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Kreissparkasse unterstützt Vehlgaster Verein mit 1000 Euro aus dem PS-Sparertrag Spende für Erhalt einmaliger Pumptechnik

30.10.2013, 01:06

Seit Jahren bemühen sich Einwohner aus Vehlgast und weitere Geschichtsinteressierte um den Erhalt des alten Schöpfwerkes als Baudenkmal. Der 2011 dafür gegründete Verein bekam jetzt eine Spende von der Kreissparkasse.

Von Ingo Freihorst

Havelberg l Eine Spendenübergabe in der Havelberger Sparkasse: Diesmal gab es allerdings kein Geld für Flutopfer - doch hatten die Spendenempfänger auch etwas mit Hochwasser zu tun. Denn der Verein "Altes Schöpfwerk Vehlgast" will jene Technik vor dem Verfall bewahren, mit der vor etwa hundert Jahren die Äcker um den Ort vom Drängwasser der Havel befreit wurden.

Vorsitzende Ute Funk und ihr Stellvertreter Holger Ellmann freuen sich über 1000 Euro für ihr großes Projekt. Das Geld stammt aus dem Zweckertrag der PS-Lotterie der Kreissparkasse, erklärte Heinz Caro bei der Übergabe. Vier Euro werden angespart, ein Euro ist Einsatz.

Der 2011 gegründete Verein will das alte Schöpfwerk als technisches Denkmal samt einer Dokumentation erhalten. Denn das Pumpwerk hier ist einzigartig: Es wurde im Jahr 1900 errichtet, um die Region zu entwässern und für den Hochwasserschutz.

180000 Euro sind für Fachwerkgebäude nötig

Bis 1926 wurde die Maschine mittels Dampfkraft und Treibriemen angetrieben. Das dazu nötige Kesselhaus wurde samt Schornstein 1977 abgerissen. Seit 1927 wurde die Pumpe - man höre und staune - mit Windkraft betrieben. Die Windräder wurden im Krieg abgetragen, man befürchtete wegen der weithin sichtbaren Masten Fliegerangriffe. Die Kreiselpumpe selbst war bis 1978 in Betrieb. Seit 1992 steht sie im Denkmalsverzeichnis.

Der junge Verein will das Gebäude an der Havel wieder mit Leben erfüllen. Inzwischen ist der Bauantrag gestellt. Die Spende ist nur ein kleiner Schritt zum Ziel: Immerhin 180000 Euro sind allein für die Hülle des alten Fachwerkgebäudes nötig. Die Innenausstattung soll anschließend nach und nach ergänzt werden. Der Verein hofft dazu auf Fördergelder aus dem Leader-Programm.

Während im Erdgeschoss die fast komplett erhaltene Wasserfördertechnik mit dem einmaligen Antrieb durch einen Schleifring-Läufer-Motor in einem kleinen Museum über die Melioration zu besichtigen sein wird, soll oben ein Veranstaltungsraum für Jedermann entstehen. Weitere Meliorationsmaschinen sollen ebenfalls zu sehen sein. Großes Ziel ist es, zur Buga 2015 die erste Ausstellung zu präsentieren.

Touristisches Zentrum mit Bootsanleger

Bis dahin soll hier ein richtiges touristisches Zentrum entstehen - samt Bootsanleger und Caravanplatz. Der angrenzende Havelaltarm als großes Renaturierungsprojekt ist bereits fast komplett ausgebaggert.