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Grundschulkinder als junge Autoren Premiere für eigenes Werk im Landkreis Stendal

Kinder der Grundschule Klietz sind als Schulschreiber aktiv. Zusammen mit Autorin Karen Galster haben sie ein Buch verfasst und eine Lesung gestaltet. Folgt Fortsetzung?

Von Max Tietze Aktualisiert: 13.01.2025, 20:22
Autorin Karen Galster (links) hatte in Klietz erstmals den Schulschreibertreff begleitet. Die Kinder verfassten Geschichten und Gedichte.
Autorin Karen Galster (links) hatte in Klietz erstmals den Schulschreibertreff begleitet. Die Kinder verfassten Geschichten und Gedichte. Foto: Max Tietze

Klietz. - Das „Schulschreiber“-Projekt am Standort Klietz im Grundschulverbund Klietz-Sandau war eine Premiere in mehrfacher Hinsicht. Kinder der Grundschule hatten sich zum ersten Mal selbst als Autoren ausprobiert. Doch das war nicht alles.

Als Schulschreiber verfassten sie zusammen mit Autorin Karen Galster ein Buch. Das gemeinschaftliche Projekt stellten sie im Rahmen einer Buchlesung in der Aula ihrer Schule dem Publikum vor. Dabei bewiesen die Kinder, dass sie neben ihrem literarischen Talent auch musikalisch als Chor und als Solisten etwas können. Die Jungen und Mädchen erlebten eine Premiere, in dem sie jeweils selbst ihre eigene Geschichte oder das eigene Gedicht dem Publikum vortrugen.

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Zu dieser Lesung des Schulschreibertreffs konnte Annette Riemann, leitende Lehrkraft im Schulverbund Klietz-Sandau, Eltern, Großeltern sowie Geschwister der Schulkinder begrüßen. Und es gab einen besonderen Gast, der sich für diese Lesung Zeit genommen hatte. Steffi Friedebold (parteilos), Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Elbe-Havel-Land, war nach Klietz gekommen. Sie ist überzeugt, dass Lesen und Literatur für Kinder eine große Bereicherung darstellen.

Die Familien, die zur Lesung des Schulschreibertreffs nach Klietz gekommen waren, freuten sich zusammen mit den Kindern über das gelungene Buch.
Die Familien, die zur Lesung des Schulschreibertreffs nach Klietz gekommen waren, freuten sich zusammen mit den Kindern über das gelungene Buch.
Foto: Max Tietze

Für die Klietzer Schule war es eine Premiere, dass Karen Galster aus Arneburg die fachliche Anleitung des Projektes übernehmen konnte. Der Förderverein „Waldstörche“ hatte dies ermöglicht. Wenn ab April ein Schreibprojekt für die Kinder beginnt, dass der Friedrich-Bödecker-Kreis trägt, geschieht das erstmals für die Schule in Klietz. Das Engagement dafür hatte sich ausgezahlt.

Fortsetzung für die Schulschreiber folgt

Und so wird im Frühjahr mit Autorin Karen Galster ein Projekt beginnen, das neu ist und sehr gut zur „Umweltschule“ passt. Die teilnehmenden Kinder werden sich mit dem Thema „Umwelt“ befassen, auch im Zusammenhang mit dem Titel der Schule. Karen Galster engagiert sich gerne in Schulen: „Es ist ein Projekt mit Herz, Papier und Farbe.“ Bis ein Buch der Schulschreiber mit Geschichten und Gedichten fertig ist, vergehen Monate. Die Kinder haben die Zeit zum Schreiben, die sie brauchen. Anregungen gibt es von der Expertin.

Beim Klietzer Projekt konnten die Jungen und Mädchen ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Die Kinder schrieben, wie sie die Welt erleben. Erstaunt waren zum einen die Kinder, was sie selbst aufs Papier brachten, Gereimtes, Erlebtes, Erträumtes, sie nahmen die Zuhörer auf Reisen mit und bewiesen beim Vorlesen, dass sie dafür Talent besitzen.

Es ist ein Unterschied vorhanden, ob Kinder nur vor Leuten lesen, die sie kennen oder ob Unbekannte zuhören. Und es waren die Zuhörer, die Familien, die staunten: „Es stecken Wünsche in den Geschichten, es sind Spiegel der Seelen. Ein tolles Projekt, und es ist ein schönes Buch geworden. Dank geht an den Förderverein, dass es überhaupt möglich war. Literatur steht in manchen Familien nicht an erster Stelle.“ Aus Kindersicht kam Stolz, dass sie es geschafft hatten und weitermachen wollen. Vieles entstand aus spontanen Ideen, einige Kinder lesen selbst gern.

Das eigene Buch wird einen Ehrenplatz bekommen, entweder bei den Kindern oder in Elternhand. Annette Riemann weiß um die Bedeutung des Buches, was die Kinder selbst geschrieben haben. „Der ideelle Wert ist unschätzbar, es ist wie eine CD-Aufnahme, etwas Bleibendes.“

Dass Kinder die Möglichkeit bekamen, vor Zuhörern ihre Werke zu präsentieren, war Lernen und Anerkennung zugleich. Der Lesenachmittag klang für Jung und Alt in gemütlicher Runde aus. Vor allem war er Ansporn, dass das Schulschreiberprojekt in Klietz fortgesetzt wird.