Offizielle Amtseinführung für Ralf Euker in der Schönhauser Kirche Pfarrer möchte Menschen für die Kirche begeistern
Nach fast dreijährigem Entsendungsdienst wurde Ralf Euker am Montag in einem Gottesdienst offiziell das Amt des Pfarrers für den Pfarrbereich Schönhausen übergeben. Im Anschluss gab es ein Beisammensein in gemütlicher Runde.
Schönhausen. Posaunenmusik erklingt in der ausgesprochen stark besuchten Kirche St. Marien- und Willibrord von Schönhausen. Alle Gottesdienstteilnehmer stehen Ralf Euker zu Ehren auf. Im schwarzen Talar schreitet er konzentriert durch die gefüllten Ränge des Gotteshauses. Das Tempo bestimmen vor ihm laufend Thomas Roloff und Birgit Lewerenz, zwei Vorsitzende der Gemeindekirchenräte. Der Weg führt in den Altarraum. Dort wird er während dieses besonderen Gottesdienstes in das Amt des Pfarrers eingesegnet.
"Der Entsendungsdienst ist eine wichtige Probezeit für beide Partner, für den Pfarrer und die Gemeinde", sagt Superintendent Michael Kleemann und deutet dabei auf eine bekannte einleuchtende Weisheit hin: "Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich nicht doch was Besseres findet." Nach dieser dreijährigen Zeit, in welcher der Pfarrer selbstverständlich schon mit allen Rechten und Pflichten ausgestattet ist, sollten deshalb alle Beteiligten kritisch Bilanz ziehen. Dies geschah bereits vor einigen Monaten. "Ralf und Kerstin Euker haben Ja gesagt zu Schönhausen, sonst ständen wir heute nicht hier. Und auch die Gemeindekirchenräte haben einstimmig Ja gesagt zu ihrem Pfarrer", schildert Michael Kleemann. "Es ist wie in jeder Beziehung, wie in jeder guten Ehe - nach dem Jawort will der Alltag auch gelebt werden." So bleibe viel Arbeit und Verantwortung, bei der Gott helfend zur Seite stehe.
Superintendent Michael Kleemann, ordinierte Gemeindepädagogin Steffi Hohmann und zwei der Vorsitzenden der Gemeindekirchenräte, Thomas Roloff aus Schönhausen und Birgit Lewerenz aus Schollene, stehen im Altarraum mit Blick zur Gemeinde und verlesen passende Worte aus der "heiligen Schrift" zur Amtseinführung. Ralf Euker steht mit leicht gesenktem Kopf vor ihnen, nimmt still die Worte auf. "Ja, mit Gottes Hilfe", antwortet er mit klarer Stimme auf die Frage, ob er bereit ist, den Dienst als Pfarrer nach bestem Wissen zu übernehmen.
Auch Vertreter aus den Gemeinden, ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter stimmen einer gemeinsamen Zusammenarbeit mit dem neu gewählten Pfarrer "mit Gottes Hilfe" zu. Glücklich kann Ralf Euker nun den Segen Gottes in Empfang nehmen. Er ist jetzt Pfarrer vom Pfarrbereich Schönhausen.
In seiner Predigt äußert sich der Pfarrer zu Menschen und Gemeinden als Individuen: "Wer da ist, ist wichtig, wie am menschlichen Körper die Hand, der Fuß und das Auge." Das Zusammenspiel der einzelnen "Glieder" sei bedeutsam. "Leidet ein Glied, so leiden alle anderen Glieder der Dorfgemeinschaft mit." Deswegen sollten jene Teile des "Individuums Kommune" weiter zusammenwachsen, die in der Zeit zwischen den 50er und 80er Jahren zertrennt wurden.
Nach dem Gottesdienst sind alle Besucher zu einem gemeinsamen Imbiss im Gemeinderaum eingeladen. Ralf Euker kann bereits auf "tolle Jahre" in Schönhausen zurückblicken. Besonders gelungene Projekte, die Vielzahl an Ehrenamtlichen sowie die Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen Predigern, Mitarbeitern, dem Gemischten Chor und der Feuerwehr in Schönhausen und Schollene bereiten ihm viel Freude. "Es ist schön, in dieser wunderbaren Landschaft zu leben", resümiert er lächelnd und fügt hinzu, dass er gern in den nächsten Jahren Menschen über die Gemeindegrenzen hinaus für Kirche begeistern möchte.