Schüler sehen sich 30 Jahre nach der Schulzeit in ihrer alten Schule um "Schön, dass das alte Haus erhalten wurde"
30 Jahre, nachdem sie die 10. Klasse der damaligen POS verlassen hatten, trafen sich Schüler aus Havelberg, Sandau, Jederitz und Nitzow am Sonnabend wieder. Grundlage für die Einladungen waren alle Schüler, die in der 8. Klasse in der A- und B-Klasse in der Friedrich-Wolf-Schule lernten.
Havelberg l Ihre einstige Schule ist heute das Erlebnispädagogische Centrum ELCH und die einstigen Klassenkameraden sind froh, dass das Haus so gut erhalten wurde. 30 Jahre, nachdem sie ihre Schulzeit beendet hatten, trafen sie sich dort wieder und in so gut wie jedem Raum wurden sofort Erinnerungen geweckt. Susann Wienecke, Michael Heinrich und Herbert Luksch hatten die organisatorischen Fäden in ihre Hände genommen. Den Einladungen waren nicht nur viele der einstigen A- und B-Klasse gefolgt, sondern auch die ehemaligen Lehrer Christel Hille und Volker Schumann.
"Frau Hille war unsere Klassenlehrerin in der 1. Klasse", berichtet Herbert Luksch. Fotos aus dieser Zeit zeigen die Abc-Schützen, wie sie einst gesessen haben. Und genau so setzten sie sich im Schulmuseum, das im ELCH eingerichtet ist, auch in die Schulbänke. Volker Schumann hatte die 5. Klasse übernommen.
Über hundert Fotos für eine Chronik
Bis zur 9. Klasse lernten die Schüler in der Friedrich-Wolf-Schule auf der Stadtinsel. Dann ging es hoch in die Julian-Marchlewski-Oberschule. Natürlich fiel es den ehemaligen Schülern nicht schwer, die Klassen- und Fachräume wiederzuerkennen, auch wenn manche jetzt Schlafräume sind und sich viel verändert hat. Erstaunlich, so Herbert Luksch, wie groß man die Räume aus der Kindheit in Erinnerung hat. Im früheren Geografieraum ist jetzt unterm Dach der Spielraum eingerichtet. Da kam die Erinnerung wieder an den alten Lehrer Stein, der im Vorbereitungsraum seine Zigarren geraucht hat, oder an die Lehrer, die mit dem Zeigestock auf den Tisch klopften oder ein Schlüsselbund warfen.
Über so manche Streiche wurde erzählt. Und auch davon, dass sich die Schüler einst an der Schulaufsicht vorbei durch das Eingangstor schlichen, um sich aus dem Schulkonsum - dort befindet sich heute die Volksstimme-Redaktion - Brötchen zu holen. Erinnert haben sich die Schüler an die Pflegeobjekte, die sie übernahmen, oder an die Berichte von Volker Schumann über seine Auslandseinsätze.
Gut hundert alte Fotos machten die Runde und so manches wird noch ergänzt, so dass beim nächsten Treffen in fünf oder zehn Jahren eine kleine Chronik zu sehen sein wird. Den Abend verbrachten die Mittvierziger - die weitesten waren aus Bayern und Koblenz angereist - dann beim Griechen auf dem Markt. "Dort war früher der alte Jugendklub", nennt Herbert Luksch den Grund für das Treffen dort.