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Stadtinsel Parken kostet vorerst nichts mehr

Für ein Jahr wird auf der Stadtinsel in Havelberg das kostenlose Parken getestet.

Von Andrea Schröder 29.12.2017, 17:00

Havelberg l Die jetzt noch stehenden Parkautomaten sollten ohnehin schon längst abgebaut sein. Denn sie lassen sich nur noch schwer reparieren, Ersatzteile gibt es dafür nicht mehr. Deshalb hatte die Stadtverwaltung vorgesehen, neue Parkautomaten anzuschaffen. Eine entsprechende Beschlussvorlage wurde im Fachausschuss diskutiert. Dieser schlug vor, zunächst zu prüfen, ob das bezahlpflichtige Parken in der Altstadt Havelbergs überhaupt noch Sinn macht und ob man nicht ganz auf die Automaten verzichten könnte.

Der Ordnungsausschuss hatte sich im September damit befasst und vorgeschlagen, ein Jahr das kostenlose Parken zu testen. Auf der Sitzung im November lag dann eine Beschlussvorlage vor, der mit einer Änderung für die Steinstraße zugestimmt wurde (die Volksstimme berichtete). Der Stadtrat stimmte auf seiner jüngsten Sitzung mehrheitlich für die neue Fassung, lediglich zwei Räte enthielten sich der Stimme. 15 votierten dafür.

Somit gilt ab 1. Januar das neue Bewirtschaftungskonzept der Parkflächen befristet für ein Jahr. Danach soll es eine Auswertung geben. Die bereits in den Haushalt eingeplanten 25 000 Euro für die Beschaffung neuer Automaten werden solange zurückgestellt.

Als Grund für das kostenlose Parken wird unter anderem der Umstand genannt, dass einerseits in der Uferstraße neue Parkflächen entstanden sind und andererseits der Bedarf an Parkplätzen für Kunden aufgrund der Abwanderung vieler Gewerbetreibender von der Stadtinsel nicht mehr so groß ist. Beobachtungen des Parkraumes an Wochenenden, an denen keinerlei Einschränkungen gelten, würden zeigen, dass genug Parkplätze zur Verfügung stehen.

Nicht zuletzt sehen Stadträte und Verwaltung in der Neuregelung des ruhenden Verkehrs und dem Verzicht auf Parkautomaten einen Mehrwert für die Bewohner, Kunden und Besucher der Stadt.

Inwieweit sich der Wegfall der Automaten auf die Einnahmen der Stadt auswirkt, wurde von Räten nachgefragt. 6000 Euro nimmt die Stadt ungefähr ein. Der Kostenaufwand wurde bisher noch nicht dagegen gebucht, gab Kämmerin Petra Jonschkowski zu bedenken. Hinzu kommt, dass die Automaten nicht in erster Linie der Einnahmesituation der Stadt dienen sollen, sondern vielmehr der Regulierung des ruhenden Verkehrs. Angemahnt haben die Stadträte eine stärkere Kontrolle der Zeitparkplätze durch das Ordnungsamt.

Kostenlos und ohne Zeitbegrenzung ist das Parken ab Montag in der Langen Straße, in der Mühlenstraße, Hinter der Kirche, in der Schul-, Kirch-, Fischer- und Domstraße und auf dem Kirchplatz. Hier musste bisher an Wochentagen von 9 bis 16 Uhr entweder ein Parkschein bezahlt oder per Parkuhr eine zeitliche Begrenzung von zwei Stunden eingehalten werden. Zeitparkplätze für eine Stunde gibt es noch vor der Sparkasse, auf dem und am Markt, in der Scabellstraße und in der Steinstraße. Der Bauhof hat am Freitag begonnen, die Beschilderungen zu verändern. Die Automaten sind abgeklebt und werden Anfang Januar demontiert.