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Stadtentwicklung Quartiermanager soll Akteure vernetzen

Für die weitere Entwicklung der Hansestadt Havelberg soll ein Quartiermanager Interessengruppen und Akteure vernetzen.

Von Andrea Schröder 08.10.2018, 15:47

Havelberg l Für die Förderung eines Quartiermanagers im Sanierungs- und Erhaltungsgebiet in der Hansestadt aus dem Programm Städtebaulicher Denkmalschutz hat sich der Havelberger Stadtrat bei drei Enthaltungen auf seiner jüngsten Sitzung mit 15 Ja-Stimmen ausgesprochen. Damit ist ein Schritt auf dem Weg zu solch einem Posten gegangen. Zunächst war diese Willensbekundung durch den Stadtrat wichtig, sagte Kämmerin und Bauamtsleiterin Petra Jonschkowski auf Volksstimme-Nachfrage. Nun müssen Gespräche mit dem Landesverwaltungsamt geführt werden.

Einen Quartiermanager zu bekommen, ist eine Besonderheit innerhalb des Förderprogramms, erklärt sie. Die konkreten Absprachen folgen. Vorgesehen ist, dass die Personalkosten dafür in Höhe von 50 Prozent der tatsächlichen Aufwendungen befristet für zwei Jahre bezuschusst werden. Der Höchstbetrag liegt bei 30.000 Euro pro Jahr. Angestellt werden soll der Quartiermanager bei den Stadtwerken, die die andere Hälfte der Personalkosten übernehmen.

Die Kernaufgaben sollen sein: Aufwertung, Verbesserung und Stabilisierung der Arbeits- und Lebensbedingungen in den Quartieren, insbesondere im Sanierungs- und Erhaltungsgebiet; die Aktivierung der Bewohner zur Mitwirkung am Entwicklungsprozess in den Gebieten; die Vernetzung unterschiedlicher Interessengruppen und lokaler Akteure; der Aufbau von Kooperationen zwischen Institutionen, Initiativen, Unternehmen, Wohnungsbaugesellschaften und anderen; Initiierung, Aufbau und Begleitung bei der Entwicklung von (Bürger-)Projekten aus den unterschiedlichen sozialen, kulturellen und ökonomischen Handlungsfeldern; gezielte Einflussnahme, Beratung und Unterstützung beim Erhalt und bei künftiger Nutzung von leerstehenden Immobilien; Bedarfsakquise hinsichtlich bestehender Nachfragen zu Wohn- und Gewerberäumen; Aktivierung des Stadtteillebens; Öffentlichkeitsarbeit und Imageverbesserung nach innen und außen; Ansprechpartner vor Ort.

Diese Schwerpunkte gingen Ratsmitglied Gerhard Imig nicht weit genug. Er hätte gern bereits ein Anforderungsprofil für einen Quartiermanager gesehen. Zudem befürchtet er, dass es schwer sein wird, hoch qualifiziertes Personal für eine befristete Stelle zu gewinnen. „Wir haben das Profil bewusst noch nicht benannt, weil wir nur 50 Prozent der Stelle fördern, den anderen Teil trägt der Arbeitgeber. Mitspracherecht haben wir bei der Personalsuche über Vertreter in den Aufsichtsgremien“, sagte Petra Jonschkowski. Stadträtin Roswitha Frontzek fragte, warum nicht mit Hochschulen zusammengearbeitet wird. Solch ein Thema würde sich als Grundlage für eine Master- oder Doktorarbeit eignen. Stadtrat Jürgen Kerfien sprach sich für eine Zustimmung zur Förderung aus, „um in puncto Quartiermanagement vorwärts zu kommen“.

Wann es zur Stellenausschreibung kommt, steht noch nicht fest. „Aus unserer Sicht brauchen wir so jemanden, der diese Aufgaben übernimmt und wir hoffen, dass jemand gefunden wird, der fachlich und menschlich passt“, so die Kämmerin.