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Konfirmation Schwelgen in Erinnerungen

Zum Fest der Goldenen Konfirmation trafen sich 15 ehemalige Konfirmanden der Jahrgänge 1962 bis 1965 in der Wuster Kirche.

Von Sabine Stimming 22.03.2016, 08:02

Wust l Die damals 14- und 15-Jährigen hatten ihren christlichen Glauben in den Kirchgemeinden Sydow und Wust bei den Pfarrern Salzwedel und Dr. Hölscher bestätigt.

Am Sonntagvormittag trafen sich die Jubilare zunächst in der Wuster Kirche zu einem feierlichen Gottesdienst, gehalten von Pfarrerin Dorit Lau-Stöber, die noch bis April die Vertretungsstelle im Kirchspiel Wulkow/Wust inne hat. Ebenfalls anwesend waren Ehepartner, Verwandte, Freunde und Weggefährten sowie Gemeindeglieder aus Wust und Umgebung.

In ihrer Predigt zog Dorit Lau-Stöber einen sinnhaften Vergleich des Lebens im Allgemeinen und des Glaubens im Besonderen mit einem Kaktus. Umgangssprachlich und literarisch verarbeitet ist das Verhalten eines Heranwachsenden mit dieser stachligen Pflanze vergleichbar und „auch Sie waren die Kleinen der Gemeinde an der Schwelle zum Großsein“, so die Pfarrerin. „Sie haben sich entwickelt, sind den eigenen Weg gegangen und haben vielleicht erfahren, dass man gut damit fährt, wenn man Vertrauen schenkt und Vertrauen empfängt“, erinnerte sie an die Bergpredigt, in der Jesus die Menschen zum Vertrauen aufruft. Und so wie es unterschiedliche Arten von Kakteen gibt, sind auch die Charaktereigenschaften und Lebenswege verschieden: Manche haben sehr wehrhafte Stacheln, manche sind eher nachgiebig. „Vielleicht ist bei manchen von Ihnen im Laufe der Jahre der Glauben in den Hintergrund getreten, aber so wie ein Kaktus lange Dürrezeiten überstehen kann, geht auch der Glaube nicht ein, er kann im Hintergrund bleiben, er hat Geduld, er schlummert im eigenen Leben.“ Für die kommenden Jahre wünschte sie den Jubilaren einen Blick zurück auf das, was gut war im Leben – auf die Kaktusblüten, die sich vom Alltag abhoben.

Der Gottesdienst wurde klangvoll und stimmgewaltig von den Kirchenchören aus Jerichow und Tangermünde umrahmt, unter der Leitung von Kantor Christoph Lehmann.

Das gemütliche Zusammensein fand in der Gaststätte Gericke und dem Haus der Marionettenbühne in Briest statt, in der die Marionettenspieler außerdem eine kurze Vorstellung ihrer Märchen präsentierten.

Die Vorbereitung des Jubiläums lag vor allem in den Händen von Arthur und Ingrid Reumann, unterstützt von Siegfried und Hannelore Ketter.

Die fünfzehn anwesenden Jubilare kamen nicht nur aus Wust und Sydow und der nahen Umgebung wie Schönhausen, Tangermünde, Genthin und Havelberg, sondern auch von weiter her: Erfurt, Ilsenburg, Halle und Amberg. Für viele war es das erste Wiedersehen seit Jahrzehnten und entsprechend groß war die Freude. Sehr angetan war man von der besonderen Atmosphäre beim Kaffeetrinken in der Briester Kirche, welches von einigen hier ansässigen Jubilaren ansprechend vorbereitet worden war. Bis zum frühen Abend schwelgten sie und einige Gäste, die das Wiedersehen mit ihren ehemaligen Freunden nicht verpassen wollten, in Kindheits- und Jugenderinnerungen, bereichert durch ein Fotoalbum von Renate Borowitsch (geb. Fehle) aus Ilsenburg. Die Aufnahmen aus der Schulzeit von den Klassenkameraden und den überaus erfolgreichen Handballerinnen sorgten für jede Menge Gesprächsstoff und bezogen auf die heutige Schulpolitik fanden es die Anwesenden unverständlich, eine Schule unter diesen Umständen zu schließen.