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Schülerinstitut Schülerfirmen präsentieren ihre Angebote

Schüler, Lehrer und Gäste haben sich in den Räumen des Schülerinstitutes SITI in Havelberg gründlich umsehen können.

Von Elisabeth Schneider 19.09.2017, 17:38

Havelberg l Einmal jährlich stehen hier die Türen für Besucher offen. Besonders interessierte Schüler sind hier gern gesehen. Zum Schuljahresanfang wirbt der Verein auch um neue Mitglieder.  „Und wenn nur ein einziger Besucher kommt. Heute bleibt jeder bis zum bitteren Ende hier“, kündigte Dr. Hannes König, Leiter des Institutes, um kurz vor zwei an. Alle greifbaren Mitglieder trugen zur Gestaltung des Tages der offenen Tür bei. Es musste auf- und umgeräumt werden, am wichtigsten war es jedoch, dass jedes Projekt und jede Schülerfirma vertreten waren.

Tanzende Roboter, eine Lasergravier-Maschine oder ein 3D-Drucker in Aktion konnten beobachtet werden. Für die jungen Gäste war besonders die Legostadt ein Highlight. Weil viele Schüler das SITI nach dem Abitur verlassen werden, suchen die Firmen dringend Nachwuchs. Auch Schüler, die in den ersten Jahren an Projekten gearbeitet haben, können und sollen nach und nach in die Produktion einsteigen. Dafür können sie zwischen sieben Schülerfirmen wählen. Diese präsentierten ihre reichhaltigen Angebote.

Theresa aus der 6. Klasse zeigte die Handhabung eines neuen Programms, mit welchem ganz einfach Trickfilme erstellt werden können. Sie würde gern bald in eine Firma einsteigen, kann sich aber bis jetzt nicht für eine entscheiden.

Kevin Bauer und Christian Kirschner von der Schülerfirma Design-Dreams führten vor, wie die Lasergravier-Maschine Holzschwibbögen beschriftet, die zuvor von Relax-Tools gefräst werden. Die Zusammenarbeit verschiedener Firmen ist für die Produktion sehr wichtig. So können viele Schüler, die unterschiedlich spezialisiert sind, mit ihren Mitteln an einer Idee arbeiten.

Die Besucher konnten außerdem verfolgen, wie die 3D-Drucker der Firma PCI langsam kleine Modelle erstellten. Lea Czapura und Daniel Knackmus zeigten, dass der gewünschte, zu druckende Gegenstand erst von allen Seiten gescannt werden muss, bevor die Drucker mit diesen Daten arbeiten können.

Ein Aushängeschild des Ins­tituts ist die Schülergießerei. Dustin Grimmer von der Firma HAG goss vor den Augen der interessierten Besucher heißes Aluminium in die Form, die er zuvor aus feuchter Erde hergestellt hatte. Nach kurzer Zeit konnte er die „SITI“-Schlüssel­anhänger präsentieren, die im wahrsten Sinne nur noch einen Feinschliff benötigen. Danach stehen sie bereit zum Verkauf. „Dass ein Schüler selbst diesen Aluguss vornimmt, ist vollkommen einzigartig in Deutschland. An anderen Schulen wird sowas ausnahmslos von Betreuern oder Lehrkräften übernommen“, betonte Hannes König und zeigte stolz weitere Aluminium-Figuren, die im SITI gegossen werden.

Im Raum der Firma mcubic erläuterten Isabell Holzhüter und Lukas Mühlenberg den Interessierten, wie aus einer Aufnahme ein fertig geschnittener Film entsteht. Dazu gehört auch, dass die dazugehörige Tonspur bearbeitet und an das Video angepasst wird. Die Firma filmt oft Events und Auftritte verschiedener Art, um dann DVDs als bleibende Erinnerung davon anzufertigen. „Filmschnitt ist nicht unbedingt das, was ich mir in Zukunft vorstelle, aber der geübte Umgang mit dem Computer ist immer eine gute Voraussetzung für die Berufswahl“, erklärte Isabell, die sich sehr für Architektur interessiert.

Schlussendlich gelangte man in die Legowerkstatt. Die Schüler aus der 6. Klasse präsentierten hier ihre selbstgebaute Stadt, ganz aus Legosteinen. Eine Hafenstadt, sogar mit einem elektrisch betriebenen Schiffshebekran, entstand hier in den letzten Monaten. Demnächst sollen sie sich für kommende Projekte engagieren.

Für Begeisterung und Amüsement sorgten die beiden Roboter, die dazu programmiert wurden, auf Sprache zu reagieren und zum Beispiel Tänze aufzuführen. Auch auf diese Errungenschaften ist der Leiter des Schülerinstituts sehr stolz.

Zwischendurch kümmerte sich Betreuerin Andrea Fleischer um die Versorgung der Schüler, indem sie Getränke und Naschereien verteilte, die dankend angenommen wurden.

Zwei Stunden lang waren alle Besucher herzlich willkommen, danach ging es ans Aufräumen, damit die Räumlichkeiten wieder für den regulären Unterricht genutzt werden können.