Pionierbataillon Neuer Stellvertreter

Der Wechsel an der Führungsspitze des Panzerpionierbataillons 803 Havelberg war ein Thema des jüngsten Appells.

Von Andrea Schröder 06.04.2018, 01:01

Havelberg l Das Panzerpionierbataillon 803 Havelberg hat mit Oberstleutnant Stephan Meister einen neuen stellvertretenden Kommandeur. Er tritt die Nachfolge von Oberstleutnant Claudius Fritzsche an, der beim Bataillonsantreten verabschiedet wurde. Es war an ihm, das Antreten zu eröffnen und sich mit persönlichen Worten von den Soldaten zu verabschieden. Dann übernahm Kommandeur Oberstleutnant Markus Schulze Harling das Wort und würdigte nach einem Rückblick auf die vergangenen drei Monate die Leistungen seines Stellvertreters. Drei Jahre hatte Claudius Fritzsche dieses Amt inne.

„Als Stellvertreter bist du am dichtesten am Kommandeur. Du bist Berater, führst den Stab, stehst vorne, wenn der Alte mal wieder unterwegs ist, und musst ins zweite Glied zurücktreten, wenn der Kommandeur zurück ist. Damit dies im Sinne des Bataillons funktioniert, muss man sich gut kennen, sich gegenseitig vertrauen und voll auf den anderen verlassen können“, sagte der Kommandeur und erinnerte daran, dass ihnen dazu nicht viel Zeit blieb, weil der Stellvertreter bald den Dienstposten des Chief Engineer in Mazar e Sharif in Afghanistan übernehmen musste, als der Kommandeur im Dezember 2015 nach Havelberg gekommen war. „Wir mussten uns zunächst blind vertrauen und ich wurde nicht enttäuscht“, dankte Markus Schulze Harling für erstklassige Beratung, vorbildliche Kameradschaft und Loyalität, ein jederzeit offenes Visier und dafür, „dass ich von dir lernen konnte“.

Claudius Fritzsche geht ans Ausbildungszentrum der Pioniere in Ingolstadt. „Für die Ausbildung unseres Offiziersnachwuchses bist du genau der richtige Mann“, so der Kommandeur, der den Oberstleutnant zum Abschied mit der Ehrennadel des Bataillons auszeichnete.

Nachfolger Oberstleutnant Stephan Meister ist im Panzerpionierbataillon kein Unbekannter. Nach seiner Ausbildung zum Pionieroffizier und dem Studium der Pädagogik in München kam er erstmals nach Havelberg und bewies sich als Zugführer und Kompanieeinsatzoffizier. Nach zwei Jahren als Leiter des Technologiestützpunktes Tarnen und Täuschen in Storkow übernahm er 2010 für drei Jahre die 3. Kompanie des Bataillons in Havelberg. In dieser Zeit war er im ISAF-Einsatz als Mentor für ein afghanisches Bataillon tätig. Er war stellvertretender Leiter des Beraterteams. – Seit Dezember 2011 hatten gut 200 Havelberger Soldaten ihren Dienst im Feldlager in Kunduz für jeweils sechs Monate versehen. – 2013 wechselte Stephan Meister nach Munster und war zuletzt im Kommando Heer in Strausberg tätig. „Auch Sie bringen alles mit, um auf diesem herausgehobenen Dienstposten mehr als zu überzeugen“, wünschte ihm der Kommandeur für die kommenden drei Jahre Freude, Zufriedenheit, Gelassenheit und Glück.

Zurückblickend auf das erste Quartal 2018 berichtete er von der intensiven Einsatzvorbereitung von Soldaten, die noch bis Juni andauern wird. So wurden gut 650 Pioniere im Rahmen von Elusa/Elsa für den Auslandseinsatz ausgebildet sowie 55 als Bediener der fernbedienbaren leichten Waffenstation. „Parallel dazu unterstützen wir im Gefechtsübungszentrum in Letzlingen und treiben unsere eigene Ausbildung voran.“ Der Kommandeur berichtete zudem von Auslandseinsätzen der Panzerpioniere.

Derzeit sind drei Kameraden im Nord­irak im Einsatz und zwei in Afghanistan. Weitere werden in Kürze folgen. „All dies machen wir unverändert in einer hohen Qualität und festigen damit unseren Ruf als ein äußerst zuverlässiger Verband, der seine Aufträge erfüllt, ohne großes Aufsehen darum zu machen.“

Eingehend auf einen von ihm besuchten Workshop für Führungskräfte berichtete der Kommandeur, dass sich die Teilnehmer darin einig waren, dass die Rahmenbedingungen schlecht sind. Fehlendes Personal, fehlendes oder kaputtes Material und zu viele administrative Zwänge würden Führer aller Ebenen an die Schreibtische zwingen.

Neben Beförderungen und Auszeichnung zum Dienstjubiläum gab es an dem Tag noch eine weitere Personalie. Nach fast 36 Jahren Dienst zunächst in der NVA und ab 1990 in der Bundeswehr wurde Oberstabsfeldwebel Ronald Müller in den Ruhestand verabschiedet. 2007 kam er nach Havelberg und gehörte bis zu dessen Auflösung 2015 dem Führungsunterstützungsbataillon 382 Havelberg an. Er wechselte dann zu den Pionieren. Ausgezeichnete Arbeit leistete er als Leiter der Familienbetreuungstelle, würdigte der Kommandeur. Diese kümmert sich um die Familien der Soldaten, die sich im Auslandseinsatz befinden. Mehr Zeit hat er nun im Ruhestand für sein Ehrenamt als Ortswehrführer der Freiwilligen Feuerwehr in Rühstädt.

Nächste Woche gibt es in der Elb-Havel-Kaserne eine Kompanieübergabe und es hat sich Besuch aus dem Verteidigungsausschuss des Bundestages angekündigt.