-Museum Schönhausen sowie der Katte-Gruft und des Muuuhseums in Wust geplant. Nach einem Fotostopp an der an der Straße der Romanik liegenden Kirche in Melkow ist das Kloster in Jerichow das Ziel. Am Abend geht’s in die Alte Brauerei in Tangermünde zur Bierverkostung.
Altes Schöpfwerk ist ein Ziel
Die Nordtour startet am Mittwoch in Havelberg. In Richtung Kümmernitz gibt es am Vogelbeobachtungsturm Wissenswertes zur Vogelwelt zu erfahren. Das Streichelgehege in Waldfrieden und das Alte Schöpfwerk in Vehlgast sind nächste Ziele. Nach einer Kaffeeauszeit an Schleuse und Nadelwehr in Garz wird Kurs genommen auf die Havelhöfe, wo die Gäste von außerhalb übernachten. Für den Abend ist eine Erlebniswanderung auf dem „Auenpfad Havelaltarm Warnau“ geplant. Am nächsten Tag geht es nach Kamern mit Stopp an der Hedemicke und am See. Mittag gibt es nach einem Fotohalt an der Kirche Sandau im Schützenhaus. Mit der Fähre setzen die Pedalenspione über und fahren nach Werben. In der kleinsten Hansestadt schauen sie sich die Kirche an. Zurück nach Havelberg geht’s über die Fähre Räbel.
Beim Besuch des Hauses der Flüsse erfahren die Teilnehmer auch Wissenswertes über das Projekt „FlederSchmausWiese“, das auf der Spülinsel realisiert werden soll. Eine geführte Erlebniswanderung schließt sich an.
Lokale Aktionsgruppe hat Projekte unterstützt
Mit dieser Marketingoffensive werden die Akteure des Elb-Havel-Winkel dem weiter steigenden Trend zum Rad- und Naturtourismus gerecht. Voraussetzungen in der Infrastruktur wurden dafür in den zurückliegenden Jahren mit Hilfe europäischer Fördergelder aus dem Leader-Programm geschaffen.
Hierzu hat die Lokale Aktionsgruppe (LAG) „Elb-Havel-Winkel“ auf ihrer Vorstandssitzung vor wenigen Tagen festgestellt, dass Corona und der Trend zur Naherholung bestätigt haben, dass auf die richtigen touristischen Themen gesetzt wurde. „Mit dem Fallen der Inzidenzwerte starten wir in eine optimistische Saison“, sagte LAG-Vorsitzender Bernd Poloski. Die Aktionsgruppe habe dazu beigetragen, dass nachhaltige Angebote für Gäste aufgebaut werden konnten, die nun nachgefragt werden.

Zahlreiche touristische Projekte wurden mit Geldern der Europäischen Union unterstützt, wodurch Einkommen in der Region gesichert werden konnte. „Ich erinnere an die Schaffung von Übernachtungskapazitäten in Ferienwohnungen und Pensionen, den Ausbau von Erlebnisangeboten, die Sanierung von historischer Bausubstanz sowie die Erhöhung der Wertschöpfung durch Regionalprodukte“, sagte Leader-Manager Björn Gäde, der den Prozess mit begleitet hat. Das Radfahren, das einen regelrechten Boom erfährt, zähle dazu. Jetzt zeige sich, dass es richtig war, nach der Bundesgartenschau 2015 frühzeitig auf diese Themen zu setzen.
Auch 2021 möchte der Elb-Havel-Winkel mit Angeboten rund um den sanften Tourismus werben und Gäste anlocken. Die Investitionen in die knotenpunktbezogene Radwegweisung gehören dazu. „Das erhöht die Attraktivität, etwa für Ausflügler aus Berlin“, sagte Bernd Poloski.