Blitzortungsradar ist neueste Anschaffung von David Heller / Alle Daten im Internet abrufbar Sandauer registriert aktuelle Wetterdaten
Alle Informationen rund ums aktuelle Wettergeschehen hat der Sandauer David Heller auf Abruf parat. Nicht nur das: Die Anlage hängt an einem Computer, die Daten stehen sofort im Internet.
Sandau l Auf seiner Internetseite, die er selbst programmiert hat, erhält man auch einen Überblick über die Werte der letzten Jahre. "Am 10. Dezember 2008 ist die Wetterstation in Betrieb gegangen", berichtete der Sandauer.
Wie er auf dieses Hobby verfiel? - Er suchte im Internet regionale Wetterdaten und musste feststellen, dass es weit und breit keine Wetterstation gab. Die am nächsten gelegenen Stationen befanden sich in Seehausen und Kyritz. Darum ergriff er die Initiative und rüstete sich mit allem Nötigen aus: Thermo-, Baro- und Hygrometer sowie Wind- und Regenmesser. Alle fünf Minuten werden deren Messdaten an den PC übertragen. Dazu ist dieser rund um die Uhr am Netz. Nach seinem Wissensstand ist David Heller damit immer noch der einzige vernetzte Wetter-Erfasser im Altkreis.
Laut den erfassten Daten erfährt man, dass in den letzten drei Jahren der August 2010 am nassesten war, es fielen immerhin 220 Liter Regen auf einen Quadratmeter. Am 5. August wurde mit 53,4 Litern der Rekord aufgestellt. Insgesamt fielen im Jahr 2010 in Sandau 757 Liter Niederschlag, im Vorjahr waren es nur noch 570 Liter pro Quadratmeter.
Am wärmsten war es im Aufzeichnungszeitraum am 7. Juli 2010 mit 38,7 Grad Celsius. Und der Kälterekord wurde erst jetzt registriert: Am 6. Februar herrschten um 7.57 Uhr immerhin eisige -17,2 Grad Celsius. Das dürfte manchem recht wenig vorkommen, doch wird laut Vorgaben in zwei Metern Höhe gemessen. Die höchste Windgeschwindigkeit wurde am 4. April des Vorjahres mit 77 Stundenkilometern erfasst.
Seine jüngste Anschaffung ist ein Blitzortungsradar, es reicht 4000 Kilometer weit. Eine selbst gebaute Antenne ist auf dem Dachboden installiert, am Fenster befestigt ist das GPS-Gerät zur Satellitenortung. Die jüngsten Blitze registrierte das Radar im Mittelmeerraum. "Unterhalb von Griechenland blitzt es öfter", weiß David Heller. Auch dieses Blitzortungssystem ist vernetzt und im Internet abrufbar. Vernetzt ist der Sandauer auch mit anderen privaten Wetterstationen.
Auf seiner Internetseite sind neben den Wetterdaten auch die aktuellen Pegelstände der Elbe, Unwetterwarnungen sowie eine weltweite Erdbeben- und Vulkanausbruchskarte abrufbar. Erst vor kurzem wurde in Norditalien ein Erdbeben der Stärke 5,2 in 55 Kilometern Tiefe registriert.
Zu finden ist hier zudem eine Sternenkarte. Nicht fehlen darf eine Webcam, die Kamera sendet Bilder aus der angrenzenden Schlossstraße. Sie soll später auf dem Dach angebracht werden, dort gibt es einen herrlichen Panoramablick über die Stadt und auf die Elbauen. Auch der Baufortschritt an der Kirche kann dann in der ganzen Welt verfolgt werden. Ergänzt werden die aktuellen Daten mit Fotos von Sandau aus alter und neuer Zeit. Darunter auch Luftaufnahmen, die David Heller selber schoss.
Über 10000 Besucher hat seine Seite bereits gezählt, darunter viele ehemalige Sandauer. Mit vielen hat er Kontakt. In Sandau wird er öfter mal angesprochen und gefragt, wie denn das Wetter wird. "Ich zeichne aber nur das aktuelle Wetter auf, vorhersagen kann ich nicht", entschuldigt sich der Sandauer, der von Beruf Trockenbauer ist. Doch er hat auch dafür vorgesorgt, auf seiner Internetseite ist unter dem Punkt "Wetteranimation" natürlich auch eine Vorhersage für die nächsten Tage abrufbar.
www.wetter-sandau.de